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Sumpfdotterblume

Der Name Sumpfdotterblume (Caltha palustris) kommt vom Wuchsort, also dem sumpfigen und feuchten Gelände und der typischen, dottergelben Farbe.

Die Sumpfdotterblume wird bis zu 30 cm hoch und hat einen kurzen Wurzelstock. Die Blätter der Pflanze sind nierenherzförmig und am Rande eingekerbt, sie glänzen dunkelgrün.


Die Blüte besteht aus 5 dottergelben Blütenblättern.


Die Blüten der Sumpfdotterblume ähneln denen des Hahnenfußes, sie sind ja auch mit ihm verwandt, allerdings sind sie deutlich größer.


Sie war im Jahr 1999 Pflanze des Jahres in Deutschland.


Schau her - hier bin ich

Die Blätter der Blüten sind leuchtgelb, einer der schönsten Gelbtöne, die ich persönlich kenne. Und gerade an den Stellen, an denen sie wächst, nämlich an meist dunkleren Bachläufen oder anderen feuchten Gebieten, kommt dieses Gelb besonders gut zu Geltung: Schau her - hier bin ich!


Sie bringt Farbe in diese tristen Plätze, und sie bringt Farbe und Licht in unsere Seele, nach der dunklen Winterzeit.


Im Mittelalter kannte man die Sumpfdotterblume noch als geläufige Heilpflanze, das zum Beispiel bei Lebererkrankungen half.

Und auch die Wirkung gegen Husten war damals noch bekannt. Da in den Blättern der Pflanze aber ein giftiger Stoff, das scharfe Anemonin enthalten ist, verwendet man sie heute kaum noch, da es andere, genauso wirksame Heilkräuter für diese Anwendungsgebiete gibt.


Wie giftig die Blätter sind, darüber finden sich wenige Aussagen. Es gibt auch Menschen, die die Blätter als Salat essen.


Das giftige Anemonin verliert sich jedoch beim Trocknen der Pflanze, so dass getrocknete Pflanzenteile also unbedenklich sind.

So kann man getrocknete Teile der Sumpfdotterblume für einen Tee also völlig unbedenklich verwenden.


Früher kannte man die Verwendung eines solchen Tees zum Beispiel gegen Husten und Erkältungen. Die enthaltenen Saponine lösen Verschleimungen und wirken krampfstillend auf die Bronchien, so dass man diese Heilpflanze auch heute noch gegen Husten und Bronchitis verwenden kann.


Die medizinische Wirkung der Sumpfdotterblume ist bis heute nicht wissenschaftlich belegt.

Wie bei den meisten volksmedizinischen Anwendungen wird der Nutzen für die Gesundheit oft mit abergläubischem Rezept verschmolzen. Englische Kinder sollen so der Überzeugung sein, dass das Anstarren der Blüten sie verrückt machen würde.

Auf der anderen Seite sollen große Mengen von "Wiesenrouten" im Schlafzimmer der Kinder und der Erwachsenen, die unter Krampfanfällen leiden, Erleichterung bringen, dies sei zurückzuführen auf die gasförmigen Ausdünstungen der Pflanze.


Ein früher beliebtes Mittel war ein Tee aus den Wurzeln der Pflanze, der verwendet wurde, um Schwitzen zur Behandlung von Fieber auszulösen, oder als Brechmittel, um Erbrechen auszulösen.


Verschiedene Blatt- und Wurzel Tee-Mixturen wurden von verschiedenen Indianerstämmen entsprechend ihrer individuellen medizinischen Praktiken zur Behandlung von alles und allem verwendet, von der einfachen Erkältung bis hin zu den Strapazen einer Geburt.


Die Sumpfdotterblume galt auch als nützlich für allerlei Liebeszauber. Mitglieder des Ojibwa-Indianerstammes mischten einen Tee daraus und gaben Ahornzucker bei, um daraus einen Hustensaft herzustellen. Die europäischen Kolonisten glaubten auch, dass Schlangengift damit behandelt werden konnte.


Wie gesagt, es gibt keine Beweise dafür.


Es ist lediglich bekannt, dass gerade das giftige Anemonin eine Wirkung gegen Tumore haben soll.


Giftwirkung

Der Verzehr von rohen Blätter oder Knospen kann Reizungen und Brennen der Schleimhäute, des Rachens und der Nasengänge hervorrufen. Die Gifte, einmal eingenommen, können Erbrechen, blutigen Durchfall, Ohnmacht und Krampfanfälle verursachen!



Übersicht Sumpfdotterblume
Wo wächst die Sumpfdotterblume

Auf nährstoffreichen Sumpfwiesen, an Quellen und Bächen


Volksnamen

Butterblume, Bachblume, Sumpfschmirgel


Englischer Name

Marsh Marigold


Verwendete Pflanzenteile

Verwendet wird das Kraut


Inhaltsstoffe

Magnoflorin, Saponine, geringe Mengen Protoanemonin


Blütezeit

Ende März bis Mitte Mai



Frühere Anwendungsgebiete der Sumpfdotterblume

  1. Bronchitis
  2. Herzbeschwerden
  3. Neuralgie
  4. Nervenschmerz


Wirkung und Anwendung

Man setzte die Sumpfdotterblume früher bei Hauterkrankungen und Menstruationsstörungen ein.


Heutzutage verwendet man die Sumpfdotterblume nur noch in homöopathischer Form gegen Hautausschläge, Bronchitiden und Menstruationsstörungen.


Homöopathische Verwendung

Die Sumpfdotterblume wird in der Homöopathie unter dem Namen Caltha palustris in den Potenzen D3 bis D6 bei Husten, bei entzündlichen Hauterkrankungen und bei Menstruationsbeschwerden, besonders bei jungen Damen, eingesetzt.



In der Küche

Früher legte man die Knospen in Essig ein und verwendete sie so als Kapernersatz. Allerdings sollte man wegen der leichten Giftigkeit besser darauf verzichten!



Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Die frische Sumpfdotterblume ist leicht giftig.

Innerlich nur in kleinen Dosen und nicht zu lange verwenden. Äußerlich unbedenklich.

Beim Trocknen verliert sich die Giftigkeit jedoch.


Trotzdem: Die Sumpfdotterblume ist unsicher. Bei manchen Menschen kann es zu Durchfall und starken Reizungen des Magens, Darms, der Blase und Nieren kommen.

Wenn Sumpfdotterblume in Kontakt mit der Haut kommt, kann es zu Blasen und Verbrennungen kommen.

Verwenden Sie keine Sumpfdotterblume, wenn Sie schwanger sind oder stillen.



Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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