Der Stechapfel, den man auch Asthmakraut, Dornapfel, Dornkraut, Hexenkraut, Kratzkraut, Rauhapfel, Schlafkraut, Stachelnuss, Teufelsapfel oder Tollkraut nennt, wurde schon im Altertum als narkotisch und toxisch (also giftig) erkannt. Allerdings verwendete man ihn auch damals schon zu Heilzwecken. Auch zur Erzeugung von Halluzinationen und Rauschzuständen fand (und findet) der Stechapfel immer wieder Anhänger.
Leider ist der Stechapfel immer noch ein oft verwendetes Rauschmittel, und auch zur Tötung und Selbsttötung wird er immer wieder angewandt. Und auch für so genannte K.-o.-Tropfen kann der Stechapfel (leider) verwendet werden.
Enthaltene Giftstoffe sind u. a. L-Hyoscyamin, L-Scopolamin und Atropin. Dabei finden sich in den Samen die höchsten Alkaloidkonzentrationen. Für Kinder genügen 15 der Samen, um eine tödliche Vergiftung zu bewirken. Jedoch sei unbedingt gesagt, dass die ganze Pflanze giftig ist, besonders auch die Wurzeln.
Deshalb: Stechapfel nicht verwenden, wenn Kinder im Hause sind. Sie sollten dafür sorgen, dass sie keine Pflanzenteile des Stechapfels essen können.
Vergiftungserscheinungen
- es bildet sich eine rote, trockene und heiße Haut
- Durst
- Erbrechen
- Erregungsanfälle
- Fieber
- Krämpfe
- Sehstörungen
- Tachykardie
- Unruhe
- Übelkeit
- Tobsuchtsanfälle
- Verwirrtheit
- verstärkter Tränenfluss
Nach dem Verzehr von Stechapfel können auftretende Halluzinationen bis zu mehreren Tagen bestehen bleiben. Es können starke Verwirrtheitszustände auftreten, der Betroffene kann plötzlich völlig unsinnige und vor allem gefährliche Dinge tun.
Durch eine Vergiftung kann es schließlich zu tödlichen Atemstillständen kommen.
Bereits 0,3 Gramm des Stechapfels gelten als giftig!
Geschichtliches um den Stechapfel
Der Stechapfel wurde im Mittelalter für die so genannte Hexen-Flug-Salbe verwendet. Auch Liebestränke stellte man aus den Samen her, oder man verräucherte die Samen, um die Sinne zu berauschen.
Im Orient wurden (und werden wohl immer noch) Bestandteile des Stechapfels dem Tabak hinzugegeben und geraucht.
Pferden steckte man früher Stechapfelblätter in den Darm, damit sie mehr Temperament hatten und so beim Verkauf einen besseren Preis erzielten.
Quellen zu diesem Artikel
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