Der Name Tinnitus bedeutet im Lateinischen "Das Klingeln der Ohren." In unserer Zeit kommt Tinnitus leider immer häufiger vor, was wohl an der Zunahme des Lärms und des Stresses liegt.
Tinnitus ist manchmal „nur“ lästig, kann aber auch Schmerzen bereiten. Auf jeden Fall sollte man unbedingt sofort zu einem Arzt, wenn man merkt, dass man dauerhafte Geräusche im Ohr hat.
Solche Geräusche können vielfältig sein: Klingeln, Pfeifen, Rauschen, Knacken usw.
Genauso können die Ursachen für Tinnitus vielfältig sein: Eine Ohrenentzündung kann solche Geräusche auslösen, aber auch dauerhafter Lärm oder starker Stress.
Laut Statistiken leiden mehr als 3 Millionen Menschen in Deutschland unter Tinnitus, einem andauernden Brumm- oder Pfeifton im Ohr. Das hört sich zunächst eigentlich harmlos an, kann jedoch schnell zur großen Last werden, da dieses Dauergeräusch sowohl am Tag als auch in der Nacht anhält und bei vielen erkrankten Menschen auch wochenlang, monatelang oder sogar nie mehr verschwinden will.
Ursachen von Tinnitus
Viele Betroffene berichten von großem und lang anhaltendem Lärm, der den Beschwerden vorausging, andere berichten von einem Hörsturz, also dem teilweisen Verlust des Hörvermögens, bevor sie einen Tinnitus bekamen. Möglich sind aber auch Ursachen wie etwa Nebenwirkungen von Medikamenten, auch eine bereits bestehende Schwerhörigkeit oder ein Tumor können die Ursache sein. Und auch Stress kann einen Tinnitus verursachen.
Was tun bei Tinnitus
Natürlich sollte man erst einmal die Ursachen finden, die für den Tinnitus verantwortlich sind. Also erst einmal ab zum Arzt! Dieser wird dann die geeignete Therapie für Sie wählen.
Über eines sollte man sich aber im Klaren sein: Ein Tinnitus ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas im Leben nicht stimmt (ausgenommen bei medikamentösen Ursachen oder einem Tumor).
Man hat also zu viel Stress, zu wenig Ruhe, usw.
Vielen Menschen helfen deshalb Entspannungstechniken wie etwa Autogenes Training oder die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, um mehr Ruhe ins Leben zu bringen und so den Tinnitus zu mildern.
Es gibt aber auch die so genannte Klangtherapie, die eine Besserung bringen kann. Hier wird das Tinnitus-Geräusch mit angenehmen Klängen übertönt, was zu einer tinnitusfreien Zeit führen kann, so dass sich der Betroffene wenigstens zeitweise entspannen kann.
Sind jedoch bereits zusätzliche Beschwerden wie z. B. Depressionen, Schlafstörungen oder sogar schwere Angstzustände aufgetreten, so sollte man über eine stationäre Behandlung nachdenken.
Hier einige Tipps und Hausmittel, die Sie bei einem Tinnitus anwenden können:
- Bitte wenden Sie sich zu Beginn eines Tinnitus sofort an einen Arzt!
- Vermeiden Sie laute Musik und Lärm. Tragen Sie, wenn nötig, Ohrenstöpsel, um den Lärm abzumildern.
- Wenden Sie sich an einen Ohrenarzt und lassen Sie ggf. das Ohrenschmalz entfernen. Bitte nicht selbst mit Wattestäbchen versuchen! Das kann das Trommelfell beschädigen.
- Vermeiden Sie Stress, erlernen Sie stressreduzierende Übungen, etwa Autogenes Training, Yoga oder Qi Gong.
Bei Stress bildet sich im Körper Kortisol, das dazu führen kann, dass sich die Blutplättchen miteinander verkleben und die feinen Äderchen verstopfen. So fehlt die ausreichende Blutzufuhr zum Innenohr und es können Beschwerden auftreten, wie etwa Tinnitus.
- Wenn Sie plötzlich gar nichts mehr hören, so kann das auf einen Hörsturz hindeuten. In diesem Fall: Sofort (!) zum Arzt!
- Möglicherweise kann Ihr Tinnitus auch durch ein Problem mit der Halswirbelsäule verursacht werden.
- Treiben Sie Sport, so wird Stress ebenfalls gemildert bzw. abgebaut.
- Totale Stille ist ebenfalls nicht empfehlenswert: Hier hört man besonders gut das Geräusch in den Ohren, möglicherweise verstärkt dies den Stress, den man ohnehin schon hat.
- Viel Trinken, bis zu drei Liter pro Tag.
- Schaffen Sie sich akustische Ablenkung: Leise Musik überspielt das Ohrgeräusch, so dass man es für einige Zeit vergessen kann.
- Trinken Sie wenig Alkohol und rauchen Sie möglichst nicht.
- Regelmäßige Einnahme von Ginko-Extrakten fördert die Durchblutung des Gehirns und auch der Ohren.
- Legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger direkt neben das (vor das) Ohr und massieren Sie für eine Minute lang kreisförmig diesen Bereich. So wird die Durchblutung zum Ohr verstärkt.
- Legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger direkt hinter das Ohr und massieren Sie für eine Minute lang kreisförmig diesen Bereich. So wird die Durchblutung zum Ohr ebenfalls verstärkt. Diese beiden Übungen können Sie über den ganzen Tag verteilt immer wieder wiederholen.
- Hildegard von Bingen empfahl bei Tinnitus Gundelrebenkraut.
Bei Ohrgeräuschen und Ohrensausen träufelt man ausgepressten Gundelrebensaft ins Ohr. Zusätzlich sollte man Gundelrebentee trinken.
- Heilkräuter, die helfen können, sind u. a.: