Das Heilkräuter-Verzeichnis

Holunder

Holunderblüten (Sambucus nigra) und Holunderbeeren haben eine schweißtreibende Wirkung, sie helfen bei Schnupfen und Fieber.


Über den Holunder kann man sich mindestens zweimal im Jahr erfreuen: Einmal im Frühjahr, wenn er wunderbar erblüht und duftet, und einmal im Herbst, wenn er die glänzend schwarzen Beeren trägt. Aber auch zwischendurch ist er natürlich wunderschön!



Heilwirkung des Holunders

Man erntet im Frühjahr die duftenden Blüten und im späten Sommer die schwarzen Beeren. Beides kann gegen Erkältungen verwendet werden, sowohl vorbeugend als auch dann, wenn man schon erkältet ist.



Neuere Untersuchungen zeigen, dass der Holunder auch gegen Allergien helfen kann. Die Blüten haben eine entzündungshemmende Wirkung und sie lösen den Schleim, was bei Husten oder auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen kann, um das Sekret aus dem Kopf herauszubekommen.



Aufgrund seiner stoffwechselanregenden und harntreibenden Eigenschaften lindert ein Holunderblütentee Rheuma- und Gichtbeschwerden, zudem kann er äußerlich gegen Hauterkrankungen helfen.



Die Anwendung des Holunders ist aber weit vielfältiger. So gut wie alle Pflanzenteile kann man in der Naturheilkunde verwenden - Wurzel, Blätter, Beeren und Blüten.



Ein Aufguss von Blüten wirkt schweißtreibend und kann bei fiebrigen Erkrankungen gegeben werden. Ein solcher Aufguss treibt den Schweiß und senkt Fieber. Die enthaltenen Gerbstoffe leiten Giftstoffe aus dem Körper aus, die schleimlösende Wirkung erleichtert das Abhusten bei Husten oder Bronchialkatarrhen. Gegen Husten wirken die enthaltenen ätherischen Öle. Sie fördern die Schleimbildung und erleichtern das Abhusten. Am besten nimmt man dazu bis zu fünfmal am Tag eine Tasse Holundertee zu sich.



Ein Sirup gegen Halsschmerzen

Ein Sirup aus Holunder und Honig hilft bei Halsschmerzen. Mischen Sie dazu im Verhältnis 2:3 Holundersaft mit Honig.

Das im Holunder enthaltene Anthocyan (ein Farbstoff, der den Saft dunkel färbt), schützt das Herz und kann den Blutdruck senken (bis zu 10 mmHg). Trinken Sie dazu für 2 Wochen je ein Glas Holundersaft am Tag.



Die im Holunder enthaltenen Spurenelemente (besonders das Zink) und Vitamine (besonders Vitamin C) aktivieren das Immunsystem gegen Erkältungen.



Einen Holunderblütentee trinkt man gleich, wenn man merkt, dass man sich erkältet hat, da er auf das Wärmekontrollzentrum unseres Körpers einwirkt. Dadurch steigt die Körpertemperatur an, dadurch steigt der Stoffwechsel und das Immunsystem des Körpers an und die Krankheitsdauer verkürzt sich. Laut einer Studie verkürzt Holunder die Dauer einer Erkältung von durchschnittlich 6 Tagen auf nur 2 Tage.



Viel Vitamin C

Aus den Beeren wird Saft, Gelee und vieles andere hergestellt. Dieser Saft enthält viel Vitamin C, das ebenfalls bei Erkältungen hilft. Ein solcher Saft wirkt sich aber auch günstig bei Nieren- und Blasenleiden aus.

Holunderblätter kann man bei Frostbeulen oder auch bei Verbrennungen einsetzen, man legt sie auf die betroffenen Stellen auf.



Ein Tee aus den Blättern reinigt das Blut - man kann ihn aber auch zum Färben von Haaren oder von Stoffen verwenden. So färbte man früher Leichentücher mit den Farbstoffen des Holunders.

Ein Tee ist aber auch ein hervorragendes Getränk für Kinder, die Milch nicht verdauen können.



Zur Entgiftung

Die Holunderblüten, die Rinde und die Blätter haben schweißtreibende und harntreibende Eigenschaften.

Eine Holundertinktur hat eine leicht abführende Wirkung. Durch all diese Eigenschaften werden aus dem Körper Giftstoffe ausgeleitet. Traditionell gilt die Heilpflanze als Gesamtstärkungsmittel für die Nieren, deren Funktion ja die "Müllabfuhr" aus dem Körper ist.



Bei Angst und Depressionen

Ein Holunderblütentee hat eine lange Tradition gegen Angst oder Depressionen. Um einen erholsamen Schlaf zu finden, trinken Sie eine Tasse heißen Holunderblütentees oder geben Sie ein Stoffsäckchen mit Holunderblüten in ein wärmendes Bad. Beides ist besonders hilfreich für die Kinder in den frühen, unruhigen Phasen einer Erkältung.

Holunder wirkt antioxidativ, das heißt, er kann Krebs vorbeugen und auch den Alterungsprozess verhindern. Holunder hilft aber auch, den Cholesterinspiegel zu senken, er bessert das Sehvermögen, das Immunsystem, die Gesundheit des Herzens, er hilft bei Husten, bakteriellen und viralen Infektionen und einer Mandelentzündung.



Holundersaft wurde 1995 in Panama verwendet, um eine Grippeepidemie zu bekämpfen.



Das israelische Hadassah Onkologie Labor hat festgestellt, dass Holunder durch die immunsystemstimulierende Wirkung bei der Behandlung von Krebs- und AIDS-Patienten helfen kann.



Holunder

Geschichtliches und Sagen um den Holunder

Der Holunder war vermutlich schon den Steinzeitmenschen bekannt. Bereits in der Jungsteinzeit waren die Beeren wohl schon ein Nahrungsmittel für die damaligen Menschen.

Man pflanzte den Holunder früher auch in jedem Bauerngarten, um gute Hausgeister anzuziehen.



Der Holunder galt schon seit jeher als heilige Pflanze, als ein mächtiger Pflanzengeist und auch als ein Zauberbaum. Er war schon immer als Lebensbaum, auch als ein Baum der Ahnen, und als ein Tor in die Anderswelt angesehen. Zudem sollte darin der Hausgeist wohnen, der Haus und Hof beschützt.



Aufgrund seiner großen Heilkräfte ging man früher mit Ehrfurcht an ihm vorbei, mit Respekt - "Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen".



Der Holunder galt eine Zeit lang als eine Art Allheilmittel, man verwendete nahezu alle Pflanzenteile von ihm. Heutzutage nimmt man nur noch die Blüten und die schwarzen Beeren zu Heilzwecken heran.



Früher pflanzte man den Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag um sein Haus.



Holunderholz wurde in England früher dazu verwendet, Flöten und auch Bögen daraus herzustellen.



Der Holunder galt als der heiligste Baum der Roma, sie würden niemals Holunderholz für ein Lagerfeuer nehmen.



Ein altes Rezept gegen Ischias war eine Mischung aus Fenchelwurzeln und Holunderblüten, aus der man einen Heilwein mit Weißwein herstellte.



Bis zum heutigen Tag findet man auf den Friedhöfen in Amerika immer wieder Holunderbäume, da sie zu Abwehr böser Geister angepflanzt wurden.



Das Kreuz Christi soll einer Sage nach aus Holunderholz gewesen sein.



In einem alten Glauben sagt man, dass ein Toter seine Ruhe gefunden hat, wenn ein auf sein Grab gepflanzter Holunderstrauch zu wachsen beginnt.



In manchen Gegenden war es früher Brauch, dass die jungen Männer den von ihnen angebeteten Mädchen Holunderzweige ans Fenster steckten, um dadurch ihre Liebe zu offenbaren.



Culpepper sagte, dass "die Haare des Kopfes, mit den in Wein gekochten Beeren, schwarz werden".



Die Heilige Jungfrau Maria soll an Holunderzweigen die Windeln Jesu getrocknet haben... und sie soll sich bei einem Gewitter unter einen Holunder geflüchtet haben, weshalb seit an Blitze nie in einen Holunderbaum einschlagen...



Im alten England trugen Bestatter immer etwas Holunderholz bei sich, um sich vor bösen Dämonen und Geistern zu schützen.



Die alten Germanen glaubten, die Göttin Holda (man kennt sie auch unter dem Namen Frau Holle aus dem gleichnamigen Märchen) wohne im Geäst des Holunders. Deshalb wurden auch Opfergaben neben ihm angelegt.



Im Mittelalter glaubte man, dass, wenn man die Zweige des Holunders abschnitt, die Geister, die darin wohnten, einen heimsuchen und böse bestrafen würden.



Im alten Rom färbten sich die feinen Damen ihre Haare mit Holundersaft. Und auch dort galt der Holunder schon als Heilmittel.




"Wer Holunder bei sich trägt, schreckt vor Ehebruch zurück" - naja, Volksglaube... ob's hilft?



Man sagte dem Holunder die Fähigkeit nach, Krankheiten zu absorbieren, also aufzunehmen. Im Mittelalter brachte man daher kranke Menschen zu einem Holunderbusch, so dass sie gesund werden sollten.



Am Holunder findet man oft den Baumpilz Judasohr.



Da der Holunderbaum fast nicht klein zu kriegen ist – er wächst immer wieder nach, selbst wenn man ihn sehr tief absägt - vergrub man frühe seine Wertsachen unter einem Hollerbaum. Denn selbst jemand den Baum absägte, wuchs er wieder nach und man konnte die Wertsachen wieder finden.



Es gab früher den Aberglauben, dass man niemals im Schatten des Holunderbaumes schlafen dürfe, weil einem durch die bösen Geister, die in ihm wohnen, die Seele gestohlen werden könne.



Nach einer Legende erhängte sich Judas an einem Holunderbusch - danach wuchsen am Stamm Pilze in Form von Ohren - den Judasohren oder auch Mu-Err-Pilze genannt. Das Laub soll deshalb so unangenehm duften, weil sich Judas an einem Holunder erhängt haben soll.



Hippokrates, der berühmte Heiler aus dem alten Griechenland, lobte die Kräfte des Holunders. Er empfahl ihn gegen die Beschwerden der Frauen, Wasseransammlungen im Körper und Verstopfung.



Im Süden Deutschlands und in Österreich brach man früher bei Sonnenuntergang einige Triebe des Holunders ab, schrie den Namen eines kranken Tieres, hängte dann die Triebe am häuslichen Kamin auf, und wenn die Triebe verdorrt waren, war das Tier gesund.

Eine andere Variante war, Umschläge und Verbände kranker Menschen und Tiere an die Triebe des Holunders zu hängen, damit die Krankheit in die Unterwelt verbannt würde.



Früher war der 3. Juli ein ganz wichtiger Tag für junge Mädchen: Sie schüttelten am 3. Juli, dem Namenstag des heiligen Thomas, einen Holunderbusch, während die Abendglocken läuteten. Aus der Richtung, aus der dann der nächste Hund bellte, kam laut Sage dann der spätere Ehemann.



Früher bettete man im Norden Europas Verstorbene auf den Zweigen eines Holunders.



Dioskurides nannte auch Augenkrankheiten und Schlangen- bzw. Hundebisse als Einsatzgebiete des Holunders.



"Holder inn leib genüzt / ist einer krefftigen außtreibenden Natur... / treibt auß die Wassersucht mit gewalt /... Etliche machen ein guten Essig aus Holder blüet."

Hieronymus Bock


„Vor dem Holunder zieh‘ den Hut herunter, vor dem Wacholder geh‘ in die Knie...“



"Ringel, Ringel, Reihe wir sind der Kinder dreie,

sitzen unterm Holderbusch, machen alle husch, husch, husch."

Kinderlied


"Was den Holunder angeht,

so gibt es drei Sorten von Menschen:

Solche, die schon von Brechreiz ergriffen werden,

wenn sie Holunder nur von Weitem riechen;

solche, die Holundersuppe immerhin vertragen;

und solche, die darüber hinaus rohe Holunderbeeren

mit Milch und Zucker zu essen nicht nur imstande sind,

sondern sich sogar darauf freuen.”

Jürgen Dahl

"Es sollte kein Wohnhaus geben, wo er (der Holunder) nicht gleichsam als Hausgenosse in der Nähe wäre oder wieder in die Nähe gezogen würde [...]."

Kneipp

„Auf Johanni blüht der Holler, da wird die Lieb noch toller."

"Es wäre gut, wenn in jeder Hausapotheke eine Schachtel gedörrter Blüten aufbewahrt würde. Der Winter ist lang, und es kann Fälle geben, in denen ein derart lösendes und schweißtreibendes Mittelchen treffliche Dienste leistet."

Sebastian Kneipp über den Holundertee



Und auch Harry Potter verwendet den Holunder. Der Elderstab, ein Zauberstab, ist aus Holunderholz.





Übersicht zum Holunder
Volksnamen

Ellhorn, Flieder, Elderbaum, Schwarzholder, Holler, Holderbusch, Alhorn, Elder, Eller, Hölder, Holder, Holderbaum, Kelkenbusch



Sammelgut und Sammelzeit

Die Blütezeit ist zwischen Juni und Juli



Die Blüten sammelt man im Juni und Juli bei trockenem Wetter.

Die Beeren sammelt man im September und Oktober, aber nur dann, wenn sie wirklich vollreif sind.

Blätter und Triebspitzen sammelt man von April bis in den Juni, die junge Rinde von Februar bis April.



Englischer Name

Elder



Verwendete Pflanzenteile

Verwendet werden die Blüten, die Beeren, die Blätter und die Rinde



Geschmack und Geruch

Die Blüten duften intensiv süßlich, die Blätter und die Rinde duften sehr stark, aber eher unangenehm.

Die Blätter und die Rinde schmecken bitter und scharf, die Blüten schmecken aber süßlich, die Beeren sind sehr aromatisch, leicht säuerlich, hinterlassen ein etwas pelziges Gefühl.



Inhaltsstoffe

Im Holunder sind Glykoside, Alkaloide (in den Blättern, Schleim, in der Rinde), ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponin, Vitamine (in den Beeren), Bitterstoffe



Anwendungsmöglichkeiten

Als Tee, Sirup, Hollerküchle, zum Gurgeln, als Likör, Kompott, Suppe, Saft, Wein, als Färbemittel



Eigenschaften

Entzündungshemmend, schweißtreibend, Antioxidationsmittel, harntreibend, immunstärkend und abführend. Holunderbeeren helfen Schmerzen zu lindern und Fieber zu reduzieren. Der Holunder ist außerdem noch anregend, er stillt Blutungen, er treibt den Harn, er löst Krämpfe, er wirkt außerdem antifugal.



Wo findet man Holunder?

Laub- und Auwälder



Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Frischer Holunder (Blätter, Rinde, Wurzeln, unreife Holunderbeeren und ungekochte reife Beeren) können leicht giftig wirken und Übelkeit und Brechreiz bewirken. Deshalb niemals roh essen! Erst im abgekochten Zustand ist die Holunderbeere für den Menschen genießbar.

Man sollte aber auch dann die Kerne nicht zerbeißen.



Sammeln und trocknen

Die Blüten

Die Blüten werden einfacherweise mitsamt den ganzen Blütendolden gesammelt.

Reinigen Sie die Blüten nach dem Sammeln und trocknen Sie sie sanft, luftig und schattig. Danach reibt man die Blütchen von den Stängeln ab und lagert die in einer Dose.



Die Beeren

Die Beeren sammelt man ebenfalls einfacherweise in ganzen Dolden, aber Vorsicht, der Saft der Beeren färbt sehr stark: Verfärben Sie ihre Kleidung nicht, denn das geht nicht mehr heraus!



Dörren Sie die Beeren bald nach dem Sammeln, sonst schimmeln sie sehr schnell. Dieses Dörren geht am einfachsten in einem Dörrgerät oder im Ofen bei <50 Grad. Sie können aus den Beeren aber auch gleich eine Marmelade oder einen Saft herstellen.



Die Blätter

Die Blätter werden nach dem Pflücken gewaschen, gereinigt und trockengetupft.

Dann legt man sie auf Papier aus und lässt sie luftig und schattig trocknen. Danach hebt man sie in einer Dose auf.



Die Rinde

Man kratzt die junge Rinde von den Zweigen und trocknet sie möglichst schnell, luftig und schattig. Dann in einer Dose lagern.




Wissenschaftliches zum Holunder

Die Kommission E (1) empfiehlt den Holunder aufgrund seiner schweißtreibenden und sekretfördernden Wirkung bei Erkältungskrankheiten (Holunderblüten).








Rezepte mit Holunder





Ein kalter Tee aus den Holunderblüten hilft überstrapazierten Augen bei zu viel Computerarbeit - legen Sie dazu einfach getränkte Wattebäusche auf die Augen auf.




Wenn man die ausgereiften Beeren im Ofen sanft trocknet und möglichst dunkel lagert, können sie bis zu einem Jahr verwendet werden. Diese Beeren stärken unser Immunsystem, sie können sogar Krebs vorbeugen. Zudem sollen sie bei Nervenschmerzen und Ischias helfen können.




Die schwarze Vitaminbombe

In den schwarzen Holunderbeeren sind große Mengen an Vitaminen, besonders Vitamin C. In roher Form sollte man die Beeren nur wirklich vollkommen ausgereift und dann auch nicht zu viele davon essen, da darin das schwach giftige Sambunigrin enthalten ist.

Im gekochten Zustand kann man aus den Beeren aber viele schöne Sachen herstellen, vor allem natürlich den Holunderbeerensaft.




Ein Holunderbeerensaft

Entfernen Sie von 1000 g Beeren die Stiele, das ergibt ca. 750 g reine Beeren. Geben Sie 1000 ml Wasser und 100 g braunen Zucker sowie den Saft zweier Zitronen dazu. Alles miteinander erhitzen und absieben, dann in Flaschen füllen.

Bei kühler Lagerung ein Jahr haltbar.




Ein Holunderbeerentee

Geben Sie einen Esslöffel der Holunderbeeren in eine Tasse kochendes Wasser und lassen Sie dies 10 Minuten ziehen, dann absieben.




Ein Holunderblütenfußbad

Nehmen Sie 50 g frische Holunderblüten, die Sie in einen Liter heißes Wasser geben, dann eine viertel Stunde ziehen lassen, danach absieben und für ein Fußbad verwenden.




Ein Holunderblütentee

Nehmen Sie 1 Teelöffel getrocknete oder 2 TL frische Blüten, die Sie in 250 ml kochendes Wasser geben, dann 5 Minuten ziehen lassen und danach absieben. Bei einer Erkältung 3-mal pro Tag trinken.




Ein Schönheits-Tee

Sie brauchen dazu jeweils 20 g Holunderblüten, Fenchelsamen, Goldrutenkraut, Kamillenblüten und Löwenzahnwurzel mitsamt des Krautes.

Den Fenchel zermörsern und mit den anderen Heilkräutern vermischen.

Geben Sie für eine Tasse Tee einen Esslöffel der Teemischung in 1/4 l kochendes Wasser. Dann zehn Minuten stehen lassen und dann absieben. Trinken Sie 3 Tassen des Tees jeden Tag.


Frittierte Holunderblüten

Hierfür nimmt man 6 bis 8 Dolden und schüttelt diese etwas aus, so dass vielleicht zwischen den Blüten vorhandene Insekten herausfallen. Es werden 80 g Mehl, 8 cl Weißwein und eine Priese Salz verrührt und 30 Minuten quellen gelassen. Anschließend muss man 2 EL Rum und 2 Eier unterrühren. Es sollte sich ein dünnflüssiger Teig ergeben, wenn erforderlich, ist noch die Zugabe von etwas Wein möglich. Das Frittierfett muss auf 180 Grad erhitzt werden.



Nun fasst man die Holunderdolden an ihrem Stiel, zieht sie einzeln durch den Backteig und gibt sie unverzüglich in das heiße Fett, wo man sie 2 bis 3 Minuten ausbäckt.

Anschließend kurz abtropfen lassen, am besten auf einem Küchentuch. Die Dolden kann man nach Belieben noch mit etwas Puderzucker überstäuben.




Holunderbeerenlikör

Hierfür werden 2 kg der reifen Holunderbeeren entsaftet. Diesen Saft lässt man mit Zucker aufkochen, schmeckt dies ab, gießt es mit 54%igem Rum auf und füllt es zuletzt in Flaschen.




Holunderblättertee

Hierfür nimmt man 2 TL getrocknete junge Holunderblätter und übergießt diese mit einer Tasse siedendem Wasser.



Dies lässt man 5 Minuten ziehen und kann es anschließend abseihen. Zur Entgiftung, Entschlackung, um die Nierentätigkeit zu stimulieren, sowie um das Immunsystem zu stärken trinkt man pro Tag 2 bis 4 Tassen von diesem Tee.




Holunderblütenlikör

Für den Holunderblütenlikör mischt man 3 l Wasser, 40 Holunderblüten und 100 g Zitronensäure in ein großes Gefäß und lässt es dort über 24 Stunden ziehen. In den Abguss mischt man ungefähr 2 kg Zucker, übergießt dies mit 3 l 32%igem Alkohol, mischt alles gut durch und füllt es in Flaschen ab.




Holunderblütensirup

Hierfür erhitzt man 3 l Wasser und verrührt darin 2 kg Zucker, bis man eine klare Lösung erhält. Man nimmt 12 bis 14 Holunderblütendolden, befreit diese von Insekten und füllt sie zusammen mit Zitronenscheiben von 2 unbehandelten Früchten in ein Glas. Von der Zuckerlösung wird eine Tasse abgefüllt, in der man anschließend 60 g Zitronensäure auflöst. Diese wird anschließend gemeinsam mit der restlichen Zuckerlösung über die Dolden gegeben.

Das Glas wird 5 Tage lang an ein sonniges Fenster gestellt und jeden Tag umgerührt. Danach kann man den Sirup in eine dunkle Flasche abfüllen.

Wenn man den Sirup trinken möchte, vermischt man ihn im Verhältnis 1:10 mit Wasser.




Holunderblütensirup

Kochen Sie 1 Liter Wasser mit 1 kg Zucker auf und schöpfen Sie immer wieder den entstehenden Schaum ab, bis keiner mehr nachkommt. Dann abkühlen lassen.

Geben Sie den Saft einer Zitrone in die Zuckerlösung, ebenso ca. 20 Holunderblütendolden, von denen Sie vorher die Stängel entfernt haben. Schließlich kommen noch 3 unbehandelte und in Scheiben geschnittene Zitronen dazu. Gut verschlossen kühl stehen lassen, ab und an umrühren. Nach 5 Tagen können Sie die Flüssigkeit absieben und in eine dunkle Flasche umfüllen.




Holunderessig

Hierfür werden 700 ml Weißweinessig und einige frische Holunderblüten in ein Glas gegeben. Dieses wird verschlossen und 14 Tage an einen sonnigen Platz gestellt. Anschließend abseihen, in Flaschen abfüllen und gekühlt aufbewahren.




Holunderglühwein

Hierfür mischt man 1 l Holundersaft, 4 Nelken, 3 EL Zucker, die Schale einer unbehandelten Zitrone und eine Zimtstange. Dies bringt man zum Kochen, seiht es ab und erhitzt es mit 1 l Rotwein nochmals, lässt es allerdings nicht mehr kochen.




Holunderkücherl

Hierfür nimmt man 16 bis 20 frisch gepflückte Blütendolden, spült diese kurz mit Wasser ab und lässt sie anschließend gut abtropfen. 4 Eiweiße werden zu Schnee geschlagen und mit 125 g Puderzucker vermischt. Anschließend werden darunter 175 g Mehl gehoben. Danach 500 ml Milch, 4 Eigelb, 1 Prise Salz, sowie 1 Päckchen Vanillezucker unterziehen. Die frischen Dolden werden in den Teig getaucht und anschließend 4 bis 5 Minuten in sehr heißem Fett ausgebacken, bis sie eine goldgelbe Farbe haben. Zuletzt bestreut man die Kücherl mit Puderzucker.




Holundermilch

Hierfür bringt man zwei Tassen Milch mit zwei Blütendolden fast zum Kochen und lässt dies ziehen. Anschließend abseihen und mit Vanille, Ingwer und Zimt würzen.




Holundersuppe

Hierfür wäscht man 750 g Holunderbeeren und gibt sie in einen Topf, wo sie mit Wasser bedeckt werden. Dort lässt man sie ungefähr eine halbe Stunde dünsten. Anschließend gießt man sie durch ein Sieb in einen anderen Topf ab. Dann werden die Beeren passiert, mit 2 EL Zucker und 1 EL Zitronensaft vermischt und in die Suppe gegeben. Anschließend einen Apfel schälen und in dünne Scheiben schneiden, die man der Suppe zugibt und weich kocht. Man gibt noch 200 ml Weißwein in die Suppe und rührt 1 EL Speisestärke unter. Die Suppe lässt man noch 5 Minuten köcheln und gibt zuletzt noch 125 g Schmand hinzu. Sie schmeckt mit Croutons, ist aber auch mit Quarkklößchen als Einlage vorzüglich.












Holunderblütensirup für einen Hugo selbst herstellen

Der Hugo ist DAS Getränk dieses Sommers - man kommt einfach nicht dran vorbei. Er ist erfrischend und ganz leicht, macht also nicht gleich betrunken.


Der Holunderblütensirup dafür ist mittlerweile in jedem Supermarkt zu bekommen. Aber wo bliebe unser sportlicher Ehrgeiz, wenn wir einen solchen Sirup nicht selbst herstellen möchten?



Holunderblütensirup selbst herstellen

Woher der Name Hugo für dieses Getränk kommt, ist wohl nicht mehr herauszufinden. Wahrscheinlich ist es einfach eine Kreation der Werbeindustrie... Egal, hört sich aber gut an und passt irgendwie.



Übrigens spricht man Hugo nicht wie den deutschen Namen Hugo aus, sondern wie "Ügo", also eher französisch.



Das Hugo-Rezept

Ein eigener Hugo ist leicht zubereitet. Man benötigt dafür ein bauchiges Weinglas.



Zutaten für den Hugo

Sie brauchen

  1. 3 Minzblätter
  2. etwas Holunderblütensirup
  3. eine Limette
  4. 100 ml Prosecco
  5. 1/4 Liter Mineralwasser

Geben Sie die Minzblätter gemeinsam mit einer Scheibe Limette in das Glas. Geben Sie nach Ihrem Belieben etwas Sirup dazu. Dann das Ganze mit Mineralwasser und Prosecco auffüllen.



Man kann einen "Kinder"-Hugo übrigens auch anstatt mit Prosecco mit Zitronenlimonade herstellen.



Geben Sie dann noch genügend Eiswürfel bei und fertig ist der Hugo. Prost!



Aber zurück zum Thema, den

Holunderblütensirup selber machen


Schneiden Sie die Holunderblüten ab und reinigen Sie sie gut, denn ansonsten können Insekten drin bleiben. Aber nicht "tauchwaschen", sondern nur ausschütteln und am besten eine halbe Stunde auf ein feuchtes Tuch legen, bis alle Insekten herausgekrochen sind.



Zutaten für den Sirup

Sie brauchen

  1. 20 Holunderblüten
  2. ca. 3 kg Zucker
  3. 100 g Zitronensäure
  4. 2 Liter Wasser

Kochen Sie das Wasser und den Zucker so lange, bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Danach die Säure hinzugeben und alles abkühlen lassen.



Dann die Holunderblüten hinzugeben und einen Tag stehen lassen. Dann absieben und in eine Flasche füllen.



Fertig ist der Sirup für den Hugo!




Eine Holunderblütensalbe



Anwendungsgebiete

Bei Hautproblemen, Abszessen und Geschwüren

Zutaten

1 Handvoll zerkleinerte Holunderblätter

7 große Bärlauchblätter

Tropfen vom Aloesaft

Zubereitung

Alle Zutaten werden in einem Mörser oder in der Küchenmaschine gut zerkleinert, man gibt so viele Tropfen Aloesaft hinzu bis ein streichfähiger Brei entsteht. Diesen Brei streicht man dann auf die betroffenen Hautstellen. Über Nacht, abgedeckt, auf der Stelle liegen lassen.




Eine Holunderblütenmarmelade und einen Holunderblütenessig einfach selbst machen

Holunder blüht bis in den Juli, die Blüten des Holunders haben einen äußerst feinen Geschmack und man kann sie vielseitig einsetzen.

Wie man eine Marmelade und einen Essig herstellt, können Sie hier nachlesen.



Eine Holunderblütenmarmelade

Die Blüten des Holunders kann man in der Natur ganz leicht auffinden. Achten Sie aber darauf, keine Holunderblüten aus der Nähe von viel befahrenen Straßen zu verwenden.

Schneiden Sie die Blütendolden ab und verwahren Sie sie in einem Korb. Plastiktüten sollte man nicht verwenden.



Bevor Sie die Holunderblüten verarbeiten, sollten Sie sie gut reinigen, da ansonsten auch einige Insekten mit in der Marmelade landen würden.



Man sollte die Blüten nicht waschen, sondern lediglich auf feuchtes Küchenpapier legen, dann eine halbe Stunde warten, bis alle Insekten herausgekrabbelt sind.

Zutaten für die Marmelade

10 - 15 Blütendolden

1 Liter Apfelsaft

Gelierzucker



Geben Sie die Holunderblüten in eine Schüssel und geben Sie den Apfelsaft dazu. Dann kühl für 12 Stunden stehen lassen. Danach absieben und zusammen mit dem Gelierzucker laut Packungsanweisung kochen.



Diese Marmelade dann in Marmeladengläser füllen, verschließen und für 5 Minuten kopfüber hinstellen. Das sorgt dafür, dass es auch wirklich luftdicht abschließt.


Ein Holunderblütenessig

Sie brauchen dazu

3 - 5 Blütendolden

1 Flasche Essig

Geben Sie die Blüten in ein großes verschließbares Gefäß und geben Sie dann den Essig hinzu. Verschließen und einen Monat stehen lassen, so dass das Aroma auf den Essig übergeht. Nach einem Monat absieben und in eine Flasche umfüllen. Ein solcher Essig verfeinert Salate und Soßen.



Auch gegen Rheuma und Gicht geeignet

In der Volksmedizin wurden in den letzten Jahren zahlreiche Verwendungen für den Holunder gefunden. Der Holunder hat die Fähigkeit, Ausscheidungen zu fördern und wird daher bei Rheuma, Gicht und manchen Hautkrankheiten eingesetzt. Er soll auch bei Ischias und Neuralgien helfen.



Da die Beeren Brechreiz und Verdauungsstörungen auslösen können, sollte man sie niemals roh essen. Für Tiere, besonders Nagetiere, ist der Holunder giftig.



Die moderne Medizin erkannte inzwischen auch seine großartige gesundheitliche Wirkung. Inzwischen weiß man sogar, dass Holunder gegen Krebs und Herzinfarkte vorbeugt.




Vorsicht

Den Holunder sollten sie nur nach Absprache mit dem Arzt verwenden, wenn sie Diuretika verwenden, das sind Medikamente, die überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper abführen sollen. Ebenso nicht mit Diabetes-Medikamenten, denn der Holunder kann den Blutzuckerspiegel senken.

Nicht auf eigene Faust bei einer Chemotherapie einsetzen.

Nicht zusammen mit Abführmitteln einsetzen, denn der Holunder kann deren Wirkung verstärken.

Vorsicht auch bei der gleichzeitigen Einnahme mit Asthmamitteln, es könnte zu einer Wirkungsreduktion kommen.

Vorsicht bei Medikamenten zu Unterdrückung des Immunsystems, da der Holunder das Immunsystem stimuliert.

Die Holunderbeere kann schwach giftig sein und Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen verursachen, wenn man sie roh isst. Wenn man die Beeren kocht, verlieren sie ihre Giftigkeit.

Für Schwangere und stillende Frauen gibt es keine ausreichenden Informationen, deshalb vorsichtig einsetzen.







Pflanzenbeschreibung

Der Holunder ist in ganz Europa, Asien und Nordafrika anzutreffen. Die Blütezeit des Holunders ist von Juni bis August, man kann die Blüten im Juni sammeln, die Früchte im August und September.



Der Holunderstrauch kann eine Größe von bis zu 7 Metern erreichen und ca. 20 Jahre alt werden. Seine Blätter haben eine elliptische Form mit gesägten Rändern.



Die Blätter stehen in Gruppen von bis zu 7 Blättern am Stängel. Ihr Duft ist schwer zu beschreiben, am besten man riecht selbst einmal daran. Wer den Duft aber einmal in der Nase gehabt hat, wird ihn nie mehr vergessen.



Die weißen Blüten stehen in Dolden und bestehen aus zahllosen einzelnen kleinen Blütchen, die wunderbar süßlich duften.



Aus jeder einzelnen dieser Blüten erwächst dann bis zum Herbst eine glänzend schwarze Beere.



Die Rinde junger Büsche ist grün und hat kleine graue Pünktchen. Ältere Rinde ist braun und wie Kork.



Der Hollerbusch, wie man ihn auch nennt, ist ein so genannter Strahlensucher - man weiß heute, dass er besonders gerne auf Wasseradern wächst.




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Vorsicht Tiergiftig

Der Holunder ist giftig für Hamster, Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen, Schweine, Hasen.

Vergiftungssymptome sind Brechen, Durchfall und Probleme mit der Atmung.

Vögel vertragen die unreifen Beeren ebenfalls nicht, auch sie können ab einer bestimmten Menge daran sterben.



Pferde vertragen den Zwergholunder nicht, sie bekommen Koliken, Durchfall, die Pupillen weiten sich stark, das Herz schlägt unregelmäßig, es kann auch zu Tode kommen.






Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte.
Jeder segensvoll.

Alte Weisheit




Verwechslungsgefahr

Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem Trauben-Holunder. Dies ist ein kleinerer Busch, der weniger verzweigte Blätter trägt.



Oftmals werden die Beeren des Holunders auch mit denen des Ligusters verwechselt - diese sind sehr giftig! Gerade bei Kindern kann es dadurch zu Tode kommen! Erwachsene Menschen bekommen "nur" schwere Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, Durchfall und Krämpfe.

Es gibt bei uns Deutschland auch den roten Holunder und den Zwerg-Holunder, den man auch Attich nennt. Diese sind von der Wuchshöhe kleiner, sie sind optisch von Holunder aber schwer zu unterscheiden. Was ihnen jedoch fehlt, ist der Duft des "echten" Holunders. Man kann die Pflanzen jedoch relativ einfach unterscheiden: zerreiben Sie ein Blatt vom nicht erblühten Holunder zwischen den Fingern. Riecht es nach Holunder, dann ist es auch Holunder - riecht es nicht danach, dann ist es keiner! Der Zwerg-Holunder ist ungenießbar bzw. giftig.




Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis


1: Buch: Leitfaden Phytotherapie - Schilcher - provisionierter Link by Amazon- provisionierter Link von Amazon



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