Anis (Pimpinella anisum) - das enthaltene ätherische Öl hilft gegen Blähungen und Völlegefühl. Anis ist bekannt für seine Wirkung gegen Verdauungsbeschwerden.
Anis wurde von den Ägyptern, Griechen, Römern und den Arabern als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. Er wächst zwar auch bei uns sehr schön, benötigt zur Entfaltung des vollen Aromas jedoch viel Sonne während der Blütezeit.
Der Anis ist im alten China und in Indien schon seit Jahrtausenden wegen seiner Heilwirkung bekannt, bei uns ist er dagegen noch nicht so lange auf dem Schirm der Heilkundigen. Die älteste Erwähnung findet sich erst im 8. Jahrhundert. Und auch erst weitere 500 Jahre später nannte ihn zum Beispiel Albertus Magnus als einer der großen Heilkundigen. Er ist also bei uns in Nordeuropa kein altüberliefertes Heilmittel, was wohl auch daran liegt, dass er bei uns ursprünglich nicht heimisch war.
Schnellübersicht Anis
- Angehöriger der Familie der Doldenblütler.
- Herkunftsgebiet: der östliche Mittelmeerraum.
- Pflanzenbeschreibung: Pflanze steht aufrecht, wird bis zu einem halben Meter groß.
- Der Stängel ist hohl, hat Rillen.
- Die Grundblätter sind nicht geteilt, die mittleren Blätter sind gefiedert, die oberen Blätter sind dreiteilig und tief eingefurcht. Anis hat weiße Blütendolden.
- Es bildet sich eine zweiteilige Spaltfrucht.
- Der Wuchsort ist in der Sonne und leicht vom Wind geschützt.
- Anis mag sandige und lehmige Böden.
- Aussaat im Garten ab Ende März.
- Verwendungsmöglichkeiten: Ganz junge Blätter können in Salate.
Blüten eignen sich zur Garnierung. Früchte werden geerntet, wenn sie braun sind. Dann kann man sie zum Backen und Kochen verwenden. Für Suppen, Soßen, und auch in Likör bzw. Schnaps (Ouzo).
- Anis wirkt wunderbar gegen Blähungen (mit Fenchel und Kümmel) und gegen Husten.
Viele (wahrscheinlich sehr viele) von uns kennen den Anis von dem Ouzo oder vom leckeren Weihnachtsgebäck.
Anis kann man naturheilkundlich einsetzen, z.B. als krampflösendes Mittel bei Magen- und Darmbeschwerden, beim Bronchialkatarrh, gegen Blähungen (ein Anis-Fenchel-Kümmel-Tee hilft sehr gut) und beim Husten.
Der Anis ist ein Mitglied der Familie der Doldenblütler. Er hat dünne, spindelförmige Wurzeln und einen gerillten Stängel. Die Blätter sind gefiedert. Im Juli und August bilden sich die feinen und lieblichen gelben oder weißen Blüten, die ein süßes Aroma verströmen.
Von Ende August bis in den September bilden sich die kleinen braunen Samenkörner.
Nachdem man die Samen aus der Pflanze herausgedroschen hat, trocknet man sie, bis sie graubraun geworden sind. Dann kann man sie in einer Dose Lager und bei Bedarf zu einem Pulver zermahlen.
Der Anis kommt eigentlich aus Asien, bei uns findet man ihn nur in Gärten angepflanzt, wild wächst er bei uns kaum bis gar nicht.
Die Heilwirkung des Anis
Es gibt zahlreiche gesundheitliche Vorteile durch die Verwendung von Anis, das reicht von einer Besserung von Magen-Darm-Störungen, Erkrankungen der Atemwege bis zu Hormonstörungen.
Der Anis hilft gegen Wassereinlagerungen im Gewebe, er hat eine entspannende Wirkung auf den Geist, weshalb man besser in den Schlaf finden kann. Laut einigen Studien hilft er auch gegen Parasiten wie Läuse oder Krätze.
Wenn man unter fettiger Haut leidet, kann Anistee als Waschung helfen.
Einer der Haupteinsatzgebiete ist aber wohl der Bereich der Verdauungsstörungen. Hierzu gehören auch Sodbrennen, besonders aber wohl die Blähungen. Ebenso hilft er bei Übelkeit. Man kann dazu einen Tee zubereiten und trinken, man kann aber auch einige Anissamen ab und an in einen Salat geben oder in das Mittagessen streuen, das hilft ebenfalls der Verdauung.
Leidet man unter Erkrankungen der Atemwege, etwa an Bronchitis, unter einer Erkältung oder unter Asthma, so hilft der Anis durch seine schleimlösende Wirkung.
Traditionell kennt man den Anis als schleimlösendes Heilkraut, das es ermöglicht, Verschleimungen in der Lunge zu lösen und besser abhusten zu können. Tatsächlich beinhalten viele Hustensäfte auch heute noch den Anis als Zutat.
Besonders bei Frauen kann der Anis bei einigen, durch hormonelle Veränderungen hervorgerufene Störungen helfen. Dazu gehören unter anderem das prämenstruelle Syndrom PMS, eine übermäßig überhöhte oder übermäßig verringerte Libido, oder auch die milchbildende Wirkung in der Stillzeit.
Anissamen enthalten Anethol, ein pflanzliches Hormon, das dem menschlichen Östrogen ähnlich ist, das die Menstruation fördert und die Milchbildung anregt.
Laut einigen Studien kann der Anis auch den Blutzuckerspiegel senken beziehungsweise regulieren, was bei Menschen, die Diabetes haben, wichtig sein kann.
Der Anis wirkt außerdem harntreibend, überschüssiges Wasser kann aus dem Gewebe abgebaut werden.
Der Anis wird im kosmetischen Bereich oft in Seifen verwendet, weil er so gut auf die Haut wirkt. Dies hilft zum Beispiel gegen fettige Haut und gegen Akne.
Das ätherische Öl des Anis wirkt unter anderem antiparasitär, eine Behandlung gegen Parasiten ist aus heutiger Sicht für Laien aber nicht zu empfehlen, da es leicht zu Nebenwirkungen kommen kann.
Anis kann auch der Bauchspeicheldrüse in ihrer Funktion helfen: die Bauchspeicheldrüse ist unter anderem zuständig für die Regulierung des Insulinspiegels im Körper, ebenso für einige Hormone. Ist die Bauchspeicheldrüse krank, kann es zu Diabetes kommen, spielen die Hormone verrückt, kann alles Mögliche passieren, zum Beispiel Gefühlsschwankungen, Regelblutungen, usw.
Studien
- Magenverstimmung
Eine Studie aus dem Jahr 2012 belegte die Wirkung gegen Übelkeit, Magengeschwüre und Verstopfung. Der Anis verhindert die Bildung von Gas im Verdauungstrakt.
- Schmerzen
Bei Entzündungen und Schmerzen kann Anis helfen.
Eine Studie im "Indian Veterinary Journal" zeigte, dass Anis schmerzlindernd wirkt. Man belegte, dass schon nach 15 Minuten eine schmerzlindernde Wirkung wie durch Aspirin einsetzen kann. Allerdings wurde die Studie an Mäusen durchgeführt, ob es auf den Menschen zutrifft, muss noch geprüft werden.
- Antiviral
In der Naturmedizin kennt man den Anis auch als Mittel gegen Vireninfektionen.
Eine Studie, die sich darum drehte, hat gezeigt, dass Anis effektiv gegen Viren helfen kann, und das ohne die schlimmen Nebenwirkungen chemischer Medikamente.
- Für die Mundgesundheit
Da der Anis eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung hat, kann man durch Gurgeln eines Anistees etwas gegen Infektionen im Mundbereich oder gegen Mundgeruch tun.
- Aphrodisiakum
Anissamen können die Libido steigern, besonders auch bei Männern, die im höheren Alter so ihre Probleme haben. Die alten Griechen kannten den Anis als Mittel für die Verliebten, neuere Studien haben belegt, dass der die gegenseitige Anziehungskraft verstärken kann.
- Die Gehirnfunktionen
Anis schützt das Gehirn, wie eine Studie zeigte. Diese Studie beschäftigte sich mit der Frage, welche Folgen ein epileptischer Anfall auf das Hirn haben kann und ob der Anis dagegen etwas tun kann. Die Ergebnisse belegten, dass die Einnahme von Anispräparaten die Häufigkeit und die Dauer der epileptischen Anfälle reduzieren konnte.
Gesundheitliche Vorteile von ätherischem Anisöl
Die Anwendung des Öles eignet sich zum Beispiel für folgende Einsatzgebiete:
Für die Duftlampe, es fördert die Milchsekretion bei stillenden Frauen, es hilft gegen Weißfluss bei Frauen, es hilft gegen eine schmerzende Regelblutung, hilft gegen sexuelle Unlust oder gegen Impotenz, es hilft bei Krämpfen im Darm und im Magen.
Das Anisöl kann man zum Beispiel bei Regelschmerzen auf den Bauch einmassieren, die entspannenden Wirkung hilft dann gegen die Schmerzen. Seine krampflösende Wirkung hilft zudem gegen Magenschmerzen und Blähungen.
Viele werden den Geruch des Anis, den man auch "des Fischers Freund" nennt, von den Bonbons kennen, die "dem Fischermann sein Freund" genannt werden.
Das ätherische Öl hilft gegen rheumatische und arthritische Schmerzen. Es hat auch antiseptische Eigenschaften und hilft dabei, dass Wunden sich nicht infizieren, außerdem wird die Wundheilung beschleunigt.
Das Öl hilft gegen Beschwerden, die durch Krämpfe ausgelöst werden, dazu gehören auch Husten, Schmerzen, nervöse Beschwerden. Allgemein hilft das Öl gegen Verkrampfungen der Atemwege, der Muskeln, der Nerven, der Blutgefäße und der inneren Organe.
Das Anisöl zeigt eine mild abführende Wirkung, hat jedoch keine Nebenwirkungen, wenn man es richtig anwendet.
Das Öl wirkt abschwellend, es hilft gegen Schleimansammlungen in der Lunge und der Atemwege allgemein, hilft so bei Asthma und Bronchitis. Das Öl wirkt stark schleimlösend, es befreit von Husten, von einem Schweregefühl in der Brust, es hilft auch gegen Atemnot und anderen Atemwegserkrankungen.
Das ätherische Öl des Anis tötet kleinste Insekten ab, es hält so Insekten fern.
Um diese Wirkung zu erreichen, kann man auf der Terrasse oder in der Wohnung etwas Öl in der Duftlampe verdunsten lassen.
Das Öl wirkt leicht betäubend und beruhigend, es hilft bei Depressionen, Angstgefühlen, nervösen Beschwerden, bei Wut oder Stress. Diese Wirkung tritt bei schwachen Dosierungen ein. Verwendet man hohe Dosen, kehrt sich das um: dann wirkt das Öl wie ein Aufputschmittel, es regt die Durchblutung an, man kommt auf Touren.
Das ätherische Anisöl, das man durch einen Tee oder durch das Essen der Samen aufnimmt, wird durch die Lunge wieder ausgeschieden. Das bedeutet nichts weniger, als dass das Öl vor dem Verlassen des Körpers seine ganze Heilkraft nocheinmal auf die Lunge überträgt, weshalb der Anis auch ein wichtiges und wertvolles Heilmittel für die Lunge und das Atemsystem ist!
Ätherische Anisöl kann man auch von außen als Ölmischung auf die Brust einreiben, wenn man Husten hat. Gleiches gilt für Einreibungen im Darmbereich, wenn man unter Blähungen leidet. Allerdings darf man das Öl nie pur auftragen, sondern immer vermischt mit einem Trägeröl, wie zum Beispiel Sojaöl.
Wenn Sie mit dem ätherischen Öl inhalieren wollen, geben Sie 5-8 Tropfen Anisöl in 70 Grad heißes Wasser und halten dann ihren Kopf darüber, aber bitte ohne sich zu verbrühen. Atmen Sie dann eine viertel Stunde lang die Dämpfe ein. Dies hilft der Lunge, zum Beispiel bei Husten oder grippalen Infekten. Führen Sie die Inhalation bis zu 3mal am Tag durch.
Aber Vorsicht: Wenn Sie unter entzündlichen Hautbeschwerden, Augenbeschwerden, Problemen mit dem Kreislauf oder einem zu niedrigen Blutdruck leiden, sollten Sie besser darauf verzichten. In diesem Fall eignet sich für die Anwendung besser ein Inhalationsgerät.
Früher war es üblich, den Kühen etwas Anis in ihr Futter zu geben, damit die Milchproduktion anstieg. Leider ging der Geschmack des Anis dann auch auf die Milch über... Man lies es dann wieder sein.
Wenn man das Anisöl beschreiben möchte, würde ich die Worte süß, lieblich, lebendig, leicht und hell verwenden. Es löst Krämpfe, ist verdauungsfördernd, löst Schleim, stärkt das Herz und wirkt antiseptisch. Das Öl entspannt und wärmt die Seele, hilft zum Beispiel gegen Albträume.
Es harmoniert gut mit Neroliöl, Melissenöl, Kamilleöl, Zimtöl.
Rezept für die Duftlampe
Wenn der Stress uns plagt, wenn man gereizt ist, unruhig oder angespannt, kann folgende Mischung helfen:
Geben Sie 3 Tr. Anisöl, 3 Tr. Zimtöl und 3 Tr. Korianderöl in eine Duftlampe und beduften Sie ihre Umgebung damit.
Ein Massageöl gegen Verspannungen und bei Magenkrämpfen
Geben Sie 3 Tr. Anisöl in 1 EL Sojaöl und massieren Sie den Bauch damit, im Uhrzeigersinn.
Oder:
Nehmen Sie 2 Tr. Anisöl, 2 Tr. Kümmelöl, 2 Tr. Fenchelöl und 2 Tr. Korianderöl, die Sie in etwas Sojaöl vermischen und dann auf den Bauch einmassieren.
Eine Gurgelmischung bei Mandelentzündungen
Mischen Sie 1 Tr. Anisöl mit einem 1 Tr. Salbeiöl (Vorsicht bei Epilepsie!) und einer Tasse Wasser. Gut verrühren und dann damit gurgeln.
Mehr zum Anisöl finden Sie hier...
Geschichtliches und Geschichten
Alte Papyrusrollen belegen, dass schon die Menschen im alten Ägypten den Anissamen als harntreibendes Mittel und bei Verdauungsproblemen nahmen. Außerdem sollte er gegen Zahnschmerzen helfen.
Gibt man einige Samen in warmes Rosenöl, lässt dies etwas ziehen und gibt das Öl dann per Wattestübchen in ein Ohr, soll das Ohrenschmerzen vertreiben.
Trägt man immer einige Anissamen in seiner Hosentasche, werden dadurch die böse Geister ferngehalten.
In Norddeutschland war Anisgebäck früher als Opfergabe bei Erntedank üblich.
Legt man einen Beutel mit Anissamen neben das Kopfkissen, so sollen schlechte Träume ferngehalten werden.
Antiochus, seines Zeichens König von Syrien im Jahre 224 - 187 v. Chr., mischte in seinen "Theriak" ebenfalls Anis. Dieser Theriak galt im Altertum als das Gegengift gegen alle Gifte.
"Aenis samen...ist nicht allein lieblich
sondern auch sehr nützlich
all denen so einen bösen stinkenden Atem haben...
stillet schmertzen vnnd Grimmen
das aufstoßen und kluxen
vertreibet in summa alle presten und blähung des Magens..."
HIERONYMUS BOCK
Der Anis soll die psychischen Fähigkeiten steigern und kräftigen, ebenso soll er vor dem bösen Blick schützen.
Anis, den man wie Weihrauch verräuchert, kann dem Menschen helfen, in Trance zu fallen.
Früher soll der Anis so kostbar gewesen sein, dass man ihn sogar als Zahlungsmittel verwendete.
Bei den alten Römern gab es ein spezielles Brot, das man nach den üppigen Mahlzeiten servierte, Mustacae genannt. Dieses Brot enthielt viel Anis, um die Verdauung in Wallung zu bringen.
Teils gab es auch Kuchen mit Anis, der zu Hochzeiten gegessen wurde. Auch hier sollte die Verdauung angeregt werden, das üppige Hochzeitsmahl besser verdauen zu können.
Auf dem europäischen Kontinent, besonders hier in Deutschland, ist der Anis ein gerne gesehene Backmittel, das man in Plätzchen oder Kuchen finden kann, ebenso in anderen Lebensmitteln.
Bei Turner, einem Herbalisten aus dem Jahre 1551, kann man lesen dass "Anyse maketh die breth sweter und swageth payne." Also Anis macht den Atem süßer und schwächet die Schmerzen - so soll das auf Hochdeutsch heißen.
Das ätherische Öl wurde früher auch dazu verwendet, Pasten und Speisen haltbarer zu machen, da es die Schimmelbildung unterdrückt.
Gerard sagte über den Anis: "Anis hilft gegen Schluckauf und sollte kleinen Kindern gegeben werden, die unter Fallsucht (Epilepsie) leiden."
Die (guten) Hexen verwendeten die Anissamen, um schlechte Träume zu verjagen.
Angeblich sollen frisch geschlüpfte oder junge Tauben durch den Anis an den Taubenschlag gebunden werden können, wenn man ihnen immer etwas Anis in das Futter gibt. Das schmeckt den Trauben wohl so gut, dass sie immer wieder zurück kommen. Andererseits soll eine Überdosis von Anisöl aber auch giftig für Tauben sein - also Vorsicht!
Dioskurides beschrieb den Anis in seiner Zeit, ebenso Plinius, und sogar der Gelehrte Pythagoras, der uns mehr für seine mathematische Kenntnisse bekannt sein dürfte, schrieb "Wer Anis in seinem Haus pflanzt, wird nicht von der Fallsucht heimgesucht." Fallsucht war damals als die heutige Epilepsie bekannt.
Wirkung und Anwendung
- Blähungen
- Bronchitis
- Milchbildung
- Schlaflosigkeit
- Verschleimung
- Asthma
- Weißfluss
- appetitanregend
- lindert Leibschmerzen
- Appetitmangel
- bei trockenem Husten
- Erkältung
- beruhigend
- reinigt Atem
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet werden die Früchte des Anises, die wie Samen aussehen. |
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Wirkstoff | Die Anissamen enthalten wertvolles ätherisches Öl. |
Sammelzeit | Gesammelt wird von Juni bis in den frühen Herbst. |
Englisch | Aniseed, Anise |
Wissenschaftlicher Name | Pimpinella anisum L. |
Volksnamen | Römischer Fenchel, Brotsamen, Enis, Enes, Einis, Jenes |
Empfohlene Dosis | 4 g Samen für Erwachsene, 1-2 g für Kleinkinder |
Pflanzenfamilie | Gehört zur Familie der Doldengewächse – der Apiaceae |
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Wuchsart / Wuchsform: | Anis ist eine einjährige, krautige Pflanze. |
Wuchshöhe / Größe | Die maximale Größe liegt bei 10 – 30 cm. Die Stängel sind behaart, sie sind hohl, sie haben an den Knotenstellen Zwischenwände. Der Anis ist wohlriechend. |
Die Blüte(n) | Die Blütenkrone ist strahlig, Die Blüten sind weiß, kleiner als 5 mm. Es finden sich 5 Blütenblätter, die an der Spitze eingekerbt sind. Die Spitze ist nach innen eingedreht. Der Blütenkelch ist verkümmert. Es gibt 5 Staubblätter. Die Blüte hat zwei Griffel und zwei Narben. Der Blütenstand ist eine Doppeldolde. Die Hauptdolde ist ohne Hüllblätter. |
Blattformen und Blattstand | Die Blätter stehen wechselständig, sie sind gestielt, der Blattgrund ist scheidenartig. Die Blattspreite der grundstehenden Blätter ist nierenförmig, sie sind gesägt und schwach eingeschnitten. Die Blattspreite der Laubblätter ist doppelt unpaarig gefiedert, die Fiederblättchen sind eingeschnitten. |
Fruchtform, Fruchtstand | Die Frucht ist eiförmig, an ihren Seiten abgeflacht, zweiteilig. Die Spaltfrucht ist deutlich eingefurcht und 3 – 5 mm lang. |
Bevorzugter Wuchsort | Der Anis findet sich nahe Siedlungen und im Brachland. |
Blütezeit | Die Blütezeit ist zwischen Juni–August. |
Anwendungsbeispiele und alte Rezepte
Bevor man die Samen anwendet, sollte man sie immer zermörsern oder gar pulverisieren, denn dann lösen sich die Inhaltsstoffe besonders gut heraus.
Sie brauchen dazu
3 Esslöffel Aniskörner, die Sie bei kleiner Hitze in der Pfanne ganz leicht rösten und dann abkühlen lassen. Je nach Bedarf mehrere Körner davon kauen, das hilft gegen Mundgeruch.
Sie brauchen dazu
4 Eier, 250 g Zucker, 250 - 300 g Mehl, 2 Esslöffel gestoßenen Anis, geriebene Schale einer halben Zitrone und 1/2 Päckchen Backpulver.
Eier und Zucker recht schaumig rühren, dann den gereinigten Anis, die Zitronenschale und das mit dem Mehl vermengte Backpulver hinzugeben. Alles zu einem Teig verarbeiten. Mit einem Teelöffel kleine Hügelchen auf ein gefettetes Blech setzen und über Nacht bei Zimmertemperatur antrocknen lassen - nur so bekommen die Plätzchen die typischen „Füßchen“. Am anderen Tag bei 100° C ca. 30 Minuten hellgelb ausbacken.
Der allseits bekannte Stilltee, den viele der jungen Mütter aus der Stillperiode kennen, beinhaltet neben dem Anis auch Fenchel und Kümmel.
Der Tee regt zum einen die Milchproduktion an, zum anderen werden die Wirkstoffe durch die Muttermilch dem Kind weitergegeben, das dadurch weniger mit Blähungen zu tun hat.
Geht es Frau "nur" um die Milchbildung, kann sie auch puren Anistee trinken - wobei gesagt werden muss, dass auch hier wieder die Wirkstoffe auf das Kind übergehen und gegen Blähungen helfen, aber nicht so stark wie bei der obigen Mischung.
Sie brauchen dazu ca.
40 g Anissamen,
rine große Stange Zimt,
eine Flasche Weißwein und
auf Wunsch 2 Schnapsgläser Korn oder Weinbrand.
Zermörsern Sie den Anis, geben Sie ihn dann mit all den anderen Zutaten in eine große Flasche oder in ein großes Schraubglas. Dann 7 Tage stehen lassen, danach durch einen Kaffeefilter abfiltern. In einer dunklen Flasche lagern.
Trinken Sie jeden Tag 3-mal je ein Schnapsglas davon.
Füllen Sie ein Glas oder eine Flasche mit zerstoßenen Anissamen, geben Sie dann Sojaöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl darüber, bis alles bedeckt ist.
Dann 2 Wochen sonnig und warm stehen lassen, danach abfiltern und in eine dunkelwandige Flasche umfüllen.
Nehmen Sie als Erwachsener bei Blähungen jeden Tag 1- bis 3-mal einen halben Teelöffel davon, Kinder bekommen je 2 Tropfen auf einem Stück Zucker oder in Wasser verdünnt.
Mischen Sie je 3 Tropfen Fenchelöl, Anisöl und Kümmelöl in etwas Jojobaöl, massieren Sie die Brüste damit. Dies pflegt die Brüste und regt den Milchfluss an. Sie können auch Ringelblumenöl als Trägeröl verwenden, das hilft zusätzlich gegen wunde Brustwarzen, oder Mandelöl, das ist besonders pflegend für die Haut. Oder beide Öle, dann hat man beide Wirkungen.
Alternativ kann man 1 Tropfen ätherisches Lavendelöl zugeben, dieses Öl ist ebenso gut für die Haut.
Führen Sie die Massagen morgens und abends durch.
Sie brauchen dazu eine Mischung aus je 10 g Anis, Käsepappel, Basilikum, Kümmel, Stiefmütterchen und Eisenkraut sowie je 20 g Fenchel und Himbeerblätter.
Nehmen Sie von dieser Mischung 2 TL, die Sie in eine Tasse kochendes Wasser geben, dann 5 Minuten ziehen lassen und danach absieben. Pro Tag 3 Tassen trinken.
Sie können für die Salbengrundlage eine fertige, in der Apotheke gekaufte Rohsalbe kaufen, Sie können Schweineschmalz verwenden oder sich selbst eine Salbengrundlage herstellen, wie hier beschrieben.
Variante A
Nehmen Sie pro 100 g Salbengrundlage 10 g Anissamen. Sie brauchen pro 100 g Salbengrundlage weitere 10 g davon, da sich durch das zugegebene Öl die Salbe in ihrer Konsistenz verflüssigt.
Diese jeweiligen x * 10 g Anissamen geben Sie in ausreichend Öl, so dass alles bedeckt ist. Dann erhitzen bis ca. 60 Grad und das Öl dann 1 Stunde ziehen lassen. Dann das Öl absieben. Geben Sie dann das Öl in die Salbengrundlage, mischen Sie alles gut, und geben Sie so lange 10g-weise Salbengrundlage hinzu, bis die Salbe wieder ausreichend fest wird.
Variante B
Nehmen Sie pro 100 g Schweinefett 10 g Anissamen.
Sollten Sie Schweinefett verwenden, erhitzen Sie das Schweinefett und geben Sie die zermörserten Körner hinein. Dann auf 60 Grad erhitzen und 12 Stunden stehen lassen. Danach absieben.
Sie brauchen dazu
je einen 1 Esslöffel Anis und Kümmel, die Sie in einem halben Liter kochendes Wasser geben und dann fünf Minuten stehen lassen. Dann absieben und einen Teebeutel Pfefferminze und Kamille hineingeben. Wieder fünf Minuten stehen lassen. Danach die Teebeutel herausnehmen und den Tee trinken.
Geben Sie 2 TL Anissamen und 1 TL Weidenrinde in eine Tasse kochendes Wasser. Dann 5 Minuten ziehen lassen, dann absieben und trinken.
Das ätherische Anisöl kann äußerlich auch dazu verwendet werden, um Parasiten in den Haaren den Garaus zu machen. Reiben Sie dazu täglich 2-mal die Haare mit einer Ölmischung aus 3 TL Sonnenblumenöl und 10 Tropfen Anisöl ein. Dann 15 Minuten einwirken lassen, dann gut auswaschen. Das hilft bei Läusen, Milben oder auch gegen Krätze. Diese Behandlung kann man auch bei Hunden durchführen, bei Katzen sollte man das nicht tun, denn auf sie wirkt das Öl tödlich giftig!
Wenn man mit einem Tee gurgelt, kann das gegen Halsschmerzen oder Kehlkopfentzündungen helfen.
Ein Tropfen Anisöl in einer Duftlampe verdunstet kann den Hustenreiz beruhigen.
Mischen Sie 5 g Anis, 15 g Lungenkraut, 15 g Eibisch, 10 g Süßholzwurzel, 15 g Königskerze und 15 g Thymian.
Herstellung und Anwendung
Geben Sie 2 Teelöffel der Teemischung in 250 ml siedendes Wasser, dann zehn Minuten ziehen lassen, dann absieben. Trinken Sie 3-mal pro Tag eine Tasse davon.
Streuen Sie eine Handvoll Anissamen auf glühende Kohlen und atmen Sie den Rauch ein.
Der Anis hat eine aphrodisierende Wirkung, die die Libido steigern kann.
Dazu trinkt man ein Glas Wasser mit zerstoßenen Anissamen.
Sie brauchen dazu
20 g Anis,
20 g Fenchelsamen
und 20 g Kümmel.
Alles gut mischen, dann 2 TL davon in eine Tasse kochendes Wasser geben. 10 Minuten stehen lassen, dann absieben und trinken. Mehrmals pro Tag eine Tasse trinken.
Anis löst den Schleim beim Husten. Er hat durch seine ätherischen Öle nicht nur eine schleimlösende Wirkung. Wer seinen Husten auf "natürliche" Weise behandeln will, trinkt statt Hustensaft am besten einfach Anistee.
Zerdrücken Sie dafür einen gehäuften Teelöffel getrockneter Anissamen und übergießen Sie dies mit 250 ml kochendem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen, dann absieben. Mehrere Tassen am Tag davon trinken.
Eine Handvoll Anissamen in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen.
Den Dampf einatmen.
Einen Teelöffel Melisse, einen halben Teelöffel zerstoßene Anissamen und eine Tasse kaltes Wasser zum Kochen bringen. Danach zehn Minuten ziehen lassen und dann absieben.
Je eine Tasse nach den Mahlzeiten, wenn man schon beim Essen merkt, dass man davon zu viel Luft in den Magen bekommt.
Kauen Sie ein paar Aniskörner, das vertreibt den üblen Mundgeruch.
Anis wirkt, frisch oder als Tee zubereitet, magenstärkend und hilft bei Verdauungsproblemen.
1 Teelöffel Anissamen (für 1 Tasse Tee) mit kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen.
2-3 Tassen täglich, langsam trinken (am besten ohne Zucker).
Je 1 Teelöffel Minze, Melisse und zerstoßene Anissamen mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen. 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb gießen. Bei Bedarf eine Tasse trinken. Mit Honig süßen.
Blähungen und Krämpfe kennt jeder, Anis ist der Helfer in der Not. Das Öl, das in den Samen steckt, regt die Drüsen an, die den Magensaft produzieren. Deshalb verbessert Anis nicht nur im Allgemeinen die Verdauung, sondern er hilft auch hervorragend bei Koliken, Blähungen und Bauchkrämpfen.
Pflanztipps
Der Pflanzort sollte nicht allzu feucht und ruhig in der Sonne sein. Die Erde sollte Wasser und Luft gut durchlassen.
Man pflanzt oder sät die Pflanze im Frühjahr in einem Abstand von ca. 0,2 Metern.
Die Pflanze ist eine einjährige Pflanze, sie muss deshalb immer wieder, jedes Jahr, von Neuem ausgesät oder angepflanzt werden. Sie darf jedoch am selben Platz lediglich jedes dritte Jahr stehen.
Wenn im frühen Herbst die Früchte fertig gereift sind, kann man sie ernten. Sie werden sanft getrocknet und in lichtundurchlässigen Behältern aufgehoben.
Während der Lagerung können sich an den Seitenwänden des Behälters ein wenig der Öle absetzen. Das ist allerdings nicht schlimm, sondern eher ein Zeichen dafür, dass besonders viele der Öle enthalten sind.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
NebenwirkungenGelegentlich allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege und des Gastrointestinaltraktes (funktionelle Einheit vom Magen und Darm).
Gegenanzeigen
Allergie gegen Anis und Anethol.
Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Schierling!
Nicht bei einer bekannten Allergie verwenden.
Es kann zu allergischen Reaktionen im Darm oder Magen, in den Atemwegen oder auf der Haut kommen.
Anisöl kann bei innerlicher Anwendung, wenn in großen Mengen eingenommen, zur Übelkeit und Erbrechen führen, zu Krämpfen und sogar zu einem Lungenödem.
Reines Anisöl kann Hautreizungen auslösen, deshalb ist es immer verdünnt anzuwenden.Schwangere Frauen sollten wenig bis gar keinen Anis essen.
Die Kommission E und die ESCOP empfehlen die Anissamen als entzündungshemmendes und antimikrobielles Mittel.
Er wird zudem bei Bronchitis und Rachenentzündungen als auch bei Beschwerden im Magen- und Darmbereich empfohlen. (1)
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Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon
Quellenverzeichnis
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- Der Wuchsort ist in der Sonne und leicht vom Wind geschützt.
- Anis mag sandige und lehmige Böden.
- Aussaat im Garten ab Ende März.
- Verwendungsmöglichkeiten: Ganz junge Blätter können in Salate.
Blüten eignen sich zur Garnierung. Früchte werden geerntet, wenn sie braun sind. Dann kann man sie zum Backen und Kochen verwenden. Für Suppen, Soßen, und auch in Likör bzw. Schnaps (Ouzo).
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