Der Trend dazu, dass man immer mehr Heilmittel selber herstellen will, ist ungebremst. Wahrscheinlich gehören auch Sie zu den Menschen, die selbst Heilkräuter sammeln, sie konservieren und trocknen, damit Sie sie später verwenden können. Oft findet die Verwendung dann in Form eines Tees statt.
Eine andere Möglichkeit, die Heilkräuter zu konservieren und gleichzeitig einsatzbereit zu machen, ist eine Tinktur. Bei einer Tinktur werden die Wirkstoffe der Pflanze durch den Alkohol aus den Pflanzenteilen herausgezogen. Dies ist wesentlich effizienter als bei einem Tee, weshalb in einer Tinktur eine wesentlich höhere Konzentration an Wirkstoffen zu finden ist. Die Wirksamkeit ist also höher als bei einem Tee.
Das Schöne ist, dass man eine Tinktur auch gegen eine Vielzahl von Beschwerden einnehmen kann, zum Beispiel in Form einer Zahncreme, oder auch in einem Hustensirup, man kann eine Tinktur auch in eine Creme oder Salbe geben oder sie auf die Haut direkt einreiben.
Sie sehen schon, dass eine solche Tinktur ein relativ gutes und einfach anzuwendendes Heilmittel ist. Zudem ist die Herstellung einer Tinktur aus sehr vielen Kräutern möglich. Eine Tinktur hält sich außerdem sehr lange, umso länger, wenn man sie kühl lagert.
Dabei ist die Herstellung wirklich einfach, sodass es sich kaum lohnt, die teueren Tinkturen in der Apotheke oder aus der Drogerie zu kaufen. Zumal man dann wirklich weiß, was wirklich drin ist.
Einen Nachteil hat die Tinktur allerdings: Man muss sie mit Alkohol herstellen. Es gibt ja Menschen, die keinen Alkohol zu sich nehmen möchten, außerdem möchte nicht jeder seinem Kind Alkohol geben.
Doch hier die gute Nachricht: Man kann eine solche Tinktur auch mit Essig herstellen. Vorweg sei allerdings gleich gesagt, dass in einer Tinktur mit Essig, oder genauer gesagt einem Auszug mit Essig, nicht genauso viele Wirkstoffe enthalten sind wie in einer "echten" Tinktur.
Und so bereiten Sie Ihre alkoholfreie Tinktur selber zu
Sie brauchen dafür
- ein ausreichend großes Glas, zum Beispiel ein Einmachglas oder ein Marmeladenglas, das Sie verschließen können
- das Kraut oder die Kräuter, die Sie vorher gut gereinigt und dann gut abgetrocknet haben
- Apfelessig, ungefähr 200 g pro 50 g Heilkräuter
- eine Braunglasflasche, in der Sie den Auszug später lagern
Herstellung
- reinigen Sie das Marmeladenglas oder das Einmachglas gut, bevor Sie beginnen
- kochen Sie dann den Essig auf und lassen ihn abkühlen
- geben Sie dann die Heilkräuter, gut zerkleinert, in das Glas
- geben Sie dann den Essig darüber und verschließen Sie das Glas. Bitte beachten Sie, dass alle Pflanzenteile mit dem Essig bedeckt sein müssen, da sich sonst Schimmel bilden kann.
- das Glas wird dann an einen warmen Ort gestellt, aber bitte nicht in die direkte Sonne
- schütteln Sie das Glas jeden Tag einmal gut durch
- lassen Sie das Glas so vier Wochen stehen
- nach vier Wochen sieben Sie die pflanzlichen Bestandteile aus dem Essig heraus und füllen den Essig in eine dunkelwandige Flasche.
Ein solcher Essigauszug schmeckt für viele Menschen wesentlich unangenehmer als eine Tinktur mit Alkohol. Um diesen Geschmack etwas abzumildern, kann man die Menge, die man einnehmen will, in Wasser verdünnen. Als Standarddosierung gelten für Erwachsene bis zu 30 Tropfen 3mal pro Tag, und das bis maximal sechs Wochen lang.
Bitte beachten Sie aber, dass dies je nach Heilkraut variieren kann.