Das Heilkräuter-Verzeichnis

Für die Blasengesundheit der Frau - Blasenentzündungen

Wohl jede Frau dürfte schon einmal eine Blasenentzündung gehabt haben. Plötzliche Schmerzzustände beim Urinieren, häufig so starke Schmerzen, dass es fast unaushaltbar scheint.

Ein ständiger sowie häufig vergeblicher Harndrang, sowie im ganz schlimmen Fall Blut im Urin.



Doch erst mal langsam! Warum ist die Blase so wichtig?

Unser Körper arbeitet perfekt wie ein Uhrwerk. Die Nieren sind wie ein großer Filter, der unser gesamtes Blut ständig reinigt. Sie filtern dabei nicht mehr benötigte Stoffe aus dem Körper heraus, um den Körper zu reinigen. Die Abfallstoffe sammeln sich in den sogenannten Nierenkelchen und gelangen schließlich in die Blase. In der Blase wiederum werden die "Abfälle" mit dem Urin vermischt und schließlich ausgeschieden. So funktioniert das idealerweise. Die Blase ist in ihrem Inneren keimfrei, darin sind also keine Bakterien vorhanden.


Mögliche Ursachen

Der Urin wird durch die Harnröhre ausgeschieden. Diese Harnröhre mündet bei Frauen im oberen Scheideneingang.

Dabei ist die Harnröhre einer Frau einiges kürzer als die Harnröhre eines Mannes, die ja bekanntermaßen im Penis endet. Dieses ist einer der Gründe, weshalb Frauen wesentlich öfters eine Blasenentzündung haben als Männer. Eindringende Bakterien können durch die kürzere Harnröhre der Frau schneller und leichter in die Blase aufsteigen, als es bei Männern der Fall ist.


Die weibliche Vaginalflora ist eigentlich ein wunderbarer Schutzmechanismus gegen eindringende Bakterien, die in die Blase wollen. Denn gelangen Bakterien in die Blase, vermehren sie sich dort und verursachen Entzündungen. Die Blasenschleimhaut wird stark gereizt sowie irritiert, teils kommt es auch zu Blutungen. Die von den Döderlein'schen Vaginalbakterien produzierten Milchsäuren bewirken, dass auf und in der Scheide ein saures Milieu herrscht, das vor dem Eindringen von Bakterien schützt.


Wichtig ist also, dass der weibliche Körper gesund ist, so dass er diesen Selbstschutz aufrecht erhalten kann. Ist die Vaginalflora gestört, kommt es also zu vermehrten Blasenentzündungen.



Eine weitere Ursache einer Blasenentzündung kann auch eine Verkühlung sein. Die Kälte schwächt die Immunabwehr, Gleiches gilt für Stress.


Wichtig ist es außerdem, genug zu trinken. Zu wenig Urin spült zu wenig der Bakterien wieder aus der Blase aus, sie können sich dann ungestört weiter vermehren.


Während einer Schwangerschaft erweitert sich die Harnröhre als Vorbereitung auf die Geburt, so dass Bakterien leichter in die Harnblase vordringen können.


Eine zusätzliche Ursache ist ein "verstopfter" Abfluss der Blase, wenn also der Urin nicht mehr ungehindert abfließen kann. Dies kann beispielsweise wegen eines Myoms der Fall sein, das auf die Harnblase drückt.


Und schließlich können alle Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, wie etwa Diabetes mellitus, eine Blasenentzündung begünstigen.



Typische Beschwerden

  1. Schmerzzustände sowie Brennen in der Blase
  2. Schmerzen und Brennen beim Urinieren
  3. Ständiger oder oftmaliger Harndrang
  4. Trüber Urin, seltsam riechender Urin
  5. Blut im Urin
  6. Schmerzen im Unterleib

Wann sollte ich auf jeden Fall zum Arzt?

Generell bei jeder Blasenentzündung, da sich daraus eine schlimmere Folgeerkrankung bilden kann. So kann eine Blasenentzündung über die Harnleiter in die Nieren gelangen. Und eine solche Nierenentzündung ist eine nicht zu verkennende Erkrankung der lebensnotwendigen Nieren.





Wie Heilkräuter helfen können


Die Bärentraube

Bei Blasenentzündungen empfiehlt sich zum Beispiel die Bärentraube, die gegen Bakterien hilft und deshalb ein besonderes natürliches Heilmittel bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege ist. Außerdem stärkt die Bärentraube die Schleimhäute, sie ist deshalb auch ein Mittel der Wahl bei chronischen Blasenkatarrhen.

Eine Verwendung finden dabei nur die Blätter der an sich wunderschönen Alpenpflanze.

Bärentraube
Bärentraube

Wichtig

Die optimale Wirkung entsteht, wenn der Urin etwas alkalisch ist. Also sollten Sie begleitend etwas Natron nehmen.


Vorsicht

Nehmen Sie diesen Tee nicht in der Schwangerschaft sowie Stillzeit ein, außerdem nicht länger als 7 Tage am Stück!



Ein Blasentee

Sie brauchen dazu

Jeweils 15 g Bärentraubenblätter, Bohnenschalen, Birkenblätter und Ackerschachtelhalm.


Nehmen Sie für eine Tasse Tee 2 TL dieser Mischung, die Sie in kochendes Wasser geben. Dann 10 Minuten stehen lassen, danach absieben. Trinken Sie 4 Tassen pro Tag davon.


Mehr zur Bärentraube finden Sie hier...

Die Birke

Die Birke wirkt auf die Nieren stark anregend und sorgt für die Durchspülung der ableitenden Harnwege.

Ein Birkenblättertee treibt den Harn und unterstützt bei Entzündungen der Blase.

Birke
Birke

Die Brennnessel

Die Brennnessel reinigt das Blut und wirkt als Diuretikum, also wassertreibend. Die Brennnessel ist also die ideale Heilpflanze, um die Aktivität der Nieren zu steigern sowie um die Harnblase durchzuspülen.

Brennnessel
Brennnessel

Die Goldrute

Die Goldrute regt die Nierenfunktion an, sie hemmt Entzündungen und regt die Wundheilung an.

Die Goldrute eignet sich besonders bei kolikartigen Schmerzzuständen in der Blase.

Goldrute
Goldrute

Die Kamille

Die Kamille desinfiziert und hilft gegen Entzündungen, außerdem lindert sie Schmerzen.

Kamille
Kamille

Die Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse ist ein desinfizierendes Heilkraut, es hemmt Entzündungen und hilft bei entzündlichen Krankheiten und Beschwerden der Nieren und der Harnwege.

Als Tee ist die Kapuzinerkresse dabei nicht sinnvoll, man sollte dazu schon die Blätter sowie die Blüten frisch essen.

Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse

Die Preiselbeere

Die getrockneten Blätter und Früchte der Preiselbeere wirken desinfizierend, hemmen Entzündungen, außerdem wirken sie harntreibend.

Preiselbeere
Preiselbeere

Der Ackerschachtelhalm

Das Zinnkraut, wie der Ackerschachtelhalm auch genannt wird, reinigt Blase und Nieren. Ist in vielen Blasentees zu finden.

Zinnkraut - Ackerschachtelhalm
Zinnkraut - Ackerschachtelhalm

Die Cranberry

Die Cranberry enthält Wirkstoffe, die die Bakterien im Körper binden, so dass sie sich nicht mehr irgendwo einnisten können. Dadurch können sie schneller wieder ausgeschieden werden. Außerdem wirkt die Cranberry wie die Preiselbeere desinfizierend und entzündungshemmend.




Rezepturen


Grundrezept

Geben Sie 2 Teelöffel der jeweiligen Mischung in eine große Tasse und geben Sie 1/4 Liter kochendes Wasser darüber. Dann zehn Minuten stehen lassen, danach absieben und trinken.


Sie sollten üblicherweise mindestens 2 Tassen des Tees pro Tag trinken.


Verwendung finden sollten Heilpflanzen wie die Bärentraube, Goldrute, Kamille, Kapuzinerkresse sowie die Preiselbeere.


Durchspülende Heilpflanzen sorgen dafür, dass möglichst viele Bakterien wieder ausgeschieden werden. Dazu gehören unter anderem die Birke, die Brennnessel und der Ackerschachtelhalm.


Ein Ackerschachtelhalmtee bei Blasenentzündungen

Sie brauchen dazu 1 Esslöffel Ackerschachtelhalm.


Geben Sie 1 EL getrockneten Ackerschachtelhalm in 1/4 Liter kochendes Wasser. Dann eine halbe Stunde stehen lassen, absieben und trinken.


Ein Birkenvollbad zur Nierenstärkung

Geben Sie 2 Hände voller frischer Birkenblätter in 2 Liter kochendes Wasser, dann zehn Minuten ziehen lassen, dann absieben. Geben Sie dies dann in das Badewasser.

Bis zu 20 Minuten darin baden. Anschließend abbrausen und ab ins Bett.


Brennnesseltee

Brennnesseltee begünstigt einen basischen Urin, der zudem noch verstärkt ausgeschieden wird.

Dieses ist besonders gut bei Entzündungen der Blase sowie zur Prävention vor Blasenentzündungen. Trinken Sie also regelmäßig Brennnesseltee.


Als Alternative dazu eignet sich das gute alte Speisenatron, das man in der Backabteilung im Supermarkt findet. Trinken Sie davon 1 TL in einem Glas Wasser gemischt pro Tag.

Wenn Sie akute Beschwerden haben, können Sie sogar bis zu jede Stunde ein Glas davon trinken, bis eine Besserung eintritt.





Weitere Pflanzen

Die Gartenkresse

Hilft wie die Kapuzinerkresse gegen Blasenentzündungen, auch präventiv.


Der Meerrettich

Der Meerrettich hilft ebenso bei Entzündungen der Blase.


Preiselbeersaft

Trinken Sie bis hin zur vollständigen Gesundung pro Tag 100 ml Preiselbeersaft.






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Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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