Ayurveda im Alltag – Stirnguss mit Öl und mehr
In unserer Zeit haben viele Menschen den Zugang zu sich selbst verloren. Und darin liegt nach Überzeugung des Ayur Veda die Ursache für Krankheit und Leid. Ayur Veda heißt übersetzt so viel wie „Das Wissen vom Leben“. Es hält für die Menschen viele Empfehlungen und Regeln bereit, die sie gesund und glücklich erhalten sollen.
Entstehungsgeschichte
Am nördlichen Fuße des gewaltigen Himalaya-Gebirges soll der Legende nach das ayurvedische Wissen entstanden sein. Über 3.000 Jahre ist diese umfassende Gesundheitslehre heute alt und hat dennoch nichts von ihrer Aktualität verloren. In Indien wird die ayurvedische Medizin gleichberechtigt neben der Schulmedizin praktiziert. Ayurveda-Kuren für westliche Gäste werden in Indien selbst, aber auch in Sri Lanka, Thailand oder auf Bali zu sehr moderaten Preisen angeboten. Durch die Entfernung können solche Kuren für die meisten Menschen natürlich nur kurze Zäsuren sein. Mittlerweile haben sich auch einige Einrichtungen in Deutschland auf Ayurveda spezialisiert. Wegen des hohen Personalaufwandes sind diese Behandlungen zumeist aber sehr kostenintensiv.
Ayurveda im Alltag
Ayurvedische Prinzipien in den Alltag zu integrieren ist die kostengünstigste und langfristig vermutlich auch vernünftigste Variante. Oft reichen nämlich bereits kleine Veränderungen, um eine große gesundheitliche Wirkung zu erzielen. Die Ayurveda-Ärztin Dr. Karin Gramminger berichtet von Patienten, die 20 Jahre lang unter einer Medikation standen und allein durch die Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten heute ohne jedes Medikament leben – bei bester Gesundheit. Dr. Gramminger hält es für ausschlaggebend, im Einklang mit sich selbst und den Rhythmen der Natur zu leben.
Ayurvedische Prinzipien
Eines der ayurvedischen Prinzipien besagt, dass wir morgens zwischen sechs und acht natürlich aufwachen – ohne Wecker, ohne Stress. Ein Glas warmes Wasser am Morgen bereitet den Magen sanft auf die kommende Nahrung vor. So wird der Magen-Darmtrakt geschont und Verdauungsproblemen vorgebeugt. Wenn möglich, sollte man sich nach dem Aufstehen an der frischen Luft rekeln und strecken. Auch Atemübungen erleichtern den Einstieg in den Tag.
Essen – aber richtig!
Essen ist ein zentraler Aspekt im Leben. Ayurveda empfiehlt, in ruhiger und angenehmer Atmosphäre zu essen. Das Essen sollte Gaumen und Augen gleichermaßen erfreuen. Unser Bewusstsein sollte auf das gerichtet sein, was wir essen. Wichtig ist, dass wir während des Essens nicht lesen oder fernsehen. Auch Streitgespräche schlagen uns auf den Magen. Zu den Mahlzeiten trinkt man am besten nur warmes Wasser – ein bisschen Ingwer im Wasser fördert zusätzlich die Verdauung.
Die drei Doshas
Was wir genau essen sollten, richtet sich nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen. Der Ayurveda unterteilt die Menschen in drei verschiedene Konstitutionstypen – so genannte Doshas: Sie heißen Vata, Pita und Kapha. Dem jeweiligen Typen sind verschiedene Nahrungsmittel zugeordnet. Wer sich entsprechend dieser Empfehlungen ernährt, kann häufig allein dadurch gesundheitliche Probleme in den Griff bekommen.
Als ayurvedische Zauberwaffe gilt Ghee. Ghee ist geklärte Butter und kann anstelle von anderen Fetten eingesetzt werden.
Darüber hinaus kommt Gewürzen in der ayurvedischen Küche eine enorme Bedeutung zu. Alle Speisen sollten die sechs möglichen Geschmacksrichtungen – süß, salzig, sauer, scharf, bitter und zusammenziehend – enthalten.
Yoga
Yoga ist ein unverzichtbarer Bestandteil der ayurvedischen Medizin. Yoga beinhaltet Verhaltensweisen, Körper- und Atemübungen, bewusste Sinneswahrnehmung und Meditation. Wer keine Zeit oder Lust hat einen Yoga-Kurs zu besuchen, kann mit Hilfe von Büchern und CDs die Übungen auch zu Hause machen.
Bereits 20 Minuten täglich reichen nach ayurvedischer Lehrmeinung aus, um die Menschen jung und gesund erhalten. Körper, Geist und Seele kommen durch die Jahrtausende alten Übungen in eine nie zuvor gekannte Harmonie.
Farben und Gerüche
Auch Farben haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Was von den meisten westlichen Menschen belächelt wird, gilt im Ayurveda als Tatsache. Farben erfreuen die Sinne, schaffen Atmosphäre und beeinflussen unsere Lebensqualität. Die Farbe Gelb wirkt beispielsweise beflügelnd und belebend. In einer gelben Umgebung können wir leichter lernen.
Genauso wichtig sind Düfte. In Duftlampen geträufelt, können ätherische Öle unseren gesamten Organismus beeinflussen. Bei der Auswahl darf man ruhig seiner Nase vertrauen: Was spontan gefällt, ist auch richtig.
Ayurveda Kosmetik
Eine Wohltat für Haut und Seele ist der Besuch bei einer Ayurveda Kosmetikerin. Sie arbeitet mit warmen Ölen, die sanft in die Haut einmassiert werden. So lösen sich Schlacken und Giftstoffe aus der Haut.