Im Frühjahr, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen die Luft wieder erwärmen und uns nach draußen locken, sind viele von uns nicht mit voller Kraft dabei: die Frühjahrsmüdigkeit hat zugeschlagen.
Man fühlt sich ohne besonderen Grund müde, schlapp, lustlos. Das düstere Wetter im Winter mit dem wenigen Sonnenlicht, die meist üppige schwere Kost und zu wenig Bewegung haben dem Körper zugesetzt. Man sollte also zu Beginn des Frühlings etwas tun, um den Körper wieder in Schwung zu bringen!
Etwa die Hälfte der Deutschen kennt die Symptome, Frauen werden davon häufiger getroffen als Männer.
Schwindel, Müdigkeit, Wetterfühligkeit, Kreislaufprobleme und Unlustgefühle sind nur einige Auswirkungen, die von der Frühjahrsmüdigkeit ausgelöst werden. Was die einen als reine Einbildung abtun, ist für die anderen schreckliche Realität.
Woher kommt aber die Frühjahrsmüdigkeit?
Ein Grund dafür könnte die hormonelle Umstellung vom Winter zum Frühjahr sein, denn während der Wintermonate, in denen wenig Sonnenlicht vorhanden ist, wird wenig von dem körpereigenen "Gute-Laune-Hormon" Serotonin produziert. Dies bewirkt zum einen, dass sich eine eher gedrückte Stimmung einstellt, zum anderen wird durch plötzliche Produktion von Serotonin bewirkt, dass sich die Gefühle erst wieder "einpendeln" müssen.
Ein zweites körpereigenes Hormon, das Melatonin, das eine schlaffördernde Wirkung auf unseren Körper hat und verstärkt im Winter produziert wird, wirkt dem oben genannten Serotonin genau entgegen, was zu Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen führen kann.
Ein weiterer Grund ist die meist falsche Ernährung im Winter, die den Körper geschwächt hat. Zu viel fette und süße Nahrung macht den Körper träge.
Hier einige Tipps, damit der Körper und der Geist wieder in Schwung kommen:
Entgiften und Entschlacken ist der erste Schritt, um den Körper wieder fit zu machen.
Viel frisches Obst ist dafür bestens geeignet, besonders Äpfel. Der Apfel ist ein hervorragender Vitamin-Lieferant, aktiviert die Verdauung und stärkt das Nerven- und Immunsystem. Dabei ist es egal, ob der Apfel "roh" oder als Mus gegessen wird.
Die Tasse Kaffee am Morgen und während des Tages sollte durch Tee, besonders zu nennen ist hier ein Zitronentee, ersetzt werden. Zum Süßen sollte man Honig verwenden, da dieser weitere gute Inhaltsstoffe mitbringt. Wichtig: Den Honig erst beigeben, wenn der Tee kälter als 50 Grad ist, da sonst die Wirkstoffe des Honigs verloren gehen würden.
Weitere Tees, die reinigen und entschlacken, sind zum Beispiel Brennnessel- und Birkenblättertee. Holundersaft stärkt zusätzlich das Immunsystem.
Auch besonders wirksam zur Entschlackung und Darmanregung ist Sauerkraut. Eine Tasse Sauerkrautsaft am Morgen auf nüchternen Magen wurde schon von Pfarrer Kneipp empfohlen.
Das Sauerkraut ist voller Nährstoffe und Vitaminen und bringt den Darm auf Trab. Gleichzeitig hat Sauerkraut wenige Kalorien und hilft so, die Pfunde, die sich im Winter angesetzt haben, wieder los zu werden.
Überhaupt sollte man im Frühjahr viel Gemüse essen. Möhren, Paprika, Zitrusfrüchte kurz alles, was Ihnen schmeckt und gerade zur Hand ist. Besonders zu erwähnen ist hierbei die Ananas, eine wahre Vitaminbombe.
Bärlauch ist unter den Laucharten der Gesündeste, würzen Sie deshalb Ihre Salate und Suppen mit frischem Bärlauch oder essen Sie ihn einfach als Beilage aufs Butterbrot. Bärlauch hat übrigens nicht die Angewohnheit von Knoblauch, dass der Körper schlecht riechende Ausdünstungen hat.
Rote Beete kräftigt den Organismus und fördert die Blutbildung. Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesselspitzen und das Scharbockskrauts können ebenfalls dem Salat beigemischt werden und helfen so, den Organismus zu stärken.
Auch Bäder mit belebender Wirkung können helfen, die Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden. Verwenden Sie dazu zum Beispiel Rosmarin oder Fichtennadeln. Einfach kräftig kochen, absieben und dem Badewasser zugeben.
Johanniskraut, bekannt durch seine stimmungsaufhellende Wirkung, hilft schließlich, den Geist wieder zu beleben und die düstere Jahreszeit zu vergessen. Dabei kann Johanniskraut entweder als Tee oder als Kapseln aus der Apotheke verwendet werden.
Spaziergänge, überhaupt viel frische Luft und Sonne, tun ihr Übriges, damit der Körper schnell wieder in Schwung kommt.
Sorgen Sie nachts für genügend Schlaf, damit Sie voller Energie in den Tag gehen können.
Auch Duftöle, zum Beispiel Zitrone, haben eine belebende Wirkung auf den Geist.
Weitere Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit
- Gehen Sie hinaus in die Natur, genießen Sie die Sonne und die milden Temperaturen. Der Sauerstoff in der frischen Luft bringt das Gehirn in Schwung. Am besten treiben Sie etwas Sport an der frischen Luft, das bringt den Körper und den Kreislauf auf Trab.
- Versuchen Sie, Bärlauch zu finden. Wenn nicht, können Sie diesen natürlich auch frisch kaufen. Essen Sie den Bärlauch z. B. mit Quark oder einfach auf einem Butterbrot.
- Jeden Morgen ein Glas Wasser kann ebenfalls helfen. Am besten zusammen mit etwas Apfelessig und Honig vermischt.
- Am Morgen ein Glas frischer Orangensaft, in den Sie zwei Teelöffel Kokosnusssirup geben, kann ebenfalls gegen die Frühjahrsmüdigkeit helfen.
- Nehmen Sie viel Vitamin C zu sich, am besten natürlich in frischer Form, also z. B. durch eine Paprika, Kiwis, Hagebutten oder Zitronen. Generell sollte man jetzt alles das, was gerade frisch an Kräutern und Gemüse wächst, in seinen Speiseplan aufnehmen. Auch das Vitamin E sollten Sie Ihrem Körper zur Genüge zuführen, etwa in Form von Nüssen, Eiern und besonders in Form von Vollkornprodukten.
- Ebenso wichtig: Eisen! Nehmen Sie genügend Eisen auf, z. B. durch Artischocke, Brennnesseltee, Kernen der Sonnenblume, durch Rote Bete oder (lecker) Hühnersuppe.
- Entschlacken Sie Ihren Körper: Die während der kalten Jahreszeit angefutterten überflüssigen Kilos und dazugehörigen Winterschlacken können recht einfach durch eine 3-Tage-Nulldiät abgebaut werden. Trinken Sie in diesen drei Tagen genügend Wasser, ansonsten können Sie sich auch eine Tasse Gemüsesuppe gönnen.
Entschlacken können Sie auch übers Wochenende: Essen Sie jeden Tag ein Kilo Pellkartoffeln mit einem gekochten Apfel, dazu Frühlingskräuter. Viel trinken!
- Entschlackend und entwässernd wirkt Brennnesseltee, den Sie mindestens drei Wochen lang trinken sollten.
- Am Morgen, nachdem Sie geduscht haben, können Wasseranwendungen den Kreislauf in Schwung bringen: Je dreimal an der Innenseite der Beine einen kalten Strahl Wasser aufsteigend von den Füßen bis zu den Leisten führen. Dann das Gleiche auf der Außenseite der Beine durchführen. Anschließend ebenfalls die gleiche Anwendung an den Armen.
- Nehmen Sie 10 g Knabenwurzelkraut, 30 g Ginseng, 20 g Thymian und 20 g Frauenmantel, vermischen Sie dies gut miteinander und bereiten Sie mehrmals am Tag aus einem EL der Mischung und 250 ml Wasser eine Tasse Tee.
- Ein weiterer Tee gegen die Frühjahrsmüdigkeit:
Melisse, Pfefferminze, Himbeerblätter, Äpfel- und Brombeerstücke und Hagebutte zu gleichen Teilen vermischen, für eine Tasse des Tees benötigen Sie einen Esslöffel davon. Übergießen Sie die Mischung mit einer Tasse heißem Wasser und lassen Sie dies 5 Minuten lang ziehen. Dann absieben und ungesüßt trinken.
- Der junge Löwenzahn, der im Frühjahr wächst, kann wunderbar für einen Salat verwendet werden. Nehmen Sie die Blätter und Stängel, reinigen Sie sie gut und machen Sie daraus den Salat. Man kann Blätter und Stängel aber auch einfach in etwas Quark tun und aufs Brot schmieren.
- Frischer Saft aus Löwenzahn, pro Tag einen Esslöffel in Wasser verdünnt, kann ebenfalls hilfreich sein.
- Essen Sie gerne Suppe? Dann geben Sie doch etwas Sauerampfer hinzu. Er regt die Leber und Nieren an, außerdem reinigt er das Blut.
- Für einen Salat eignen sich auch Gänseblümchen, am besten junge Gänseblümchen. Schneiden Sie diese ganz klein und geben Sie sie in einen Salat.
- Ein etwas ungewöhnliches Rezept für neue Energie und zur Erfrischung: Geben Sie kochende Milch über Pfefferminzblätter, lassen Sie dies fünf Minuten ziehen, danach abkühlen lassen und trinken.
- Hildegard von Bingen empfahl:
Scharfgarbe, Quendel, Gänseblümchen, Hollunderblüten, Salbei, Brombeerblätter und Schlüsselblumenblüten zu gleichen Teilen mischen, dann mit siedendem Wasser übergießen. Fünf Minuten abgedeckt ziehen lassen, damit die ätherischen Öle, die in den Pflanzen enthalten sind, nicht entweichen können. Dreimal am Tag je eine Tasse trinken.
Zum Schluss noch ein Power-Getränk gegen die Frühjahrsmüdigkeit:
Eine halbe Tasse Fenchelsaft, eine halbe Tasse Sanddornsaft, dazu der Saft einer halben Zitrone und ein halber Liter frischer Orangensaft. Dieser Trunk erfrischt, belebt und macht Fit für den Frühling.
Quellen zu diesem Artikel
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