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Uzara


Die Wurzel gegen Durchfall wurde für die westliche Heilkunde nur durch einen Zufall im südlichen Afrika entdeckt, dort allerdings war die Wurzel schon lange bekannt.

Als die Wirkung der Uzara erst einmal bekannt war, kam es zu einem wahren Siegeszug, denn seitdem gilt sie als ein bewährtes sanftes Mittel gegen Durchfall.


Die Entdeckung der Uzara lief folgendermaßen ab: ein ehemaliger deutscher Soldat namens Heinrich Hopf erkrankte auf einer Reise durch Südafrika an einem besonders schweren Durchfall, gegen den er keinerlei Hilfe fand. Er befragte daraufhin einheimische Medizinmänner, was sie gegen einen solch schweren Durchfall empfehlen würden, und diese rieten ihm, Uzara-Wurzel auszuprobieren.


Die Wurzel wirkte wunderbar, der Durchfall war bald weg, und so brachte Herr Hopf, immer noch voller Begeisterung für die Wurzel, diese mit nach Deutschland.


Die Wurzel wurde an der Universität in Marburg genauer untersucht, wo man durch einige Tests die Wirkung gegen Durchfall bestätigte. Dies war gleichzeitig auch der Beginn des Siegeszuges der Uzara in Deutschland, wenn es um Durchfallerkrankungen geht. Natürlich hat sich die chemische Industrie gleich darauf gestürzt und entsprechende Medikamente in größeren Umfang hergestellt.


Die Uzara ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 1 m groß werden kann. Sie hat lanzenförmige, wie lederartige Blätter, die bis zu 15 cm lang werden können und sich kreuzweise gegenüberstehen. Schneidet man in die Pflanze hinein, so tritt ein weißer Saft aus. An der Uzara wachsen doldenförmige Blütenstände, die Blüten sind beige bis grüngelb. Die Kronblätter sind behaart.


Die Uzara stammt, wie schon erwähnt, aus Südafrika. Von den einheimischen Zulu wird die Pflanze Ishongwe genannt, englische Namen sind neben Uzara auch Milk bush, also Milchbusch oder Wild Cotton, also wilde Baumwolle.


Da die Pflanze bei uns in Deutschland so beliebt war, wenn es um das Thema Durchfall ging, versuchte man natürlich, die Uzara auch bei uns anzupflanzen, was allerdings bis heute nicht funktioniert hat. Dieses auch der Grund dafür, warum man auch heute noch große Plantagen in Südafrika damit anpflanzt, damit der Bedarf bei uns dadurch gedeckt werden kann.

Dies hat außerdem den Vorteil, dass die Pflanzen, die in freier Wildbahn wachsen, dort auch in Ruhe weiter wachsen können und nicht wild abgeerntet werden.


Verwendung findet dabei ausschließlich die Wurzel der Uzara, man verwendet nur Wurzeln aus Pflanzen, die mindestens zwei, besser drei Jahre, alt sind. Man erntet sie im Frühjahr, reinigt sie und trocknet sie dann sorgfältig.


Die Wurzel ist in Südafrika nicht nur als Mittel gegen Durchfall bekannt, man verwendet sie auch gegen Koliken im Bauchraum oder als harntreibendes Mittel, das dabei hilft, zu viel Wasser im Körper auszuleiten.

Hinzu kommen die Anwendungsgebiete Krämpfe im Magen, Kopfweh oder Menstruationsschmerzen. Die pulverisierte Wurzel wird außerdem direkt auf Verletzungen, Wunden und Abszesse gegeben, damit diese besser verheilen.



In der Uzara-Wurzel sind unter anderem herzwirksame Steroidglykoside enthalten, außerdem bedeutende Mengen an Gerbstoffen und Flavonoiden.


Der in der Wurzel enthaltene Hauptwirkstoff Uzarin reduziert die Bewegungen Muskulatur des Dünndarms, was dazu führt, dass man weniger oft auf Klo muss. Außerdem wird dadurch der Stuhl fester, was die Wirkung gegen Durchfall erklärt. Die Wurzel wirkt außerdem krampflösend im Darm, was bei Durchfall eventuell auftretende Schmerzen verringert.


Die Uzara wirkt zudem gegen Brechreiz, was sie auch bei Magen-Darm-Katharren empfehlenswert macht.


Diese Wirkung hat auch die sogenannte Kommission E bestätigt, die die Uzara als Mittel gegen Durchfall empfahl. Erwachsene Menschen sollen dabei maximal 1 g Pulver pro Tag verwenden, Kinder sollen nur ein Drittel davon bekommen. (1)


Vorsicht

Da in der Uzara auch herzwirksame Stoffe enthalten sind, sollte man auf die Einnahme der Wurzel verzichten, wenn man gleichzeitig Medikamente nimmt, die auf das Herz wirken. Ob eine Empfehlung in der Schwangerschaft gegeben ist, ist zurzeit nicht klar, deshalb sollte man in der Schwangerschaft und in der Stillzeit auf Uzara verzichten.






Wirkung und Anwendung von Uzara

- Durchfall - Menstruationsbeschwerden - krampflösend

Verwendete Pflanzenteile

Verwendet wird die Wurzel



Pflanztipps

Die Uzara kann im Winter nicht draußen bleiben, deswegen lässt sie sich bei uns in Europa ausschließlich im Pflanzenkübel oder im Zimmer anpflanzen.


Man sollte daruf achten, dass sie im Winter nicht allzu feucht steht. Sie verliert im Winter viele Blätter, die im Frühling aber nachwachsen.


Die gelbfarbenen Blüten zeigen sich im Sommer.



Sammeln und Lagern

Die fleischigen Wurzeln der mindestens 3 jährigen Uzara kann man abschneiden, zerkleinern und schattig trocknen. Schneiden Sie aber bitte nur den fleischigen Teil ab, denn dann wächst die Wurzel wieder nach.



Quellen zu diesem Artikel

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Quellenverzeichnis


1: Buch: Leitfaden Phytotherapie - Schilcher - provisionierter Link by Amazon- provisionierter Link von Amazon



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