Die Hauhechel (Ononidis spinosa) hilft gegen eine Blasenentzündung. Dazu verwendet man Nieren- und Blasentees.
Schon im Altertum bekannt
Schon im Altertum hatte die Hauhechel eine medizinische Anwendung, so setzte man sie z.B. bei Nierensteinen ein. Wie man heute weiß, war dies gar nicht so falsch. Denn die Inhaltsstoffe der Pflanze werden heute als harntreibendes Mittel und zur Reinigung des Blutes eingesetzt.
Man setzte die Hauhechel außerdem bei Beschwerden wie Mundgeruch, oder auch innerlichen Feigwarzen oder wegen ihrer entwässernden Wirkung ein.
Bei der Herstellung eines Tees sollte man darauf achten, dass das Wasser nicht kocht, da sich das in der Pflanze enthaltende Saponin sonst verflüchtigt und die Wirkung verloren geht.
Geschichten um die Hauhechel
Der Name Hauhechel kommt wahrscheinlich daher, dass er von den Bauern nur mit großer Mühe ausgegraben werden kann. Die Bauern verwendeten deshalb eine "Haue", also einer Art Hacke oder Schaufel, zum Ausgraben, weil sie fürchteten, ihre wertvollen Pflüge damit zu beschädigen.
Die Hauhechel ist eines von den führnehmsten Stein-Kräutern, so den Harn und Stein bey Menschen und Vieh austreibet...
Aus einem alten Kräuterbuch
Wirkung und Anwendung von Hauhechel
- Blasen- und Harnröhrenentzündungen
- Blasen- und Nierensteine
- blutendes Zahnfleisch
- Ekzeme
- Gelenkrheuma
- Gicht
- Nierenbeckenentzündungen
- Nierengrieß
- Wassersucht
- Zahnschmerzen
Ernten und trocknen
Man sammelt die Wurzel im Frühjahr oder im späten Herbst.
Dazu gräbt man sie aus der Erde aus, wobei man aufpassen sollte, sich nicht an den Dornen zu verletzen.
Danach reinigt man die Wurzel und schneidet sie in kleine Stücke.
Zur Trocknung werden die Wurzelstöcke mit einer Schnur zusammengebunden und an einem gut belüfteten, warmen und nicht zu feuchten Platz aufgehängt. Man kann die Wurzeln auch im Ofen bei maximal 40 °C trocknen.
Nach dem Trocknen werden die Wurzeln in einer Dose gelagert.
Wenn Sie Blätter und Blüten sammeln wollen, sollten Sie ebenso auf die Dornen aufpassen, denn diese hinterlassen fiese Wunden, die nur schwer abheilen.
Volksnamen | Harnkraut, Heudorn, Stachelkraut, Großmausohrwurzel, Magenputzer, Ochsenbrech, Weiberkrieg, Weiberzorn, Hohachl, Hechelkraut |
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Blütezeit | Von April bis in den Juni |
Verwendete Pflanzenteile | Verwendung findet die Wurzel |
Wirkstoffe | Isoflavonoide, Ononin, Lectine, Flavonoide, Saponin, ätherisches Öl |
Rezepte und Anwendungen
Je 10g Weißdorn, Mistel, Hauhechelwurzel, Engelsüßwurzel und Brunnenkresse, je 15g Zinnkraut und Schafgarbe, je 5g Sassafrasrinde und Blasentang gut vermischen.
Ein Esslöffel der Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, danach absieben, wenn nötig süßen. Täglich 2-3 Tassen trinken.
Je 25g Spierblüten, Hauhechelwurzel und Bruchkraut, 5g Wacholderbeeren.
Ein Teelöffel Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, danach absieben und mindestens zweimal täglich warm trinken.
Je 20g Bruchkraut, Hauhechelwurzel, Spierblüten, 5g Wacholderbeeren.
1 Teelöffel der Kräutermischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, danach absieben und mindestens 2x täglich eine Tasse trinken.
Je 25g Wermut, Kirsch-und Birkenblätter, Andorn.
1 Esslöffel der Kräutermischung in 250 ml Wasser 5 Minuten kochen, danach absieben und morgens und abends je eine Tasse trinken.
Je 40g Attich, Enzian, 20g Hauhechel, 10g Anis.
1 Esslöffel der Kräutermischung in 250 ml Wasser 5 Minuten kochen, danach absieben und morgens und abends je eine Tasse trinken.
Kochen Sie drei Esslöffel Hauhechel-Wurzeln mit einem halben Liter Apfelessig auf. Verdünnen Sie dies mit Wasser und spülen Sie damit Ihren Mund.
Und natürlich: ab zum Zahnarzt!
Je 10g Hauhechelwurzel, Besenginster, Birkenblätter, Zinnkraut, Vogelknöterich, 50g Hagebutten, 5g Mäusezwiebelknollen.
1 gehäuften Teelöffel mit einer Tasse kochendem Wasser abbrühen, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen, danach absieben.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Sollten Sie unter Ödemen aufgrund einer eingeschränkten Herztätigkeit oder auch einer eingeschränkten Nierentätigkeit leiden, dürfen Sie keine Durchspülungstherapie mit Hauhechel durchführen.
Wissenschaftliches zur Hauhechel
Die Kommission E und die ESCOP benennen Harngrieß, Entzündungen im Harnbereich oder Spülung des Harntraktes als mögliche Anwendungsbereiche. (1)
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon