Das Heilkräuter-Verzeichnis

Fichte

Die Fichte (Picea abies) ist bei uns ein sehr verbreiteter Nadelbaum, der vor allem als Holzlieferant gezüchtet wird. Jedoch können seine jungen Triebe auch als Heilmittel Anwendung finden. Vor allem die darin enthaltenen ätherischen Öle haben bei Lungenerkrankungen eine heilende Wirkung. Aber auch bei Durchblutungsstörungen kann die Fichte erfolgreich eingesetzt werden.
Die Knospen können z. B. bei Husten, bei einem rauen Hals und zur Desinfektion der Mundhöhle eingesetzt werden. Einen Absud aus den Fichtenknospen kann man als Umschlag u.a. gegen Entzündungen, bei Wunden, bei Brandwunden einsetzen.

Geschichten zur Fichte

"... sie erweichen, auch reinigen die Brust und fördern das Auswerffen" Tabernaemontanus
Der Name Picea kommt von "pix", was so viel wie Pech bedeutet. Früher stellte man nämlich auch Pech aus der Fichte her.


Ernten und trocknen

Sie können die jungen Pflanzentriebe im Frühling ernten. Es reicht übrigens, wenn man nur die Zweigspitzen verwendet, denn das schadet dem Baum nicht so schlimm, als wenn man die ganzen Zweige abbricht.
Das Harz und die Nadeln der Fichte eigenen sich ebenfalls zum Sammeln, dies geschieht dann im Sommer.
Alle Teile des Baumes sollte man trocken sammeln, es soll nicht regnen oder am Tag davor geregnet haben, denn das würde zur Schimmelbildung beim Trocknen führen.




Wirkung und Anwendung der Fichte

  1. Bronchitis
  2. Durchblutungsstörungen
  3. Erkältung
  4. Herzbeschwerden
  5. Husten
  6. Katarrh der oberen Luftwege
  7. Nasennebenhöhlenentzündungen
  8. Nervosität
  9. Neuralgien
  10. Rheuma
  11. Schlaflosigkeit
  12. Skorbut
  13. rauer Hals
  14. Desinfektion der Mundhöhle
  15. Entzündungen
  16. Wunden
  17. Tuberkulose
  18. Nervenkrankheiten (äußerlich)
  19. Brandwunden


Wissenschaftliches zur Fichte Fichte enthält durchblutungssteigernde und zudem die bronchialsekretionsteigernde Inhaltsstoffe. Die Kommission E (1) und die ESCOP empfehlen die Fichte bei rheumatischen Beschwerden und bei Nervenschmerzen, auch bei Atemwegserkrankungen.


Übersicht zu Fichte
Verwendete PflanzenteileVerwendet werden die jungen Triebe
InhaltsstoffeÄtherisches Öl, Terpentinöl, Camphen, Limonen
SammelzeitGesammelt wird im Frühjahr



Rezepte und Anwendungen rund um die Fichte

Badezusatz zur allgemeinen Stärkung und Kräftigung und bei Gliederschmerzen Abkochung von 500 g bis 2000 g Fichtennadeln in 2 bis 5 Liter Wasser auf ein Vollbad
Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
Dampfbad mit Fichte Geben Sie einige Tropfen ätherisches Öl in heißes Wasser und atmen Sie die Dämpfe ein.
Fichtennadeltinktur bei Muskel- und Nervenschmerzen Ätherische Öle der Fichtennadeln helfen gegen Muskelschmerzen und Nervenschmerzen. Füllen Sie zur Herstellung der Tinktur eine Flasche zur Hälfte mit Fichtennadeln und geben Sie darauf hochprozentigen Alkohol. Verschließen Sie die Flasche luftdicht und lassen Sie sie 2 Wochen an einem sonnigen Fenster stehen. Die betroffenen Hautstellen können mehrmals pro Tag mit der Tinktur eingerieben werden.
Tee 1 Teelöffel Fichtentriebe in 250 ml Wasser kochen, 5 Minuten ziehen lassen und danach absieben.





Nebenwirkung von Fichtennadelöl - besonders bei ätherischen Ölen

An Haut und Schleimhäuten können verstärkte Reizerscheinungen auftreten. Bronchospasmen (Krämpfe der Muskulatur der Luftröhre) können verstärkt werden. Nicht bei Asthma oder bei Keuchhusten verwenden.
Wenn offene Hautwunden bestehen sollte man keine Bäder mit Fichtennadelextrakten nehmen. Ebenso nicht bei Fieber oder einem schwachen Herzen.

Quellen zu diesem Artikel

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Quellenverzeichnis


1: Buch: Leitfaden Phytotherapie - Schilcher - provisionierter Link by Amazon- provisionierter Link von Amazon



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