Als im Mittelalter die Pest viele Menschen dahin raffte, ging ein Spruch durch die Mengen - "Esst Durmentill, dann sterbets nit so schnell!".
Deshalb wurde die Blutwurz, auch Tormentill genannt, früher auch als "die Machtvolle" bezeichnet. Heutzutage gibt es die Pest zum Glück nicht mehr, aber ein Heilkraut ist die Pflanze immer noch.
Damit man die Blutwurz (Potentilla erecta) überhaupt bemerken und später dann verwenden kann, muss man auf dem Wiesenboden schon aufmerksam nach den kleinen gelben Blüten suchen, die ab Ende Juni erblühen.
Denn obwohl die Blutwurz bei uns recht häufig vorkommt, ist sie doch ein sehr unscheinbarer Vertreter ihrer Art, der Familie der Rosengewächse. Dennoch ist die Blutwurz sehr ungewöhnlich: Das beginnt schon bei den Kronblättern der Blüten, die meist nur 4- anstatt üblicherweise 5-zählig sind. Eine weitere Besonderheit ist die Wurzel: Obwohl die Pflanze oberirdisch nur sehr fein und zart erscheint, ist der Wurzelstock beachtlich groß und knollig. Zerbricht man ihn, tritt ein roter Saft aus.
Die Blutwurz gedeiht in Asien und Europa, überall dort, wo es nicht zu warm ist.
Noch bevor sich im Sommer die ersten Blütenstängel zeigen, sind die Blätter schon verwelkt.
Schnellübersicht Blutwurz
- Gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse.
- Herkunftsgebiete: Kaukasus, Westsibirien, Europa
- Standort: Wald, Moor, Heidegebiete, Wiese
- Pflanzenbeschreibung: Blutwurz wird bis zu 30 cm groß, sie wächst aufrecht, hat knollige Wurzeln. Die Blätter sind bis zu 5-fach gefingert, deren Ränder sind grob gesägt. Die Blüten haben zum Großteil 4 gelbe Kronblätter.
- Der Wuchsort ist in der Sonne, sie mag frische gut feuchte Erdböden.
- Als Heilpflanze im Garten stellt sie keine Ansprüche, die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Teilung.
- Verwendungsmöglichkeiten: Frische junge Blüten und Blätter passen zu Salat und Gemüse. Im Frühling oder zu Herbstbeginn gesammelte Wurzeln, deren Bruchstellen typisch rot werden, können als Gemüse gegessen werden.
- Als Tee bei Magen-Darm-Erkrankungen oder als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mundraum.
- In einigen Gegenden auch für die Herstellung eines Schnapses beliebt.
Laut Signaturenlehre hat ein solch roter Saft natürlich etwas mit Blutungen zu tun, und tatsächlich stillt die Blutwurz Blutungen.
Über die Blutwurz
Die Blutwurz ist eine Staude mit gelben, meist vierblättrigen Blüten. Ein besonderes Merkmal zur Erkennung der Pflanze ist die rasche Rotfärbung der Schnittstelle, wenn man den Stängel oder die Wurzel abbricht. Ein Tee aus Blutwurz ist hilfreich bei Blutungen, Blutarmut, Durchfall und auch gegen Zahnschmerzen.
Im Altertum gab es ein großes Kuddelmuddel um die Pflanze namens Blutwurz, es gab viele verschiedene Kräuter, die so genannt wurden. Nur eine blieb schließlich davon übrig, die Potentilla erecta. „Potentilla“ bedeutet so viel wie „mächtig", „erecta“ bedeutet so viel, wie „aufrecht". Tatsächlich wächst die Blutwurz aufrecht bis zu 30 Zentimeter hoch.
Hippokrates war es, der schon in der Antike auf die Blutwurz hinwies. Frauen wussten wahrscheinlich damals schon um die Wirkung der Blutwurz, die die Periodenblutung verringerte, wenn diese zu stark war. Dazu verwendete man eine Abkochung aus getrockneten und zerschnittenen Wurzeln.
Die heilige Hildegard von Bingen nannte den Blutwurzsaft zusammen mit Wein gegen Darmbeschwerden.
Nicholas Culpeper, ein Kräuterkundiger aus England, empfahl Abkochungen aus den Wurzeln ebenso gegen Darmerkrankungen, aber auch gegen die Syphilis. Die gesundheitliche Wirkung schätzte er als sehr stark ein.
Die heilende Wirkung der Blutwurz liegt in der Wurzel. Diese zerkleinert man und zieht die Wirkstoffe per Alkohol heraus.
Besonders stark wirkt die Wurzel durch die enthaltenen Gerbstoffe – die Blutwurz ist eine der gerbstoffreichsten Pflanzen. Aufgrund dessen ist sie in ihrer Wirkung besonders zusammenziehend (adstringierend). Sie hilft immer dann, wenn unser Körper Wasser oder Blut verliert. Hier kann der Tormentill den weiteren Flüssigkeitsverlust stoppen.
Anwendungsmöglichkeiten
Die Blutwurz kann bei Entbindungen helfen, bei Blutungen und bei auftretenden Schmerzen. Hierzu eignen sich Tees, Tinkturen oder Tropfen, und das sowohl innerlich als auch äußerlich.
Als Gurgelmittel hilft sie bei Entzündungen im Mund und am Zahnfleisch. Bei Durchfall gilt sie inzwischen als wissenschaftlich anerkanntes Mittel.
Die Blutwurz hilft in der Naturheilkunde zudem bei Entzündungen des Dickdarmes, beim Reizdarm, bei Krämpfen im Bauch oder bei Blutungen im Enddarm.
Als Frauenkraut hilft die Blutwurz gegen zu starke Menstruationsblutungen oder Blutungen der Gebärmutter.
Ein Absud und eine Tinktur können als Gurgelmittel bei Entzündungen der Mandeln und der Mundschleimhaut helfen.
Ganz gleich, ob man dieses Heilkraut in Form eines Tees, einer Salbe, eines Umschlags oder einer Kompresse verwendet, es hilft gegen Schnittwunden, Wunden und Eiterbläschen.
Eine Lotion, hergestellt aus der Blutwurz, hilft zur Linderung der Beschwerden bei Hämorrhoiden, Waschungen mit einem Tee aus den getrockneten Wurzeln können bei Infektionen der Scheide helfen.
Ein Tee kann auch dazu verwendet werden, eine Bindehautentzündung zu behandeln, hier in Form einer Spülung oder in Auflagen.
Man nimmt an, dass die roten Pigmente, die für die rote Farbe des Saftes verantwortlich sind, außergewöhnlich stark gegen Bakterien helfen können. Dieser rote Farbstoff verlangsamt das Wachstum der Bakterien, weitere Studien sind aber noch nötig.
Blutwurz gegen Durchfall und blutende Wunden
Der Name Tormentill, der sich vom lateinischen „tormina“ ableitet, was so viel wie „Bauchgrimmen“ bedeutet, weist auf die Wirkung bei Bauchschmerzen hin. Dazu trinkt man ein Schnapsglas voll der roten Blutwurztinktur.
Man verwendet die Heilpflanze innerlich als Tee, äußerlich in Form von Umschlägen oder auch Salben z. B. gegen nässende Hautausschläge und gegen Verbrennungen. Ein Absud und eine Tinktur können als Gurgelmittel bei Entzündungen der Mandeln und der Mundschleimhaut helfen.
Die Blutwurz trägt viele Namen, die sich oft vom Einsatzgebiet der Heilpflanze oder vom typischen Aussehen anderer, meist mystischer Dinge, ableiteten. Der Name Bauchwehkraut und Ruhrwurz weisen auf die Wirkung bei Bauchschmerzen und Durchfall hin, der Name Christuskrone soll an die Dornenkrone Jesus erinnern. Es gibt aber noch viele andere Namen, wie Retterwurz, Heilwurz oder Goldwurz.
Die große Anzahl der Namen zeigt, wie präsent die Pflanze früher bei den Menschen im alltäglichen Leben war.
Geschichten um die Blutwurz
Hildegard von Bingen verwendete die Pflanze gegen Blutungen, gegen Entzündungen, Fieber, Durchfall oder Ruhr. Im Mittelalter soll man sogar die Pest damit behandelt haben.
Früher schnitzte man aus der Wurzel eine kleine menschliche Figur, die man als Amulett bei sich trug und die gegen das Böse helfen sollte - so stark schätzte man die Kraft der Blutwurz ein!
Wenn die Jungfer ihre Zeit nicht hat...
... dann war das im Mittelalter ein Problem.
Wenn also die Regelblutung so gar nicht kommen wollte, weil man ungewollt schwanger war, so mischte man Blutwurzkrautpulver mit Hauswurz und Lilienöl, alles zu gleichen Teilen, und trank das. Dazu sollte man noch ein Stück des Hemdes des möglichen Vaters verbrennen. Aus heutiger Sicht sollte man von solchen Methoden die Finger lassen!
Laut alten Überlieferungen kommt der Teufel alle sieben Jahre auf die Erde und beißt ein kleines Stück von der Wurzel der Blutwurz ab, weshalb diese immer etwas "angenagt" aussieht.
Früher war ein Blutwurzwein ein Mittel gegen Frühgeburten, was aus heutiger Sicht schon allein wegen des Alkoholgehaltes des Weines in Frage gestellt werden sollte. Außerdem galt ein solcher Wein als Mittel gegen einen vorzeitigen Samenerguss. Dazu trank man 1 kleines Gläschen pro Tag davon.
Um einen solchen Wein herzustellen, gab man 2 Handvoll der Wurzeln in eine Flasche Wein und lies dies 21 Tage stehen.
Blutwurzpulver, vermischt mit dem Eiweiß eines Eies, auf einem Steingutteller serviert, galt früher als Mittel gegen Brechdurchfall.
Im Mittelalter war die Blutwurz ein beliebtes Kraut. Man fertigte allerlei Zaubertränke damit, am häufigsten wohl Liebestränke.
Später galt die Pflanze als Glücksbringer der Fischer, denn diese erhofften sich einen guten Fang, wenn sie die Pflanze bei sich hatten.
In Irland nennt man die Pflanze auch „Nealfartach“, was sich aus den Worten „Neal“ für „Depression“ oder „Dunkelheit“, und „Fartach“, das so viel wie „Verletzung“ bedeutet. Diese Namen deuten auf die wundheilende und aufheiternde Wirkung der Pflanze hin.
Es gibt auch die Bezeichnung "Lus a Chodlata", was "Kraut für Schlaf" oder "schlafendes Auge" heißen soll, es wird auf die beruhigende und schlaffördernde Wirkung hingewiesen.
In Irland tranken die Menschen eine beruhigende Mischung aus Blutwurz und Johanniskraut. Diese Mischung sollte ebenfalls den Schlaf fördern.
Früher kochten die Menschen die Blutwurz in Milch und tranken dies bei Durchfall.
Wo wächst die Blutwurz
Blutwurz wächst in vielen verschiedenen Lebensräumen, wie Lichtungen, Wiesen, Sandböden und Dünen, Grünland, Heide, Moor, Moorseen, Berggipfel und offenen Wälder. Die Heilpflanze bevorzugt einen Standpunkt in der vollen Sonne, sie wird aber auch Schatten vertragen. Die Blutwurz mag gut durchlässigen Lehmboden, sie wächst am besten in sauren Böden.
Will man die Pflanze im eigenen Garten haben, beginnt die Aussaat im Frühjahr oder Herbst in einem Frühbeet. Wenn die Pflänzchen groß genug sind, werden die Sämlinge in einzelne Töpfe umgepflanzt und im Gewächshaus über den ersten Winter gebracht. Danach pflanzt man sie an ihrer endgültigen Stelle ein, dies sollte im späten Frühjahr oder dem frühen Sommer sein, nachdem der letzte Frost vorüber ist.
Verwechslungsgefahr
Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit anderen Fingerkräutern. Jedoch hat nur die Blutwurz nur 4 Blütenblätter, andere Pflanzen haben 5.
Wirkung und Anwendung der Blutwurz
- Blutarmut
- Durchfall
- Entzündungen im Mundraum und Rachenraum
- leichte Zahnfleischentzündungen
- leichte entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen
- Mundschleimhautentzündung
- Rachenentzündungen
- Stillen von Blutungen
- Verbrennungen
- Zahnschmerzen
Typische Merkmale | Gelbe Blüten, meist nur vier verkehrt herzförmige Kronblätter. Der Stängel wird zwischen 10 bis 30 cm lang. Die Pflanze hat einen starken Wurzelstock, der einen Durchmesser von bis zu 3 cm haben kann. |
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Wuchsort | Wächst bis in Höhenlagen von 2500 m. Die Blutwurz mag die Sonne und die Wärme, man findet sie auf mageren Wiesen, in lichten Wäldern und auch in Moorgebieten. |
Inhaltsstoffe | Gerbstoffe, ätherische Öle, roter Farbstoff (Tormentol), Flavonoide |
Medizinische Wirkung | Antimykotisch, bindet Schwermetalle, ist keimhemmend, lindert Schmerzen, stillt Blutungen, immunstimulierend, adstringierend (zusammenziehend), antiallergisch, hemmt Entzündungen |
In der Homöopathie | Das homöopathische Mittel wird aus der Wurzel hergestellt. Es hilft besonders bei Darmbeschwerden, auch bei chronischen Darmbeschwerden. |
Volksnamen | Turmentill, Blutbrech, Mooreckel, Christuskrone, Blutkraut, Dermendill, Düwelsabbiß, Bauchwehwurz, Birkwurz, roter Günsel, Rotwurz, Buchwehwurzen, Blutwurz, Tormentill, Ruhrwurz, Tarpentill, Fingerkraut |
Sonstiges | Die Blutwurz ist auch in den bekannten Schwedenkräutern bzw. dem Schwedenbitter enthalten. |
Sammeln und lagern | Die Wurzeln der Pflanze kann man relativ leicht ausgraben, da sie nicht allzu fest im Boden festsitzen. Man reinigt sie und trocknet sie in dünnen Schichten bei leichter Wärme. Danach lagert man sie luftdicht in Dosen. |
Verwendungsmöglichkeiten | Die Wurzeln verwendet man in Salben, für Teilbäder, für Umschläge, Tees, für eine Tinktur oder als Pulver. Man kann auch Wolle und Leder damit färben. Junge Blätter kann man Salaten, Suppen oder leckerem Kräuterkäse beigeben. |
Wuchsort des Blutwurz | Die Blutwurz liebt halbschattige bis sonnige Plätze, sie wächst in lichten Waldgebieten. Blutwurz mag keinen kalkhaltigen Boden, sie gilt als Zeigerpflanze für einen sauren Boden. |
Blüte- und Sammelzeit | Die mehrjährige Heilpflanze erblüht zwischen Juni und September, man kann die Wurzeln im September, Oktober oder im März selbst sammeln. Diese werden dann zerschnitten und getrocknet. |
Anwendungsbeispiele und alte Rezepte rund um die Blutwurz
Trinken Sie sechs Wochen lang pro Woche eine Tasse Blutwurztee. Dies reinigt den Darm.
Sie brauchen dazu
2 Handvoll frische gereinigte Wurzelstücke (notfalls gehen auch getrocknete Stücke)
und 1 Liter Rotwein.
Schneiden Sie die Wurzelstücke klein und geben Sie sie in den Rotwein. Dann 21 Tage ziehen fassen, dann absieben.
Hilft besonders mild bei Durchfall, ist ausgesprochen gut für ältere Menschen geeignet.
Trinken Sie 4-mal pro Tag ein Schnapsglas davon.
Kochen Sie einen Tee aus 2 Teilen Blutwurz und 1 Teil Eichenrinde, trinken Sie diesen Tee 3-mal am Tag.
Zerreiben Sie getrocknete Wurzeln so fein, wie es nur geht, bis ein feines Pulver übrig bleibt.
Kann auf Wunden gegeben werden, wodurch Blutungen gestillt werden.
Hilft innerlich angewandt bei akutem Durchfall, dazu gibt man mehrmals am Tag eine Messerspitze in Rotwein und trinkt dies.
Setzen Sie 2 Teelöffel der Wurzeln mit kaltem Wasser an, dann kurz aufkochen lassen, 1 Minute stehen lassen, und dann gleich absieben.
Kann für Umschläge oder Waschungen und Bäder bei Sonnenbrand, Verbrennungen und Erfrierungen, schlecht verheilenden Wunden oder gegen Hämorrhoiden helfen.
Gegen leichten Durchfall 4-mal pro Tag trinken, jedoch nicht länger als 1 Woche lang, da ansonsten die Darmschleimhaut Schaden nehmen kann.
Sie brauchen dazu
frische oder getrocknete Wurzeln
und Wodka oder Korn.
Geben Sie in ein verschraubbares Glas ca. 1 Handvoll gereinigte und kleingeschnittene Wurzeln. Geben Sie dann den Alkohol dazu. Hell und sonnig 3 Wochen stehen lassen, dann absieben.
Bei Durchfall 3-mal täglich 10 bis 30 Tropfen der Tinktur einnehmen.
Als Gurgelmittel bei Halsschmerzen oder bei Blutungen der Mundschleimhaut: Täglich mehrmals 10 Tropfen in ein Glas Wasser geben und damit gurgeln.
Wenn Sie unter lockeren Zähnen leiden, jeden Abend 1 Esslöffel Tinktur leicht verdünnt in den Mund nehmen und so lange es geht durch die Zähne ziehen.
Bei Fußpilz die betroffenen Stellen damit bestreichen.
Gurgelt man einen Tee aus Blutwurz und Salbei, so soll das bei lockeren Zähnen helfen.
Wenn man unter Zahnungsschmerzen, Zahnschmerzen oder Mundfäule litt, spülte man den Mund regelmäßig mit einer Abkochung aus den Wurzeln.
Das Blutwurzpulver kann man in Wunden streuen, man kann es aber auch auf Narben auftragen, so dass diese schöner abheilen und verschwinden.
Die pulverisierte Wurzel eignet sich auch als Zahncremeersatz, der die Zähne sauber macht, Bakterien vorbeugt und das Zahnfleisch stärkt. Mischen Sie dazu das Pulver mit einem Tropfen ätherischem Pfefferminzenöl.
Frauenkraut Blutwurz
Als spezielles Frauenkraut hilft die Blutwurz gegen zu starke Menstruationsblutungen oder Blutungen der Gebärmutter.
Wissenschaftliches
Die Kommission E nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Blutwurz bei einem akuten Durchfall und bei leichten Mundschleimhautentzündungen. (1)
Die Blutwurz in der Küche
Die Blutwurz wird in der Küche heutzutage nicht mehr verwendet. Im Mittelalter verwendete man die Wurzeln in Notzeiten noch als eine Art Gemüse. Man kann die jungen Blättchen zwar in einen Salat oder eine Suppe geben, in Soßen, in Kräuterkäse, zu Gemüse oder Kartoffeln, der einzig wahre Genuss wird aber nicht daraus...
Die einzige Bedeutung der Blutwurz liegt heute in der Herstellung alkoholhaltiger Getränke. Dazu wird aus Blutwurzpulver, zusammen mit Nelken, Kandiszucker, Zimt, Kardamom und Alkohol, ein Likör oder Schnaps hergestellt.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Empfindliche Menschen können nach dem Verzehr von Blutwurz Magenreizungen und Erbrechen bekommen.
In der Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach ärztlichem Rat verwenden.
Vorsicht bei Kindern unter einem Jahr.
Wackelige Zähne erhalten wieder Stand, wenn man 8 Tage lang mit Blutwurzwasser gurgelt. Zu dem Zweck wird das Wurzelpulver mit heißem Wasser angebrüht.
Kräuterpfarrer Johann KünzleQuellen zu diesem Artikel
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Quellenverzeichnis
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- Herkunftsgebiete: Kaukasus, Westsibirien, Europa
- Standort: Wald, Moor, Heidegebiete, Wiese
- Pflanzenbeschreibung: Blutwurz wird bis zu 30 cm groß, sie wächst aufrecht, hat knollige Wurzeln. Die Blätter sind bis zu 5-fach gefingert, deren Ränder sind grob gesägt. Die Blüten haben zum Großteil 4 gelbe Kronblätter.
- Der Wuchsort ist in der Sonne, sie mag frische gut feuchte Erdböden.
- Als Heilpflanze im Garten stellt sie keine Ansprüche, die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Teilung.
- Verwendungsmöglichkeiten: Frische junge Blüten und Blätter passen zu Salat und Gemüse. Im Frühling oder zu Herbstbeginn gesammelte Wurzeln, deren Bruchstellen typisch rot werden, können als Gemüse gegessen werden.
- Als Tee bei Magen-Darm-Erkrankungen oder als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mundraum.
- In einigen Gegenden auch für die Herstellung eines Schnapses beliebt.