Das Heilkräuter-Verzeichnis

Odermennig


Odermennig

Der Odermennig (Agrimonia eupatoria) wurde schon in der Antike als Mittel gegen Wunden und bei Lebererkrankungen verwendet.


Im Mittelalter verwandte man die Heilpflanze oftmals gegen Leber- und Gallenerkrankungen, so dass sie im Laufe der Zeit auch den Beinamen "Leberklette" bekam. Das Wort Klette kam daher, weil sich aus der Blüte kleinste Kletten bilden.


Das Sängerkraut

Heute kennt man den Odermennig, den man immer wieder auf der Wiese antrifft (deshalb auch der Volksname "Ackermännchen"), als Hilfskraut für Redner und Sänger, da er aufgrund seiner adstringierenden und entzündungswidrigen sowie antibakteriellen Eigenschaften besonders gegen Beschwerden der oberen Luftwege, Entzündungen im Kehlkopf und Rachen als auch bei Heiserkeit und Stimmbandreizung angewandt wird.


Äußerlich kann man den Odermennig als kräftigendes Mittel für das Bindegewebe (Cellulitis) oder auch zur besseren Heilung von Wunden verwenden. Dazu stellt man einen starken Tee her und gibt ihn per Auflage auf die betroffenen Stellen.


Das Lebenskraut

Lebenskraut - wer diesen Namen verdient, muss auch einiges können! Zwar wurde der Name schon im Mittelalter verliehen, aber auch heute kann er damit noch protzen: Neueste wissenschaftliche Arbeiten ergaben, dass der Odermennig besonders stark unser Immunsystem kräftigt und sich aufgrund des enthaltenen Agrimoniin wunderbar zur Krebsprophylaxe empfiehlt.


Das Heilkraut hilft aber auch gegen Magen-Darm-Erkrankungen, Verdauungsproblemen und Durchfall.


Der Odermennig

Der Odermennig ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Er hat gelbe Blüten, die von Juni bis September von unten nach oben aufblühen. Man findet den Odermennig überall in Europa, auf dem Balkan, in Russland und in Asien. Er wächst auf trockenen Wiesen, an Hecken, Wegrändern und in lichten Gebüschen.


Eine Verwendung in der Naturheilkunde findet das ganze Kraut der Pflanze. Dieses sollte man im Juni und Juli ernten, da es dann am wirkungsvollsten ist. Dieses sollte man nach der Ernte trocknen, indem man es in Bündeln in die Luft hängt.


Der Anteil an Gerbstoffen in der Pflanze macht es wirksam bei Durchfall. Die Kombination mit den Bitterstoffen und dem ätherischen Öl begründet die Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden, ungenügendem Gallenfluss und zu wenig Fermentabsonderung.



Lernkarte Odermennig Vorderseite
Lernkarte Odermennig Vorderseite

Wirkung und Anwendung von Odermennig

  1. Appetitlosigkeit
  2. Blasenleiden
  3. Blutarmut
  4. Durchfall
  5. Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  6. Entzündungen der Haut
  7. Gallen- und Leberleiden
  8. Gallenkoliken
  9. Halsbeschwerden
  10. Hexenschuss
  11. Magen-Darm-Beschwerden
  12. Milzerkrankungen
  13. Mundfäule
  14. Nierenleiden
  15. Rachen- und Kehlkopfentzündungen
  16. Rheuma
  17. Schlafstörungen
  18. Verdauungsstörungen
  19. Wunden


Odermennig
Odermennig
Übersicht zum Odermennig
Pflanzenfamilie

Der Odermennig gehört zur Familie der Rosengewächse


Wuchshöhe / Größe

Der Odermennig wird bis zu 100 cm groß


Sammelzeit

Gesammelt wird im Juni und Juli


Die Blüte(n)

Odermennig verströmt einen angenehmen Duft.

Die Blütenhülle ist ziemlich klein (1 cm), sie ist strahlig und 5-zählig.

Die Blütenblätter sind gelb, an ihren Spitzen sind sie rund.

Die Kelchblätter sind behaart. Es finden sich 10–12 Staubblätter und 2 getrennte Fruchtblätter. Der Blütenstand des Odermennig ist eine lange Ähre.


Blattformen und Blattstand

Die Blätter stehen wechselständig.

Die grundständigen Blätter bilden eine Rosette, sie sind unpaarig gefiedert.

Die Fiederblättchen des Odermennig sind länglich und dabei grob gezahnt. Zudem sind sie beidseitig behaart.

Die Laubblätter sind kleiner als die Blätter der Rosette.


Fruchtform, Fruchtstand

Der Blütenboden ist der Länge eingefurcht und behaart. Es bilden sich 1 oder 2 nussförmige Samen darin.


Bevorzugter Wuchsort

Der Odermennig man trockene Wiesen, man findet ihn auch auf Wiesen in Laubwäldern und natürlich am Wegesrand.


Blütezeit

Die Blütezeit ist zwischen Juli - August.


Volksnamen

Ackermännchen, Leberklette, Schafklette, griechisches Leberkraut, Sängerkraut, Adermennig, Ackerblume, Beerkraut, Bruchkraut, Brustchrut, Bubenläuse, Fünfblatt, Hagemundiskraut, Hagenmändle, Heil aller Welt, Kaisertee, Klettenkraut, König aller Kräuter, Leberklee, Leberklette, Odermandli, Zöpfchen

Verwendete Pflanzenteile

Verwendet wird das ganze Kraut

Wirkstoffe

Gerbstoffe, ätherisches Öl, Triterpene, Schleimstoffe, Flavonoide, Kieselsäure, Bitterstoffe

Lesen Sie auchDer Odermennig als Frauenkraut ->


Rezepte und Anwendungen zum Odermennig


Ein Odermennigtee

Sie brauchen dazu 1 Teelöffel Odermennig, den Sie in eine Tasse heißes Wasser geben. 10 Minuten stehen lassen, dann absieben. Täglich 3 Tassen trinken. Nicht bei Verstopfung verwenden.




Wissenschaftliches

Die Kommission E (1) nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Odermennig bei Entzündungen der Haut (äußerlich) und bei Durchfall (innerlich).


"... Es ist die Odermennig ein edel und rechtes heylsames Leberkraut/ denn es ist fürnemlich vor ändern Kreutern der Lebern nütz..."

Tabernaemontanus



Der Odermennig in der Küche

Der Odermennig findet in der Küche sicherlich keine Freunde, sein Geschmack ist sicher keine Erleuchtung. Nur ganz ganz junge Blätter, die man im Frühjahr sammelt, kann man zu Salaten geben.

Im Laufe des Jahres werden sie aber immer bitterer und unangenehm.



Odermennig
Odermennig


Lernkarte Odermennig Rückseite
Lernkarte Odermennig Rückseite

Quellen zu diesem Artikel

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Quellenverzeichnis


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