Das Frauenheilkraut Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Schafgarbe ist eine Pflanze, die uns schon seit einiger Zeit, gemeint sind tatsächlich Jahrhunderte, begleitet. In historischen Ausgrabungen fand man Pflanzenteile dieser hervorragenden Heilpflanze. So zum Beispiel als Grabbeigabe
bei Frauen und Schamaninnen, beides häufig in Personalunion.
Die Schafgarbe - das Frauenkraut
Begleite mich, heile mich! Auch über den Tod hinaus!
Das ist nicht verwunderlich, denn nicht umsonst stammt das Wort Schafgarbe von dem althochdeutschen Wort „Garwa“ von garvein = heilen oder abheilen ab, wie eine Germanistin mir vor langer Zeit erklärte.
Die Kräutermedizin kann man ja von unterschiedlichen Seiten betrachten. Die rationale Kräutermedizin, die wissenschaftliche Perspektive, die Wirkstoffe und deren Wirkungen untersucht, ist sehr wertvoll. Doch ein Heilkraut ist mehr als die Summe deren Einzelteile und ihrer Wirkstoffe.
Interessanterweise findet die Forschung heute häufig heraus, was unsere Ahnen, welche Kräuterweiber und Medici heißen, vor langen Zeiten schon wussten, ohne dass sie das biochemisch erwiesen war.
Die Heilkräuter auf freiem Feld zu betrachten ist eine großartige Chance, zu jederzeit Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Im Winter bzw. dann, wenn eine Pflanze bei uns nicht wächst, dann auch über Fotografien oder Bilder.
Die Venuspflanze - oder auch Soldatenpflanze
Venuspflanze? Naja, von Ihrem alten Namen abgeleitet „Supercilium Veneris“ ist sie die Augenbraue der Venus - was für ein großartiger Name für diese Heilpflanze.
Die Blätter sehen in der Tat aus, wie schöne buschige Augenbrauen! Und diese Augenbrauen sind für starke Frauen gut! Auch für Frauen, welche gerade entbunden haben oder die eine Fehlgeburt hatten.
Die Schafgarbe zählt zu den Bestandteilen von Rückbildungstees, denn sie unterstützt die Gebärmutter dabei, abzuheilen.
Heutzutage lautet der wissenschaftliche Name „Achillea Millefolium“ - der Name stammt von Achill, dem antiken Helden, welcher nahezu unverwundbar gewesen ist! Bis er an der Ferse getroffen wurde, seiner Schwachstelle. Und danach verblutend zu Boden sank.
Bei den unzähligen Soldaten kannte man das Kraut unter dem Namen Blutkraut. Weil es eben Blutungen und Wunden schloss.
Der Name Zimmermannskraut sagt eigentlich auch alles aus, trifft man doch mal anstatt des Nagels auch gern mal den Fingernagel.
Die Schafgarbe ist wissenschaftlich anerkannt
Die Schafgarbe ist ein wissenschaftlich anerkanntes Heilkraut, empfehlenswert unter anderem für Sitzbäder. Diese helfen etwa bei krampfartigen Unterbauchschmerzen.
Oder ist Ihnen bekannt, dass die Schafgarbe in ihrem ätherischen Öl nahezu doppelt so viel Azulen enthält wie die Kamille? Dieses Azulen ist ein entzündungshemmender Inhaltsstoff.
Und genau dieses Azulen hilft sowohl innerlich als auch äußerlich gegen Entzündungen. So ist die Schafgarbe als Teepflanze mir besonders ans Herz gewachsen wegen ihrer wundheilenden als auch blutungswidrigen Heilwirkung.
Die jedoch, also Vorsicht, auch ins Gegenteil schlagen kann! Es kommen immer wieder Nachrichten bei mir an, dass Frauen, die Schafgarben-Tee bei ausgeprägter als auch krampfartiger Regelblutung trinken. 1 - 2 Tassen lindern die Beschwerden ganz gut. Trinken sie aber zusätzliche Tassen Tee, wird die Blutung plötzlich wieder stärker, oftmals schwallartig als auch hellrot.
Wahrscheinlich ein Grund dafür, weshalb in den gängigen Teerezepten die Schafgarbe zumeist ausschließlich mit ca. 30% der Gesamtmischung zu finden ist sowie von anderen, vergleichbar wirkenden Kräutern unterstützt wird.
Aufgrund dieser Mischungen verhindert Frau eine Überdosierung mit einzelnen Kräutern. Hinzu kommt, dass die Zusammenstellung verschiedener Heilkräuter die Wirkung der einzelnen Pflanzen oft verstärkt.
Die Schafgarbe hilft Frauen besonders bei:
- der Gebärmutterrückbildung nach einem Kaiserschnitt
- nach operativen Entbindungen
- Menstruationsbeschwerden
- der Wundheilung
- als Magentee
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon