In der Naturheilkunde verwendet man Schlehdornblüten als Tee zur Unterstützung des Stoffwechsels, er hat zudem eine leicht abführende Wirkung, stärkt den Magen und wirkt leicht harntreibend.
Die Früchte der Schlehe (Prunus spinosa) kann man nach dem ersten Frost im Herbst sammeln, um Schlehenschnaps, Gelees und Marmeladen daraus zu machen. Diese Beeren enthalten Kerne oder Steine, die nicht mitgegessen werden sollten, da sich in ihnen Amygdalin und Prunasin befinden, Inhaltsstoffe, die sich in Blausäure umwandeln können. Blausäure ist wiederum eines der stärksten Gifte, die man kennt.
Die Schlehe ist ein Mitglied der Rosenfamilie und ein sehr enger Verwandter der Pflaume, der Aprikose, Zwetschge, Reneklode und der Mandel.
Die weißen Blüten stehen im krassen Gegensatz zur schwarzen Rinde des Baumes. Deshalb dachten die Menschen früher, dass der Baum für das Leben (Blüten) und den Tod (Rinde) stehen würde. Die Blüten sind essbar und die überwiegend verwendeten Teile in der Naturmedizin.
Die Schlehe (Prunus spinosa) wird aufgrund ihrer schwarzen Rinde auch Schwarzdorn genannt.
Der Schlehdorn ist ein Strauch, der bis zu 3 m hoch werden kann. Er kommt in Europa und auch in Teilen Asiens vor. Der Schlehdorn hat weiße Blüten, die noch vor den Blättern erscheinen. Normalerweise ist das ja anders herum, im Frühjahr kann man das sehr schön sehen.
Man findet den Schlehdorn meist am Waldrand wild wachsend. Er wird aber auch, weil er nur langsam wächst, gerne als Hecke angepflanzt. Dabei nutzt man auch die Eigenschaft, dass der Schlehdorn stark verwächst und mit seinen spitzigen Dornen eine natürliche Mauer bildet. Die Dornen brachten der Schlehe übrigens auch den Namen "lebender Stacheldraht" ein.
Im frühen Frühjahr wachsen die feinen, zerbrechlich wirkenden Blüten, ihr Duft erinnert an den von Mandeln. Die Blüten sind weiß, haben 5 Kronblätter und ca. 20 Staubblätter, die den Griffel umringen. Die früh wachsenden Blüten sind für Bienen und Schmetterlinge eine wichtige Nahrungsquelle im Frühling.
Aus diesen Blüten erwachsen im Laufe des Jahres die Beeren, die schließlich im Herbst dunkelblau an den Zweigen hängen.
Von Oktober bis November sammelt man die Früchte. Sie sollten völlig ausgereift sein und sollten schon einmal Frost abbekommen haben.
Aus den Blättern kann man ebenfalls einen Tee herstellen, der aber in seiner Wirkung nicht so stark ist.
Zudem eignen sich die Blätter in getrockneter Form auch als Tabakersatz. Gesünder wird das Rauchen deshalb aber kaum...
In der Naturheilkunde setzt man Schlehdornblüten als Tee zur Unterstützung des Stoffwechsels ein, er hat zudem eine leicht abführende Wirkung. Tee aus Schlehdorn stärkt den Magen. Auch eine leicht harntreibende Wirkung wird davon hervorgerufen.
Die getrockneten Schlehenfrüchte dagegen haben eine zusammenziehende Wirkung und werden bei Harnwegserkrankungen und Verdauungsstörungen angewendet, zudem steigern sie den Appetit.
Wer schon mal eine Frucht vor dem ersten Frost gegessen hat, der weiß, was adstringierend heißt: die zusammenziehende Wirkung überträgt sich sofort auf die Gesichtsmuskulatur...
Schon Kräuterpfarrer Kneipp schrieb: "Schlehenblüten sind das harmloseste Abführmittel, das es gibt". Und natürlich hatte er recht ... einen Tee aus Schlehenblüten kann man sogar Kindern verabreichen, wenn sie unter Blähungen, Verstopfung oder Bauchweh leiden. Zudem kann ein solcher Tee als schweißtreibendes Mittel Fieber senken.
Die blauen Früchte kann man bei einem schwachen Magen oder auch bei Nierengrieß oder Blasensteinen verwenden. Dazu trinkt man den Saft der Früchte, oder man isst sie in getrocknetem Zustand.
Wenn Sie unter Zahnfleischentzündungen leiden oder auch unter Mundschleimhautentzündungen, sind die Schlehenfrüchte ebenfalls goldrichtig. Kauen Sie einfach getrocknete Früchte.
Gesundheitliche Anwendungen
Die Frucht der Schlehe beinhaltet viel Vitamin C, sie hat antioxidative Eigenschaften, kann so freie Radikale bekämpfen, die gesunde Zellen schädigen können und krebserregend wirken. Sie wirkt adstringierend und kann bei gereizter Haut und verschiedenen Hautproblemen angewandt werden.
Ein Sirup aus den Beeren hilft gegen Rheumaschmerzen oder gegen Grippe.
Die Beere wird zusammen mit den getrockneten Blüten gegen Ruhr und Durchfall verwendet.
Die Beeren helfen gegen Magenbeschwerden.
Die Blüten und Blätter, getrocknet und als Tee getrunken, helfen gegen Magenkrämpfe, ein Tee aus den Blüten hilft gegen Nierensteine und Gallensteine. Er wirkt außerdem abführend und regt den Appetit an, er reinigt das Blut und hilft gegen Katarrhe.
Die Schlehe bessert die Verdauung, sie lindert Verstopfungen, reduziert Blähungen, hilft bei Durchfall.
Schlehenblüten in Form eines Tees kann man gegen Flüssigkeitsansammlungen im Körper verwenden, sie haben eine durchspülende Wirkung auf die Nieren. Ein solcher Tee hilft auch gegen Blasenkrämpfe, Krämpfe im Magen und gegen Nervenschmerzen.
Weitere Einsatzgebiete eines Blütentees sind Erkrankungen der Atemwege, zur Schleimlösung bei Erkältung und Husten.
Das Fruchtfleisch reifer Schlehen kann aufgrund seiner adstringierenden Wirkung für Gesichtsmasken verwendet werden, die die Elastizität der Haut bessern, wodurch die Haut jünger aussieht.
Schwarzdornöl kann gegen Schwangerschaftsstreifen helfen. Das Rezept dafür finden Sie weiter unten.
In Cremes gibt die Schlehe der Haut Feuchtigkeit zurück.
Der Saft der Schlehe enthält große Mengen an Tanninen, Säuren und Vitamin C, er wird äußerlich zum Beispiel dazu verwendet, Hautbeschwerden zu heilen und die Stoffwechselfunktionen der Haut zu stimulieren.
Die Rinde, pulverisiert und mit etwas Wasser getrunken, wirkt nervenberuhigend, gegen Müdigkeit und vitalisierend.
Einen Sirup aus Schlehenfrüchten kann man wegen seiner adstringierenden Eigenschaften auf das Zahnfleisch einmassieren, wodurch die Festigkeit der Zähne gesteigert wird. Auf die Zähne eingerieben entfernt es Zahnstein und lässt die Zähne weißer und glänzend werden. Den gleichen Effekt hat auch Blütentee, den man warm gurgelt und durch die Zähne zieht, allerdings dauert es hier länger, bis die Wirkung eintritt.
Schlehenfrüchte und die Rinde des Baumes helfen bei Krämpfen, man kann sie auch als Umschlag auf Wunden auflegen.
Als homöopathisches Heilmittel Prunus spinosa hilft sie bei Nervenschmerzen, Harnproblemen, Herzschwäche und nervösen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen.
Geschichtliches um die Schlehe
Ötzi hatte bei seiner letzten Wanderung über die Alpen auch Schlehenfrüchte dabei.
Man fand schon bei Ausgrabungen in frühzeitlichen Siedlungen getrocknete Schlehenfrüchte und Kerne - ein Zeichen dafür, dass sie wohl schon in der Frühzeit als Nahrungs- und wahrscheinlich auch als Heilmittel verwendet wurden.
Die Schlehe enthält so wie die meisten Rosengewächse Amygdalin, ein so genanntes Blausäureglykosid, das auch der Bittermandel das bittere Aroma verleiht.
Die Schlehe steht für die hellen und dunklen Seiten des Lebens, sie steht für Glück und Unglück. Sie ist wie ein Märchenbaum mit ihren leuchtend weißen Blüten im Frühling, die das "weiße Licht" der Hoffnung und des Versprechens einer Erneuerung in sich trägt, aber ebenso mit ihrer Dunkelheit „Samhain“ feiert, den Vorabend des Winters, und sie öffnet den Weg in die Unterwelt und deren Gottheiten.
Die nackte schwarze Rinde der Pflanze ist karg und stark im Winter, sie trotzt dem unwirtlichen Wetter, fast so, als könne sie allem Bösen widerstehen. Sie ist wie ein Signal, allem zu widerstehen, bis im Frühling die Wiedergeburt der Natur eintritt.
Die Schlehe kann angeblich vor Hexen schützen, die Dornen sollen diese fernhalten. Deshalb pflanzte man früher um die Bauernhöfe herum oft Schlehen an. Zudem schützte die Schlehe vor Blitzen und Krankheiten, was für die Menschen in früheren Zeiten ja ebenfalls sehr wichtig war, denn ein Blitzschlag konnte die Existenz gefährden.
Wenn man beim Wandern einen Stock aus Schlehenholz dabei hatte, so wurden die bösen Waldgeister ferngehalten.
"Bind eine Schlehe an die linke Brust, so schwindet die Gelbsucht."
Man stellte früher aus der Rinde eine Flüssigkeit her, mit der man schreiben konnte. Der Name dieser Tinte war Dornentinte.
Der Neuntöter, ein bei uns heimischer Vogel, baut sein Vogelnest bevorzugt im Schlehenbusch. Witzigerweise verwendet er die spitzen Stacheln als eine Art Vorratskammer - gefangene Insekten und Kleingetier werden darauf aufgespießt und gelagert.
"Wenn die Schlehen blühen, setzen die Eisheiligen ein"
"Je zeitiger im April die Schlehe blüht, umso früher vor
Jakobi die Ernte glüht."
Eine weitere schöne Geschichte um die Schlehe:
Der Kreuzdorn und die Schlehe kamen miteinander in Streit: Von welcher Pflanze war die Dornenkrone Jesu?
Der Kreuzdorn meinte, die Schlehe habe freiwillig ihre Dornen gegeben, die Schlehe bestritt das natürlich, jedoch vertrieben die anderen Pflanzen die Schlehe dennoch aus dem Wald. Seitdem wuchs sie an Hängen, fern von den anderen. Gott erfuhr eines Tages von der Ungerechtigkeit und überschüttete sie mit den wunderschönen weißen Blüten, die ein Zeichen ihrer Unschuld sein sollten.
Die Schlehe hat einen besonderen Platz in der keltischen Mythologie und ist gemäß irischer Legenden die Heimat der "kleinen Leute" oder Feen, der Lunantishees, die in ihren Zweigen leben.
Es gab früher den Aberglauben, dass, wenn jemand eine Schlehe umschlug, eine schwangere Frau oder Tier eine Fehlgeburt bekäme. Ebenso dachte man früher in Wales, dass ein Zweig oder Ast einer Schlehe, den man ins Haus brachte, das Unglück und den Tod anziehen würde. Jedoch brachte es Glück, wenn sich daran eine Mistel befand, die daran gewachsen war.
Man stellte Kronen aus den Zweigen her, die man in das Maifeuer geworfen hat, die Asche davon streute man auf die Felder, wodurch die Ernte gut werden sollte.
Man dachte auch, dass die Bäume die Grenzen zwischen dieser Welt und der Geisterwelt bilden würden. Wenn man unter einer Schlehe meditierte, so konnte man mit Geistern kommunizieren, allerdings sollte man dabei ein Schutzamulett aus Schlehenholz tragen, damit man wieder in das Hier und Jetzt zurückkam.
In Irland stellte man Gehstöcke und Knüppeln aus dem knorrigen Holz her, weil es besonders hart und fest ist. Früher waren auch die Zähne an den Rechen oft aus Schlehdornholz.
Der deutsche Name "Schlehe" kommt wohl aus dem Altdeutschen, dort stand das Wort "schleh" für den typischen Geschmack der unreifen Früchte.
Wirkung und Anwendung von Schlehdorn
- Atemwegsbeschwerden
- Blasenleiden
- Durchfall
- Erkältungen
- Hautausschläge
- Magenbeschwerden
- Magenschwäche
- Menstruationsbeschwerden
- Rheuma
- Verstopfung
- Zahnfleischentzündung
Volksnamen | Bockbeerli, Haferpflaume, Hagedorn, Heckendorn, Kietschkepflaume, Sauerpflaume, Schlehe, Schwarzdorn |
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Rezepturen und Anwendungsbeispiele mit Schlehe
Sie brauchen dazu 2 TL Schlehenblüten und 250 ml Wasser.
Übergießen Sie die Blüten mit Wasser und kochen Sie sie darin auf. Dann absieben und in kleinen Schlucken trinken.
Rezepte mit SchlehdornDieses Elixier hilft nach dem langen Winter, wieder auf die Beine zu kommen bzw. gegen die Frühjahrsmüdigkeit.
Geben Sie 2 Handvoll Schlehenblüten in ein großes Schraubglas, geben Sie dann 2 Esslöffel Honig dazu und eine Flasche nicht zu süßen Weißweins. 1 bis 2 Wochen stehen lassen, immer mal schütteln, dann absieben. Pro Tag ein Schnapsglas davon einnehmen.
Sie brauchen dazu Schlehenblüten und ein gutes Öl, zum Beispiel Mandelöl, Rotöl, Aprikosenöl oder Jojobaöl.
Geben Sie die Blüten in ein Glas und füllen Sie dies mit Öl auf. Dann 4 Wochen stehen lassen und ab und an umrühren. Dann absieben und in ein dunkles Glas umfüllen.
Hilft bei Schwangerschaftsstreifen, strafft die Haut, regt die Neubildung der Haut an, steigert die Durchblutung und wärmt.
Sie brauchen dafür:
500 g Schlehenfrüchte, 4 Gewürznelken, eine Stange Vanille, 750 ml Korn oder Wodka, ein Pfund Zucker und ca. 200 ml Rotwein.
Geben Sie die Früchte in ein Glas, geben Sie die Vanille und die Gewürznelken dazu, und füllen Sie das Glas dann mit dem Alkohol auf.
Dann das Glas verschließen und 6 Wochen sonnig stehen lassen, ab und an schütteln. Danach absieben.
Lösen Sie vorher schon den Zucker im Rotwein auf und geben Sie dies dann der oben hergestellten Flüssigkeit bei. Gut mischen und dann in Flaschen umfüllen. Schmeckt lecker...
Sie brauchen dafür:
1 kg Schlehenfrüchte, 200 g Zucker und 250 ml Wasser.
Geben Sie die Früchte in ein Gefäß und gießen Sie das kochende Wasser darüber.
Dann 24 Stunden abgedeckt stehen lassen und absieben. Kochen Sie den Saft dann nochmals auf und lösen Sie den Zucker darin. Danach abkühlen lassen und in eine Flasche umfüllen.
Sie brauchen dazu 2 TL getrocknete Beeren und 250 ml Wasser.
Die Beeren mit kochendem Wasser übergießen, dann zehn Minuten stehen lassen und schließlich absieben und abkühlen lassen. Gurgeln Sie damit oder verwenden Sie die Flüssigkeit als Mundspülung.
Für einen Schlehenschnaps brauchen Sie:
eine Flasche Gin,
ein leeres Gefäß
und 1 Kilo Schlehen.
Geben Sie den Gin mitsamt den Beeren in das leere Gefäß, lassen Sie dies 6 Wochen dunkel und kühl stehen, dann absieben und genießen.
Die Beeren werden von der Kommission E zur Behandlung von leichten Entzündungen der Mund- oder Rachenschleimhaut aufgeführt, sowie zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, Erkrankungen der Atemwege, als Abführmittel, gegen Durchfall, Magenkrämpfe, Blähungen, Darmerkrankungen und Verdauungsstörungen. (1)
Schlehe
Die Schlehe steht in Verbindung zu...
- dem Ogham-Buchstaben Str
- Disziplin, Kontrolle, Perspektive
- Planeten Mars und Saturn
- der weißen Göttin, Morrigan, Bel, Dagda
- Element Feuer
- Farbe Helllila
- Stein Roter Jaspis (bringt Trost)
- Polarität Feminin - Maskulin
- Tier - Wolf, Kröte, schwarze Katze
- Einheit, Stärke in der Not, Schutz, Herausforderungen, Streit, unerwarteten Veränderungen, Verwirrtheit, entwickelt Mut und Überwindung der Negativität
Quellen zu diesem Artikel
- www.baumkunde.de
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon
- Essbare Wildpflanzen
- Steinbachs Naturführer
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen
- de.wikipedia.org