Das Immergrün wächst gerne an schattigen Plätzen, auf kalkhaltigen, lehmigen Böden. Es kommt meist in Laubwäldern und Mischwäldern vor. Dort kann es große Flächen des Bodens bewachsen, da es sich durch Wurzeln und Sprossen vermehrt.
Das Immergrün (Vinca minor) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse, was auf eine leichte Giftigkeit hinweist. Immergrün hat einen bis zu 60 cm langen Stängel. Die Blätter sind immergrün (daher der Name), oval und wachsen gegenständig am Stängel. Sie erscheinen etwas wie ledrig, wahrscheinlich macht diese Zähigkeit sie auch unempfindlich gegen die Winterkälte.
Die Blüten, die im April und Mai hervorsprießen, sind violett (siehe Bild) und haben fünf Blütenblätter, die etwas an eine Windmühle erinnern.
Das Immergrün wurde bereits im Mittelalter und in der Antike zur Heilung verwendet, es wurde sogar fast als Allheilmittel angesehen. In der jüngeren Geschichte jedoch geriet die Pflanze in Vergessenheit.
Erst vor wenigen Jahren wurden Mediziner wieder aufmerksam auf das Immergrün. Inzwischen zählt es zu den am besten untersuchten Heilpflanzen überhaupt.
Aus seinen Inhaltsstoffen wird inzwischen sogar ein Mittel gegen Leukämie hergestellt.
Sagen um das Immergrün
Immergrün steht für Treue.
Man verwendete es früher als "Jungfernkranz", also als Hochzeitsschmuck.
Culepeper
"Die Blätter gemeinsam von Mann und Frau gegessen, verursachen Liebe zwischen beiden".Man verwendete Immergrün, um Kränze daraus herzustellen. Mit diesen Kränzen schmückten sich Frauen zum Tanz. Und auch als Brautschmuck wurde Immergrün verwendet, was auch den Namen Jungfernkraut erklärt. Zudem sollte das Immergrün magische Fähigkeiten haben, es wurde auch als Liebespflanze eingesetzt.
Wirkung und Anwendung von Immergrün
- Abszesse
- beruhigend
- blutdrucksenkend
- blutstillend
- durchblutungssteigernd
- Durchfall
- Husten
- Halsentzündung
- Herzschwäche
- nervöse Beschwerden
- schlaffördernd
- Verdauungsprobleme
- wassertreibend
- Wunden
- Zahnschmerzen
Volksnamen | Dauergrün, Ewiggrün, Jungfernkraut, kleines Immergrün, Pervinca, Sinngrün, Totengrün, Jungfernkranz, Jungfernkrone, Totenviole |
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Blütezeit | Immergrün blüht von April bis Mai |
Wirkstoffe | Alkaloide wie Vincamin und Vincin, Bitterstoffe, Tannine |
Anwendungsgebiete
Schon immer wurde das Immergrün in der Naturheilkunde verwendet, z. B. beim Husten, bei Halsentzündungen und Verdauungsproblemen. Zudem hilft das Immergrün gegen hohen Blutdruck und ein schwaches Herz.
Äußerlich angewendet hilft Immergrün bei Wunden und Abszessen.
Immergrün gegen Krebs
Das Alkaloid Vincamin hemmt das Wachstum weißer Blutkörperchen und wird deshalb inzwischen zur Behandlung von Leukämie verwendet. Dazu entwickelte die Pharmaindustrie ein Medikament namens "Vincristin", das im Verlauf einer Chemotherapie bei Leukämie seinen Einsatz findet.
Die Giftwirkung des Immergrüns
Besonders das enthaltene Vincamin, das die Anzahl der weißen Blutkörperchen senkt und das Immunsystem unterdrückt, bereitet Probleme. Denn ein schwaches Immunsystem ist anfällig für von außen eindringende Bakterien und Viren, und auch die Unterdrückung körpereigener Probleme, etwa Krebszellen, wird geschwächt.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Leicht giftig!
Bei zu hoher Dosierung kann es zu Rhythmusstörungen des Herzens kommen, zu Hautjucken, Magen- und Darmstörungen und zu Blutdruckabfall.
In der Schwangerschaft und Stillzeit nicht anwenden!
Quellen zu diesem Artikel
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