Das Heilkräuter-Verzeichnis

Bärwurz - Bärwurztee




Die Bärwurz (Meum athamanticum Jacq.) erblüht in ihrer Blütezeit mit weißen Blüten und gehört zu den alt ehrwürdigen Heilpflanzen in unseren Gefilden. Man findet sie auf mageren Wiesen und lichten Laubwäldern.


Die meisten von uns kennen Bärwurz zwar als Schnaps, genauer gesagt als Bärwurzschnaps. Wegen ihres Aromas, das an Liebstöckel oder Fenchel erinnert, wird die Bärwurz aber auch gerne in der Küche verwendet. Der Bärwurzschnaps wird übrigens auch häufig aus dem Alpen-Mutterwurz hergestellt.



Wegen ihrer besonderen Wirkung auf den Magen und das Verdauungssystem liegt hier auch das Hauptanwendungsgebiet der Bärwurz.



Geschichtliches und Geschichten um die Bärwurz

Bärwurz gehört zu den sog. "Mutterkäutern" und wird zur Geburt angewendet.




Schnellübersicht Bärwurz


  1. Angehörige der Familie der Doldenblütler.
  2. Herkunftsgebiete: West- und Mitteleuropa, Mittelgebirge und Alpenraum.
  3. Pflanzenbeschreibung: Wächst buschig und wird bis 60 cm groß.
  4. Wurzel ist ein dickes Rhizom, der Stängel ist innen hohl.
  5. Die Blätter sind grundständig, bis zu 4-fach gefiedert.
  6. Die Blüte ist gelblich bis weiß, sie steht in Dolden.
  7. Der Wuchsort ist in der Sonne und auf kalkarmen, sandigen gut feuchten Erdböden.
  8. Die Saat bringt man im Frühling aus.
  9. Verwendungsmöglichkeiten: Aroma erinnert an Fenchel.

    Bärwurz kann in Salate, zu Fisch, in Gemüse, in eine Suppe.

  10. Ein Tee aus getrockneten Wurzeln und Samen unterstützt bei einem mangelnden Appetit und bei Blasenbeschwerden.
  11. Ein Schnaps mit Bärwurz stärkt den Magen.

Wirkung und Anwendung der Bärwurz

  1. treibt die Winde
  2. treibt den Harn
  3. wirkt aphrodisierend
  4. Stress
  5. Gicht
  6. Blähungen
  7. ist entgiftend
  8. Weißfluss
  9. Nierenleiden
  10. Vergiftungen
  11. ist entschlackend
  12. Verdauungsstörungen
  13. Altersschwäche
  14. Hautausschläge
  15. Blasenerkrankungen
  16. wärmt
  17. stärkt das Herz
  18. Appetitlosigkeit
  19. Migräne
  20. menstruationsfördernd
  21. appetitfördernd
  22. Menstruationsbeschwerden
  23. Herzschwäche
  24. Koliken
  25. Dysmenorrhö






Übersicht zu Bärwurz
Englische Bezeichnung

Baldmoney



Volksnamen für die Bärwurz

Bärpudel, Barekümmel, Bärendill, Bärenfenchel, Bärkümmel, Bärmutterkrut, Bärnzotten, Berwurtz, Dillblattwurz, Herzwurz, Mutterwurz, Wilder Fenchel



Verwendete Pflanzenteile

Man verwendet die frischen Blätter, die Samen und die Wurzelstöcke der Bärwurz.



Sammelzeit der Bärwurz

Gesammelt wird von April bis in den August.







Rezepte und Anwendungen rund um den Bärwurz





1 Teelöffel Bärwurzsamen mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und dann für 20 Minuten ziehen lassen, danach absieben.

Kann gegen Migräne, Blasenleiden und Appetitmangel helfen.




Bärwurzblätter können, zerquetscht und auf ein Leinentuch aufgetragen, als Umschlag gegen Hauterkrankungen oder auch bei Gichtschmerzen helfen.




Abkochung der Wurzeln

Der Sud aus abgekochten Wurzeln hilft besonders bei Verdauungsstörungen.




Bärwurztee

1 Teelöffel getrocknete Bärwurzblätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und dann für zehn Minuten ziehen lassen, danach absieben und lauwarm trinken.

Ein solcher Tee hilft z. B. gegen Verdauungsprobleme.




Äußerlich aufgetragen kann die Bärwurz in Form einer Tinktur, eines Tees oder in Form gequetschter Blätter besonders gegen Hauterkrankungen helfen.












Sammeln und trocknen

Die Wurzeln der Pflanze sollte man ausschließlich nur dann ernten, wenn man die Pflanze wirklich genau kennt - es gibt viele giftige Pflanzen, die der Bärwurz ähnlich sehen.



Ein Merkmal der Bärwurz ist das Anisaroma, das entweicht, wenn man ihre Blätter zwischen den Fingern zerreibt.



Die geernteten Wurzeln werden gesäubert, in kleine Teile zerschnitten und an einer gut belüfteten Stelle und schattig getrocknet.

Das getrocknete Sammelgut wird dann in einer verschließbaren Dose aufbewahrt, sodass die ätherischen Öle erhalten bleiben.



Die kleinen Blättchen sollte man sammeln, wenn sie noch möglichst klein und frisch gewachsen sind. Auch sie kann man trocknen bzw. auch frisch verwenden.




Bärwurz als Frauenkraut




Bärwurz - Kraft für die Gebärmutter


"... Beerwurtz wird sie genannt / von des rauen Haares wegen oder alsweil sie den Weibern zu der Heermutter (Gebärmutter) dienlich ist... "

Lonicerus, Kreuterbuch, 1679)



Der Volksname Mutterwurz weist auf die Verwendungsmöglichkeiten der Bärwurzwurzel für die Gebärmutter hin, da sie bei Gebärmutterleiden wunderbar hilft. Auf der anderen Seite ist die Wurzel der Bärwurz ähnlich mit feinen Härchen versehen wie ein Bär. Und außerdem sollen Bären wirklich nach der nährreichen Wurzel graben sowie die fenchelartigen Blätter fressen.



Aus astrologischer Sicht ist die Bärwurz als Doldenblütler der Luft angehörig, außerdem ordnet man die Bärwurz dem Planeten Merkur bei, der auf die Wirksamkeit bei Beschwerden mit dem Stoffwechsel sowie bei hormonellen Beschwerden hindeutet.



Das feingliedrige und leicht gefiederte Blattwerk kann man auch als Zeichen für die Wirksamkeit auf unser Nervensystem verstehen. Tatsächlich hilft Bärwurz bei einem schwachen Nervenkostüm.



Der intensiv aromatische Geruch der Bärwurzblätter und der Früchte der Bärwurz gilt seit jeher als Dämonen abwehrend.



Frauenheilkraut Bärwurz

Bärwurz wird dort, wo sie wächst und bekannt ist, seit langer Zeit als Gewürz für das Essen verwendet. Ihre Früchte wirken verdauungsfördernd, außerdem passt der Geschmack gut zu Eintöpfen oder Wild. Bärwurz hat eine stark erwärmende und appetitsteigernde Wirkung, außerdem wird die Verdauung angeregt.



So wie ihre Verwandten, zu nennen wäre besonders die Angelika (Engelwurz) sowie der Meisterwurz, gehört auch die Bärwurz zu den Pflanzen, die sich für Magenbitter eignen.

All die drei genannten Pflanzen wärmen außerdem den weiblichen (und männlichen) Unterleib, sie lösen Krämpfe, außerdem wirken sie emmenagog, also menstruationsfördernd.



Da sich die drei Pflanzen in ihrer Wirkung so ähnlich sind, mischt man sie kaum miteinander. Sinnvoller ist es schon, eine Pflanze durch eine andere zu ersetzen, wenn die gewünschte Pflanze nicht vorhanden ist.



Althergebracht ist die Verwendung als Erste-Hilfe-Kraut gegen "Bärmuttergrimmen", also Koliken und Krämpfe während der Menstruation. Hier hilft zum Beispiel ein einfacher Bärwurzschnaps, man kann aber auch Abkochungen der Wurzeln einsetzen oder die Wurzeln zu einem Pulver verreiben und einem Tee beigeben.



Ein Bärwurzschnaps

Sie brauchen dazu

Ca. 100 g getrocknete Bärwurz, die Sie zusammen mit einer Flasche Wodka in ein Schraubglas geben. Dann zuschrauben und 4 Wochen sonnig stehen lassen. Ab und an einmal schütteln.



Nach 4 Wochen absieben und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Die Tinktur oder der Schnaps hält sich 3 - 5 Jahre.



Diesen Schnaps kann man zum Beispiel gegen Schmerzen im Bauch oder bei Krämpfen im Unterleib einnehmen, 2 TL entweder pur oder in ein Glas Wasser geben.






Bärwurz in der Küche


Die frischen Blätter der Bärwurz können Sie wie Petersilie in der Küche verwenden. Sie regen den Appetit und die Verdauung an.



Die Bärwurz findet wegen ihres besonders würzigen Aromas auch in der Küche Verwendung.

Man verwendet sie als Würzmittel zu

  1. Suppen
  2. Gemüse
  3. Erbsengerichten
  4. Salaten
  5. Fisch









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Kurzinfo
Bärwurz
  • Angehörige der Familie der Doldenblütler.
  • Herkunftsgebiete: West- und Mitteleuropa, Mittelgebirge und Alpenraum.
  • Pflanzenbeschreibung: Wächst buschig und wird bis 60 cm groß.
  • Wurzel ist ein dickes Rhizom, der Stängel ist innen hohl.
  • Die Blätter sind grundständig, bis zu 4-fach gefiedert.
  • Die Blüte ist gelblich bis weiß, sie steht in Dolden.
  • Der Wuchsort ist in der Sonne und auf kalkarmen, sandigen gut feuchten Erdböden.
  • Die Saat bringt man im Frühling aus.
  • Verwendungsmöglichkeiten: Aroma erinnert an Fenchel.

    Bärwurz kann in Salate, zu Fisch, in Gemüse, in eine Suppe.


  • Ein Tee aus getrockneten Wurzeln und Samen unterstützt bei einem mangelnden Appetit und bei Blasenbeschwerden.
  • Ein Schnaps mit Bärwurz stärkt den Magen.