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Ingwer

Ingwer ist vielen als Gewürz bekannt, er kann aber mehr: Die gesunde Wurzelknolle regt die Verdauung an, sie lindert Schmerzen und hilft bei allen Arten von Übelkeit, sei es bei Reiseübelkeit oder in der Schwangerschaft.



Der Ingwer wird die Heilpflanze des Jahres 2018.
Der Ingwer (Zingiber officinales) wird bei uns immer beliebter, sei es als Gewürz oder als Heilpflanze beziehungsweise als ätherisches Öl. Tatsächlich ist in vielen Speisen inzwischen die Ingwerwurzel enthalten, da sie einen besonderen würzigen Geschmack hat.


Schnellübersicht Ingwer

  1. Gehört zur Pflanzenfamilie der Ingwergewächse
  2. Herkunftsgebiet: kommt aus Südasien
  3. Pflanzenbeschreibung: horizontaler Wurzelstock, mehr als 1 m große, aufrecht stehende Sprossen, daran sind lange, schmale lanzenartige Blätter
  4. Die Blüten sind gelblich, haben einen purpurfarbenen Rand
  5. Verwendungsmöglichkeiten: Die Wurzel kann in frischer Form oder im getrockneten Zustand angewendet werden, sie ist ein unverzichtbarer Teil der asiatischen Küche
  6. Ingwer passt in Soßen und Suppen oder zu Geflügel
  7. Ingwer regt die Verdauung an, ebenso den Kreislauf. Hilft gegen Übelkeit.


Fruchtig-scharf im Geschmack - der Ingwer

Der Geschmack des Ingwers ist fruchtig-scharf, wird von manchen Menschen auch als leicht brennend empfunden, auch teilweise als beißend oder auch als warm. Diese Schärfe kommt vom Inhaltsstoff Gingerol. Als es im Mittelalter wenig Pfeffer in Europa gab, verwendete man stattdessen die Ingwerwurzel.

Verschiedene Ingwerarten aus verschiedenen Ländern

Dabei unterscheiden sich die Qualität und das Aroma des Ingwers je nach Herkunftsland: Am intensivsten ist der jamaikanische Ingwer, Ingwer aus China schmeckt typisch exotisch und vollmundig. Nigerianischer Ingwer hingegen ist überwiegend scharf.
Die Ingwerpflanze kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und aus Indien. Man verwendet die Wurzeln der Pflanze, die sich waagrecht im Boden verzweigen.
Da die großen Mengen an Ingwerwurzeln, die heutzutage benötigt werden, nicht mehr alleine durch natürlichen Anbau wachsen können, wird der Ingwer inzwischen in speziellen Ingwerfarmen angebaut.

Wirksame Inhaltsstoffe

In den eigentlich eher unscheinbaren Knollen stecken viele wertvolle Wirkstoffe: Zahlreiche Vitamine, Mineralien wie etwa Kalzium, Kalium oder Eisen, als auch ein Cocktail von verschiedenen ätherischen Ölen mit den Hauptkomponenten Zingiberen und Zingiberol, Scharfstoffe (Gingerole und Shogaole), Diarylheptanoide.
Bereits der chinesische Religionsstifter Konfuzius soll jede seiner Speisen mit Ingwer gewürzt haben.
Seit über 3000 Jahren ist die Wurzel im Fernen Osten als Gewürz und als Heilmittel bekannt.
In der traditionellen chinesischen Medizin spielt die Ingwerknolle bei der Behandlung von Krankheiten seit jeher eine wichtige Rolle.

Gesundheit aus der Ingwerwurzel

In der Naturheilkunde hilft ein Tee aus Ingwer zum Beispiel bei Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Magenproblemen, zudem wird die Verdauung angeregt und er hilft bei Magengeschwüren.
Neben dem unnachahmlichen Geschmack der Wurzelknolle – egal ob roh, sauer eingelegt oder kandiert – ist Ingwer eines der gesündesten Nahrungsmittel überhaupt.
Neueste wissenschaftliche Studien belegen die hohe Wirksamkeit der Knollen, die im asiatischen Raum seit Jahrtausenden bekannt sind.
In den letzten Jahren hat die Wurzelknolle auch in Europa an Bedeutung gewonnen. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen nämlich das altasiatische Wissen. So bezeichnet man den Ingwer als eines der gesündesten Nahrungsmittel überhaupt.
Übrigens ist der Ingwer ein wunderbarer Begleiter in der kalten Jahreszeit: Der Verzehr von frischen Ingwerwurzeln oder auch Ingwerpulver oder Ingwertee schafft im Körper eine wohlige Wärme.

Hilft gegen Übelkeit

Ein besonderes Einsatzgebiet des Ingwers ist die oben erwähnte Wirkung gegen Übelkeit, man kann ihn gegen alle Formen von Übelkeit einsetzen, sei es gegen die normale Übelkeit, Seekrankheit oder auch Reiseübelkeit. Wenn Ihnen übel ist, schneiden Sie einfach eine dünne Scheibe von einer Ingwerwurzel ab und kauen Sie darauf herum. Schwangere Frauen sollten allerdings wissen, dass sie in der Schwangerschaft vorsichtig mit dem Ingwer umgehen sollten: Zu viel davon kann Wehen auslösen, deshalb bitte nur niedrig dosieren bzw. wenig davon einnehmen.
Ein weiteres Einsatzgebiet des Ingwers sind Erkrankungen der Atemorgane und auch Menstruationsbeschwerden. Zudem ist diese heilsame Wurzel galletreibend, sie regt die Speichelproduktion und die Produktion von Magensäften an. Sie regt zudem die Darmfunktionen an, fördert die Durchblutung, wird von manchen als Aphrodisiakum gesehen, hemmt Entzündungen und hat eine antioxidative (u. a. krebshemmende) Wirkung.
Die Verwendung des Ingwers als Gewürz und zur Bereitung aromatischer Liköre (Ingwerlikör, braun und weiß) ist altbekannt. Man stellt daraus aber auch das ätherische Ingweröl (Oleum Zingiberis) durch eine Wasserdampfdestillation her, von diesem Öl stammt übrigens auch der Geruch des Ingwers.





Ingwer nach Hildegard von Bingen

„Aber wer in seinem Körper trocken ist und schon fast stirbt, der pulverisiere Ingwer und nehme mäßig von diesem Pulver: nüchtern in Suppen und esse auch davon etwas auf Brot, und es wird ihm besser gehen. Aber sobald es ihm besser geht> esse er es nicht mehr, damit er davon keinen Schaden nimmt."

Rezept Ingwerwurzelpulver, 1 Ms Eine Messerspitze Ingwerpulver auf einen Teller Suppe morgens nüchtern essen. Zur Suppe ein Stück Brot essen, das ebenfalls mit 1 MS Ingwerpulver bestäubt wurde.
Doch Vorsicht! Nachdem der Patient einen Kräftezuwachs verspürt, muß er mit dem Ingwerpulver aufhören, weil dieses dann schaden würde.


„ ... Ein Mensch, der im Magen irgendwelchen Schmerz leidet, pulverisiere Ingwer und zweimal soviel Galgant und halb soviel Zitwer. Und nach dem Essen gebe er dieses Pulver in Wein, und so trinke er es auch abends, wenn er schlafen geht. Und so mache er es oft, und es wird ihm im Magen besser gehen."
Rezept Ingwerpulver, 20 g Galgantpulver, 40 g Zitwerpulver, 10 g Wein Aus den Pulvern eine Pulvermischung herstellen. Davon 1/2 TL in etwas Wein einrühren und nach jedem Essen und abends vor dem Schlafengehen trinken.




Ein Ingwer-Zitronengras-Tee Ingwer ist sehr gesund und schmeckt lecker, Zitronengras macht gute Laune - Dieser Tee ist eine wunderschöne Mischung für heiße Sommertage.
Sie brauchen dazu: Ein Stück Ingwer, das Sie schälen und klein schneiden. Außerdem zwei Esslöffel Zitronengras in getrockneter Form. Geben Sie diese beiden Zutaten in einen Liter Wasser und kochen Sie das kurz auf. Dann 10 Minuten stehen lassen, danach noch etwas Vanillezucker zugeben. Gut umrühren, abkühlen lassen und mit Eiswürfeln trinken.







Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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