Sie wächst gerne auf kalkhaltigen Böden und trägt in der Blütezeit rosa bis violette Blüten, die einen Durchmesser von bis zu 13 cm haben können. Diese Blüten verschließen sich bei feuchtem Wetter, so dass die Silberdistel auch den Namen Wetterdistel bekommen hat.
Die Wurzeln der Pflanze können bis zu einem Meter lang werden.
Im Frühling wachsen zuerst Blätter aus den Wurzeln. Danach bildet sich die Blattrosette.
Die Blätter können bis zu 15 cm lang werden. Die auffälligen Blüten wachsen zwischen Juli und September.
Die Silberdistel gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Die Wurzeln kann man im September und Oktober selbst sammeln. Diese werden getrocknet und danach in verschlossenen Behältern aufbewahrt.
In der Kräutermedizin verwendet man nur die leicht rote Wurzel, deren milchiger Saft etwas seltsam duftet.
Schon in der Antike war die Heilwirkung der Silberdistel bekannt. Man setzte sie damals z. B. gegen Hautausschläge ein, aber auch gegen Bandwürmer und die Pest.
In der Naturheilkunde verwendet man die Silberdistel als harn- und schweißtreibendes Mittel. Zudem hilft sie bei Verdauungsstörungen, zur Anregung des Appetits und als Abführmittel.
Äußerlich angewandt wird die Silberdistel u. a. bei Hautausschlägen, gegen Pilzerkrankungen, bei Ekzemen und Flechten.
Ein Tee aus den Wurzeln hilft bei Problemen mit dem Urinieren, wenn kein Harn kommen will. Auch wenn man etwas Schweres gegessen hat und dies im Magen liegt, bei einer Erkältung und sogar bei Wurmerkrankungen hilft die Wurzel. Sie wirkt antibakteriell, was am enthaltenen ätherischen Öl und dessen Inhaltstoff Carlinaoxyd liegt. Dieses Öl ist auch der Wirkstoff, der den Harn treibt und der bei Grippe hilft.
In der Kräuterheilkunde verwendete man früher die Wurzelextrakte bei Entzündungen im Hals in Form eines Gurgelwassers. Tees empfahl man gegen Magenleiden und Nierenbeschwerden. Traditionell kennt man die Silberdistel zudem als Mittel gegen Wassersucht, Bronchitis, Ekzeme, Blasenbeschwerden, Verletzungen, Grinde, Beschwerden mit der Verdauung, Leberbeschwerden, grippale Infekte, Schorf, Prostatitis, Erkrankungen der Haut, Hautflechten.
Aus heutiger Sicht kann man der Silberdistel eine antibiotische und entkrampfende Eigenschaft zugestehen. Man setzt die Pflanzenwurzel gegen Erkältungsbeschwerden ein, als auch zur Heilung von Wunden. Besonders gut scheint die Heilpflanze auch gegen nervliche Aufregung zu helfen.
Wissenschaftliche Belege für die Wirkung gibt es jedoch keine. Nur pharmakologische Beobachtungen bestätigten die antibiotische Wirkung der Pflanze.
Man sollte jedoch bedenken, dass die Pfahlwurzel der Silberdistel leicht giftig ist. Heutzutage wird die Silberdistel zu Heilzwecken deshalb kaum noch eingesetzt. Sollte man sie jedoch trotzdem verwenden wollen, so sei zu beachten, dass es bei einer äußerlichen Anwendung zu Allergien kommen kann.
Die Silberdistel war im Jahre
Sagenhaftes zur Silberdistel
Von Beruf ist die Silberdistel ja Heilerin, da sie u. a. unserem Verdauungssystem gut tut. Nebenberuflich glänzt sie aber auch als Wetterfee, denn sie kann das Wetter vorhersagen. Sie kann aber nur Regen, deshalb nur nebenberuflich. Kommt Regen, schließt sie ihre Blüten. Und ein weiteres Problem hat sie: sie ist leichtgläubig bzw. leicht hinters Licht zu führen: Bereits das mehrmalige Anhauchen läßt sie glauben, es käme Regen.
Schon im Mittelalter galt die Silberdistel als Gegengift und als Pflanze für und gegen allerlei Zauberei.
Früher galt der Eberwurz im Verbund mit dem Baldrian als Mittel gegen die Pest.
Einer Sage nach soll Karl dem Großen die Silberdistel von einem Engel als Mittel gegen die Pest empfohlen worden sein. Der Volksname Carlina oder Karlsblume leitet sich davon ab. Tatsächlich jedoch ist die Wirkung gegen die Pest eher niedrig.
Wahrscheinlich wurde die Silberdistel bereits in der Steinzeit als Gemüse verwendet.
Eine Silberdistelwurzel, um den Hals gehängt, hilft nach Hexenglauben gegen Hexenschuss.
Wenn man unter Dauermüdigkeit leidet, sollte man eine Silberdistelwurzel bei sich tragen, da die Schwingungen der Pflanze neue Energien geben. Laut Paracelsus stärkt die Pflanze die Astralkräfte des Menschen.
Die Silberdistel soll außerdem auch die männliche Potenz verstärken, man spricht gar von verneunfachen... Dazu soll man in der Nacht zur Sommersonnenwende zwischen 23 und 24 Uhr eine Silberdistel mit neun Blüten suchen, dann in Wein aufkochen und dann den Wein komplett trinken.
Die Silberdistel soll auch anderen Lebewesen die Kraft rauben können. Will man also stark wie ein Eber werden, so nimmt man laut Albertus Magnus das Sperma des Ebers, und gibt ihn in gute Erde. Dort hinein pflanzt man dann die Silberdistel, wichtig ist aber, dass das zu Neumond geschieht. Die Wurzel isst man später auf.
Früher dachte man, dass Gänse besser und gesünder wuchsen, wenn man ihnen Eberwurz gab. Zum gleichen Zweck wurde die Pflanze auch an Taubenschläge gebunden.
Die Blütenblätter schimmern silbrig weiß. Die Blüte schließt sich bei Schlechtwetter, bei Schönwetter sieht man sie in der Sonne strahlen. Davon leitet sich auch der Volksname Wetterdistel ab.
Früher sollen Schäfer die Blütenböden oft als Nahrung gegessen haben, da die Pflanze bis in große Höhen wachsen kann und sehr gut schmeckt. Davon wiederum leiten sich die Volksnamen Distelbrötchen oder Wiesenkas ab.
Kocht man die Blütenböden in Salzwasser oder verzehrt man sie roh, sollen diese Blütenböden gegen depressive Gedanken helfen. Zugleich stärken sie den Körper. Die Blüten verwendete man oft zur Herstellung von Käse, da sie die Milch gerinnen lassen.
Der kurpfälzische Leibarzt Tabernaemontanus (1530 - 1590) schrieb über die Pflanze: "Der Eber sucht dieses Kraut als Nahrung, wenn er sich durch Bilsenkraut vergiftet hat."
Wurzeln der Silberdistel wurden an die Tiere verfüttert, damit sie einen stärkeren Appetit bekamen und schneller wuchsen.
Hieronymus Bock schrieb: " Wer den Schweinen das Kraut an ihren Trog nagelt, würden sie schneller wachsen" und "wenn man den Kühen das Kraut 3mal ins Brod gab und ihnen damit über den Rücken streicht, behält man gesundes Vieh".
Paracelsus schrieb in einem seiner Bücher, dass ein Mann, der die Pflanze bei sich trug, so stark war, dass er ein drei Zentner schweres Weinfass trug. Aus gleichem Grund hing man auch Rennpferden die Pflanze um den Hals: sie wurden stärker und damit schneller - Doping ganz anderer Art...
Jägersleute hingegen nutzten die Silberdistel dazu, damit jeder Schuss sitzen sollte, denn das bewirke das Kraut.
An die Hoftore der Bauernhöfe genagelt sollte das Kraut Blitze, Feuer, Krankheiten und böse Geister fern halten.
Wenn nichts mehr hilft, dann hilft die Eberwurz
Alte Redewendung
Noch im 19 Jhd. empfahl man die Heilpflanze gegen "Viehseuchen, Schweinekrankheiten, Epidemien unter dem Nutzvieh, wenn man die pulverisierte Eberwurz gab. Die Wurzel gebe Schweinezüchtern großen Nutzen.
Eberwurz in Essig gesotten vertreibe als Waschmittel für die Haut die Raude und andere unreine Haut, außerdem Zahnweh. Geschwüre und Verwundungen heilen rein aus, wenn man sie mit in Wasser oder Wein gesottener Wurzel reinige.
Ein Arzt behandelte eine Frau, der man den Fuß wegen Wundbrand abnehmen wollte, mit täglichen Umschlägen der Silberdistel, und der Fuß wurde gerettet.
"Herabgekommene Thiere wurden wieder gesund, wenn man ihnen die zerhackte Wurzel in das Futter gab. "
Pfarrer Kneipp wusste über die Silberdistel:
„Wer Schweres gegessen hat, das schwer im Magen liegt, der wird von dieser Wurzel Hilfe bekommen." Man trockne dazu die Wurzel und pulverisiere sie, dann nehme man eine Messerspitze davon, 2mal pro Tag, in Tee oder Wasser.“
Wirkung und Anwendung von Silberdistel
- abführend
- Akne
- antibiotisch
- Bronchialkatarrh
- Ekzem
- Erkältung
- Fieber
- Gastritis
- Geschwüre
- harntreibend
- Harnbeschwerden
- Harnverhaltung
- Hautkrankheiten
- Hexenschuss
- krampflösend
- Mundkrebs
- Prostataerkrankungen
- schweißtreibend
- Verdauungsbeschwerden
- Verstopfung
- Wassersucht
- Wunden
- Würmer
Volksnamen | Silbersonne, Nebelpflanze, Jägerbrot, Wetterdistel, Eberwurzel, Eberwurz, Heustecher, Jägerdistel, Juradistel, Karlsblume, Karlsdistel, Regenwurzel, Röhndistel, Silberdistel, Stengellose Tschöggli, |
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Englisch | Dwarf carline thistle oder Silver thistle |
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet werden die Wurzeln und die Blüten. |
Sammelzeit | Gesammelt wird im Spätherbst, aber bitte nicht selbst sammeln, da die Pflanze geschützt ist. |
Pflanzenfamilie | Gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler, ist eine mehrjährige Pflanze, wird bis zu 30 cm groß. |
Wuchsort | Mag kalkreiche Böden und viel Sonne. |
Blütezeit | Erblüht zwischen Juli und September. |
Sammelzeit | Geerntet wird im Herbst und im Frühjahr. Pflanze steht unter Naturschutz! |
In der Homöopathie | Das homöopathische Mittel Carlina acaulis stellt man aus den Wurzeln der Pflanze her, es wird aber nicht allzu oft eingesetzt. |
Planet | Sonne |
Inhaltsstoffe | Bitterstoffe, Carlinaoxyd, ätherische Öle, Gerbstoffe, Inulin |
Medizinische Eigenschaften | Treibt den Harn, regt den Appetit an, treibt den Schweiß, wirkt abführend, stärkt den Körper, reinigt Wunden. |
Beschreibung | Die Pflanze hat eine grundständige Blattrosette, die Blätter sind stachelig und fiederspaltig, gezahnt, auf der unteren Seite mit feinen Härchen. Die Stängel sind ganz kurz oder fehlen gänzlich. Die Blüten werden bis zu 15 cm im Durchmesser. Die Hüllblätter sind auffallend silberfarben bis weiß und glänzend. Die Wurzel ist sehr dick, bis zu 50 cm lang, gelblich bis braun, aus ihr tritt ein milchiger Saft aus. Die Eberwurz ist eine ausdauernde Pflanze. |
Duft und Aroma | Die Wurzel duftet in frischer Form seltsam scharf. Im getrockneten Zustand duftet sie aromatisch, der Geschmack ist zu Beginn süß, wird dann aber scharf und bitter. |
Wuchsort | Mag trockene Wiesen, helle und sonnenverwöhnte Plätze, Wegesränder, liebt kalkhaltige Böden. |
Verwendungsmöglichkeiten | Als Tee, für Tinkturen, als Wurzelpulver, für Magenbitter, für Umschläge auf Wunden und Hautbeschwerden |
Verwechslungsgefahr | Verwechslungsgefahr mit der Golddistel, die aber Blätter an den Stängeln hat, und die goldene Blütenblätter trägt. |
Nebenwirkungen | Kann Allergien auslösen, ist giftig, kann zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. |
Tipps zum Ernten und Sammeln von Silberdisteln
Diese Pflanze steht unter Naturschutz und darf deshalb nicht gesammelt werden, außer im eigenen Garten.
Man kann im Herbst die Wurzel ausgraben, gut putzen und klein schneiden. Dann schnell jedoch schonend trocknen.
Anwendungsbeispiele
Gegen Zungenkrebs soll ein starker Tee aus zwei Teelöffeln Silberdistelwurzeln helfen, mit dem man regelmäßig den Mund spült.
Ein starker Tee aus zwei Teelöffeln Silberdistelwurzel pro Tasse Wasser kann bei Hauterkrankungen helfen.
Pulverisieren Sie die getrocknete Wurzel, geben Sie dann davon eine Messerspitze in einen Teelöffel Honig und nehmen Sie das bei Bronchialkatarrhen ein, 2-mal pro Tag.
Eine Abkochung der Wurzel hilft gegen Hautausschläge und Verletzungen.
Man kann damit aber auch Waschungen durchführen oder Auflagen damit tränken.
Innerlich eingesetzt hilft diese Abkochung gegen Ödeme, gegen Prostatitis und Bronchitis.
Zur Herstellung geben Sie 3 - 4 TL in eine Tasse kochendes Wasser, dann 30 Minuten ziehen lassen.
Trinken Sie 3 bis 4 Tassen pro Tag.
Geben Sie ca. 60 g Wurzeln in 200 ml weißen Wein und lassen Sie dies 14 Tage warm stehen. Dann absieben und ein Schnapsglas vor den Hauptmahlzeiten trinken, das kurbelt die Verdauung an.
Einen Tee stellt man her, indem man ca. 15 g Silberdistelwurzel auf eine Tasse kaltes Wasser gibt. Dann 6 Stunden stehen lassen, schließlich aufkochen und absieben.
1 bis 2 Tassen Silberdistelwurzeltee helfen gegen Wassersucht, Würmer und Milzleiden. Zudem hilft dieser Tee gegen Verschleimungen in der Lunge und gegen Katarrhe.
Geben Sie ca. 40 g Silberdistelwurzeln in 200 ml Vodka, dann 14 Tage dunkel stehen lassen und danach absieben. Nehmen Sie pro Tag bis zu 30 Tropfen davon ein.
Kochen Sie die Wurzeln in Essig auf, geben Sie dies dann auf die betroffenen Hautstellen. Dieser Essig stärkt die Haut, hilft gegen Flechten und Ausschläge.
Eine Mundspülung führt man mit einem extra starken Tee durch, dies hilft gegen Zahnfleischbeschwerden und soll auch bei Zungenkrebs die Beschwerden lindern.
Geben Sie einen Teelöffel Eberwurzwurzel in eine Tasse kaltes Wasser, dann bis zum Kochen erhitzen, dann absieben. Jeden Tag 2 Tassen davon trinken.
Im eigenen Garten
Die Silberdistel wächst recht einfach, wenn der Standort der Richtige ist.
Man gibt die Samen am Wuchsort in den Boden, der kalkig sein sollte und viel Sonne abbekommt.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Die Silberdistel ist eine geschützte Pflanze. Sie darf in freier Natur nicht gesammelt werden.Nehmen Sie die Silberdistel nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit ein.
Vorsicht bei einer gegebenen Korbblütlerallergie.
Einen Eberwurztee sollte man nicht überdosieren, da es ansonsten zu Übelkeit kommen kann.
Außerdem enthält die Wurzel auch giftige Bestandteile.
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon