Ginseng (Panax Ginseng) wird besonders im fernen Osten von Heilkundigen als stärkendes Mittel (Tonikum) verwendet, z.B. gegen Müdigkeit und Erschöpfung.
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Der Ginseng gehört zu der Familie der Efeugewächse. Man nennt ihn auch die "Königin der tonischen Mittel". Die Ginsengwurzel kommt ursprünglich aus Nordkorea, wird aber schon seit langer Zeit auch in Japan und China angebaut. Aufgrund seiner Bekanntheit findet man den Ginseng inzwischen aber auch in Russland und den USA.
Verwendet wird die Wurzel
Die Ginsengpflanze wird bis zu 40 cm groß und treibt eine rosenähnliche Blüte, aus der dann rote Früchte erwachsen. Die in der Pflanzenheilkunde verwendete Wurzel hat die Form eines Pfahles und ist verzweigt.
In Asien sieht man den Ginseng als eine Art Allheilmittel. Man setzt ihn unter anderem zur Beruhigung des zentralen Nervensystems ein, zur Stärkung der Abwehrkräfte gegenüber geistigem und körperlichem Stress, als Antidepressivum und zur körperlichen und geistigen Belebung. Auch bei Wechseljahresbeschwerden kann man die Ginsengwurzel einsetzen, da sie Saponine enthält, die eine hormonell-ausgleichende Wirkung besitzen.
Um die volle Wirksamkeit der Wurzel zu bekommen, wartet man bei wildem Ginseng bis zu 200 (!) Jahren, bevor man ihn erntet. Erst nach dieser langen Zeit sind alle Wirkstoffe in der optimalen Mischung vorhanden.
Wissenschaftliches zum Ginseng
Die Kommission E (1) und die ESCOP empfehlen den Ginseng aufgrund seiner stärkenden Eigenschaften bei länger andauernder Müdigkeit und Schwäche, aber auch bei altersbedingter nachlassender Leistungsfähigkeit, auch im geistigen Bereich.
Die im Ginseng enthaltenen Wirkstoffe haben viele unterschiedliche Wirkungsweisen, so dass sie eine ebenso vielfältige Wirkung auf den Menschen haben.
Ginseng kann sowohl die psychische als auch die physische Widerstandsfähigkeit stärken - er hilft also nicht nur gegen Keime und Bakterien, sondern kann tatsächlich auch vor geistigen, chemischen und emotionalen Belastungen schützen.
Er gleicht gestörte Harmonien im Körper aus, so dass vieles wieder ins Gleichgewicht kommt.
Ginseng erhöht die Zahl der Antikörper im Blut, was nicht nur bei Erkältungen hilft, sondern auch (wenn auch nur im begrenzten Maße) allen anderen Krankheiten vorbeugen kann.
Geschichten und Geschichtliches zum Ginseng
Die Wurzel des Ginsengs sieht etwas aus wie ein kleines Männchen, und genau deshalb hat er im Chinesischen auch seinen Namen bekommen - Ginseng bedeutet so viel wie Menschenwurzel. Schon vor über 4000 Jahren wurde der Ginseng im alten China zu Heilzwecken verwendet.
Da der Ginseng aber so langsam wächst und auch schwer anzubauen ist, war er extrem teuer und eigentlich nur Königen und reichen Geschäftsleuten vorbehalten.
Erst im 17. Jahrhundert kam der Ginseng dann mit holländischen Seefahrern zu uns.
Wirkung und Anwendung
- Anämie
- Beruhigung des zentralen Nervensystems
- Stärkung der Abwehrkräfte
- Depressionen
- körperliche und geistige Belebung
- Appetitlosigkeit
- Abmagerung
- Arteriosklerose
- Nervenschmerzen
- beschleunigt die Regenerationsfähigkeit kranken Gewebes
- Förderung der Wundheilung
- Schlaflosigkeit
- Gedächtnisschwäche
- kalte Glieder
- herzstärkend
- immunstimulierend
- nach Vergiftungen
- Regulierung des Blutzuckerspiegels
- Rekonvaleszenz
- Stärkung der Libido
- Impotenz
- Unfruchtbarkeit
- Steigerung der Leistungsfähigkeit
- Stimulierend
- Wechseljahresbeschwerden
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet wird die Wurzel |
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Inhaltsstoffe | Vitamine B1 und B2, Panaxsäure, Panacen, östrogene Wirkstoffe, Panaquilon (Glykosid), Ginsenin (Glykosid), Schwefel |
Sammelzeit | Gesammelt wird im Oktober |
Anwendung von Ginseng | Aus frischen Wurzeln kann man Tees oder Pulver herstellen. Normalerweise verwendet man jedoch Fertigprodukte aus der Apotheke oder der Drogerie. |
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Nicht gleichzeitig mit den die Blutgerinnung verändernden Medikamenten einnehmen, auch nicht mit Medikamenten bei Diabetes einnehmen.
Vor Operationen sollte mindestens 1 Woche vorher Ginseng nicht mehr genommen werden.
Der Ginseng kann zu einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel führen.
Es kann zu Spannungsgefühlen in den Brüsten kommen.
Eine Überdosierung kann Schlaflosigkeit, Wasseransammlungen im Körper und Bluthochdruck verursachen.
Quellen zu diesem Artikel
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