Das Johanniskrautöl, auch Rotöl genannt, kann bei Hautproblemen und Verbrennungen helfen. Johanniskraut ist als Mittel gegen Depressionen bekannt. Sie war die Heilpflanze des Jahres 2019.
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine in ganz Europa verbreitete Heilpflanze. Es gehört wohl mittlerweile zu den am besten untersuchten Heilkräutern.
Schnellübersicht Johanniskraut
- Gehört zur Pflanzenfamilie der Johanniskrautgewächse.
- Herkunftsgebiete: Europa, westliches Asien, nördliches Afrika.
- Aufrecht wachsend, wird bis zu 100 cm groß.
- Der Stängel ist zweikantig, im oberen Teil verzweigt, Blätter sind elliptisch und ganzrandig.
- Deutlich sichtbar sind die gepunkteten Öldrüsen.
- Die Blüten sind goldgelb, beim Zerquetschen zeigt sich eine blutrote Farbe.
- Der Wuchsort ist in der Sonne auf nährstoffhaltigen, lockeren Erdböden.
- Pflanze im Garten: stellt keine Ansprüche, ist winterhart, Vermehrung durch Aussaat.
- Verwendungsmöglichkeiten: Blätter und Pflanzentriebe sind berühmt für ihre stimmungsaufhellende Wirkung. Als Gewürz auch zu Fisch und in Likören. Aus den Blüten kann man das Rotöl herstellen, das gegen Wunden hilft. Tinkturen aus den Blüten gegen Rheuma. Die Heilpflanze kann auch zum Färben eingesetzt werden.
- Vorsicht: Die Inhaltsstoffe machen die Haut lichtempfindlich.
Das Johanniskraut ist, wie der Beifuß, das Eisenkraut, die Kamille und die Schafgarbe, eines der Johanniskräuter, also der Kräuter, die zu Mittsommer voll erblühen.
Der Name der Pflanze leitet sich also davon ab, weil sie am 24. Juni erblüht, dies ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer. Die Christen widmeten dieses Heilkraut also Johannes dem Täufer.
Auf eine mittelalterliche Anwendung lassen die Namen Hexenkraut und Teufelsflucht schließen. Schon in Büchern aus dem 17. Jahrhundert wird von der Wirkung des Johanniskrauts berichtet. Damals wurde es gegen Depressionen und schwermütige Gedanken eingesetzt.
Das Johanniskraut für die Seele und die Psyche
Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken stimmungsaufhellend und ausgleichend, sie haben auch eine motivationsfördernde Wirkung. Heute anerkannte Anwendungsgebiete sind nervöse Unruhe und leichte depressive Verstimmungen. Zudem bestätigt die Forschung, dass ein Inhaltsstoff Bakterien, Viren und Pilze abtöten kann.
Die Kombination der enthaltenen ätherischen Öle, den Gerbstoffen und den Flavonoiden hemmt Entzündungen, hilft Wunden zu heilen und Schmerzen zu lindern. Unter anderem kann das Johanniskraut deshalb bei rheumatischen Schmerzen oder bei Ischiasbeschwerden eingesetzt werden.
Tees und eine Tinktur mit Johanniskraut hilft bei Durchfällen, Leberbeschwerden, Erkrankungen der Galle.
Johanniskraut steigert die Lichtaufnahme des Körpers, außerdem steigert es die Stimmung.
Die Hauptwirkstoffe sind die Hypericine, die auch für die rote Farbe des Öles verantwortlich sind. Diese Hypericine helfen unter anderem gegen Viren.
Die im Johanniskraut enthaltenen Hyperforine wirken antidepressiv, sie sind entzündungshemmend und antibakteriell. Die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle haben eine beruhigende Wirkung auf uns. Außerdem hat das Johanniskraut eine sehr ähnliche Wirkung wie synthetische Antidepressiva, es hat allerdings weit weniger unerwünschte Nebenwirkungen. Studien zeigten außerdem, dass Begleitbeschwerden einer Depression, wie etwa Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Magenprobleme gemildert werden können.
Ein Tee aus Johanniskraut gilt traditionell als leistungssteigernd sowie als stärkend, wenn man nach einer langen oder schweren Erkrankung geschwächt ist. Ein solcher Tee hilft außerdem bei Durchfall, Bettnässen, außerdem kann man ihn zum Spülen des Mundraumes bei Mundschleimhautentzündungen verwenden.
Nach neueren Untersuchungen hat das im Johanniskraut enthaltene Hyperforin eine antibiotikaähnliche Wirkung, die in der Studie zwar nicht gegen Candida albicans halfen, die aber den bekannten Staphylokokkus aureus-Bakterien schwer zusetzten.
Das Johanniskraut trägt unter anderem die Volksnamen Hexenkraut, Teufelsflucht oder "Arnika der Nerven" genannt. Letzteres leitet sich von der Tatsache ab, dass das Johanniskraut die Nerven so gut heilen kann wie die Arnika die Knochen.
Bereits der allseits bekannte Paracelsus lobte die Heilpflanze in höchsten Tönen: Er meinte, dass man die Heilkraft des Johanniskrautes gar nicht hoch genug einschätzen könnte. Laut Paracelsus gäbe es kein besseres Arzneimittel, das man gegen Wunden und Verletzungen nehmen könnte, er nannte das Johanniskraut für diese Fälle das beste Kraut überhaupt!
In der Antike verwendete man insbesondere ein Johanniskrautöl für äußerlich Wunden - noch heute ist dieses Öl als Rotöl bekannt und immer noch geschätzt bei Verletzungen.
Paracelsus begann außerdem schon damals, die stimmungsaufhellende Eigenschaft zu erforschen. Diese stimmungsaufhellende Eigenschaft des Krautes wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch wissenschaftlich belegt, und auch heutzutage gilt das Johanniskraut als das stärkste Heilkraut gegen Depressionen.
Pflückt man das Johanniskraut am Johannistag, dem 21. Juni, der gleichzeitig auch die Sommersonnenwende ist, soll die Heilpflanze am wirksamsten sein.
Sagen und Geschichten
Um dieses Heilkraut ranken sich viele Sagen.
Im Mittelalter verwendete man das Johanniskraut, um den Teufel zu vertreiben. Der Sage nach stammen die kleinen Löcher im Blatt des Johanniskrauts vom Teufel, der aus Bosheit über die Macht, die dieses Kraut über böse Geister und über ihn selbst besaß, die Blätter mit Nadeln zerstochen haben soll.
Der Legende nach wuchsen unter dem Kreuz Christi einige Johanniskrautstängel, welche die Blutstropfen Christi mit seinen Blüten auffingen. Daher auch der Name "Blut Jesu Christi".
Einer anderen Sage nach wuchs aus dem Blut von Johannes dem Täufer das Johanniskraut, nachdem er geköpft wurde und das Blut auf die Erde tropfte.
Johanniskraut - Das Kraut des Himmels
Das Johanniskraut wurde von den Christen als "Kraut des Himmels" gesehen, da sich die Blüten strahlenförmig zum Himmel neigen.
Bei Plinius d. Ä. (23-79 n. Chr.) findet man einen Hinweis über eine Pflanze namens "Hypereikon", das bei Verbrennungen eingesetzt wurde.
Eine heidnische Tradition war, dass Mädchen einen Kranz aus Johanniskrautblüten zur Sommersonnenwende trugen, um eine Verbindung zum Licht und der Sonne herzustellen.
In Irland ist das Heilkraut auch heute noch unter dem Namen St. Johns Word bekannt. Außerdem gab es den Brauch, unter striktem Schweigen in der Johannisnacht einen Strauß aus 7 oder 9 Blumen zu pflücken, damit diese, unters Kopfkissen gelegt, im Traum den Bräutigam erscheinen lassen.
Zudem ist überliefert, dass es einen Brauch gab, das Johanniskraut aufs Dach zu legen oder am Herd zu verbrennen und folgenden Spruch zu sagen, um Gewitter zu besänftigen: "Ist denn da keine alte Frau, die kann plücken Hartenau, damit sich das Gewitter stau?"
Mehr Geschichtliches vom Johanniskraut
"von etlichen auch Fuga demonum genent, darumb/
daz man meynet/
wo solichs kraut behalten würt/
da kum der teuffel nicht hyn/
mög auch kein gespenst bleiben/
und darumb bereuchert man in ettlichen landen die kindbetterin damit
lasßen es aber vor segnen uff unser Frawen uffart tag/
und haben also ir kurtzweyl damit."
Otto Brunfels"Lege Johanniskraut zwischen die Käse, so wachsen keine Würmer darin."
"So einer durch zauberische Liebe von Sinnen gekommen und unsinnig worden, dem kann man folgendermaßen helfen: Nehmet Johanniskraut anderthalb Hand voll/ edlen Dorant zwei Hand voll/ und siedet daßelbige in drei Maß Wein/ davon laß den Kranken trinken abends. "
"Es ist nicht möglich, daß eine bessere Arznei für Wunden in allen Ländern gefunden wird."
... sagte Paracelsus über das Johanniskraut
Das Rotöl äußerlich angewandt
Das Rotöl, das man aus dem Johanniskraut herstellt, wirkt kühlend, desinfizierend sowie schmerzlindernd. Man verwendet es bei Sportverletzungen, Entzündungen sowie Verletzungen bzw. Wunden. Man kann es auf Muskelzerrungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse, Hautblasen, Verbrennungen, Verstauchungen und Schürfwunden geben. Außerdem unterstützt es gegen schmerzende Narben und hilft bei einer Trigeminusneuralgie, gegen Ischias oder gegen Gicht.
Das Rotöl innerlich angewandt
Hier liegt die Hauptanwendung bei psychovegetativen Störungen, depressiven Beschwerden, Angstzuständen oder bei einer nervösen Unruhe. Auch wird es traditionell bei Magen- sowie Darmschleimhautentzündungen gegeben. Nervöse Beschwerden wie Schlafbeschwerden, Migräne oder Wetterfühligkeit können ebenso damit gebessert werden.
Das Öl wird in der Naturmedizin als Einreibung gegen Hexenschuss, gegen Gicht, bei Rheuma, bei schmerzenden Muskeln, auch gegen Gürtelrose oder Verstauchungen angewendet.
In der Kosmetik hilft das Johanniskrautöl entzundener, trockener und rissiger Haut, außerdem wird die Haut schneller erneuert.
Johanniskraut in der Homöopathie und bei den Bachblüten
In der Homöopathie oder in der Bachblütentherapie die Pflanze als "Die Blüte der inneren Sicherheit". Es wird verwendet bei nagender Ungewissheit, bei Zukunftsängsten, bei Unsicherheit, bei Schüchternheit, bei Angst vor dem Unbekannten, bei Irritierbarkeit und bei mangelnder Selbstsicherheit.
Aus der Botanik
Die Heilpflanze gehört zu der Familie der Johanniskrautgewächse, von der es weltweit rund 400 Sorten gibt - in Deutschland gibt es deren 11.
Das Johanniskraut wächst an sonnigen Plätzen, auf mageren Wiesen, auf tiefen Böden, an Wegesrändern, auf Waldlichtungen.
Man findet die Pflanze, das "echte" Johanniskraut, auf sonnigen Wiesen sowie auf Waldlichtungen. Eindeutige Kennzeichen des echten Johanniskrautes sind der zweikantige Pflanzenstiel sowie die einzigartigen Blätter, die so aussehen, als wären sie von Nadelspitzen durchstochen. Diese kleinen Stiche sind tatsächlich Drüsen, in denen Harz sowie ätherische Öle sind. Die dunklen Flecken auf den Blättern beinhalten, wie auch die Blüten, den roten Farbstoff, das Hypericin, das dem Rotöl seinen Namen gibt.
Echtes Johanniskraut kann zwischen 50 und 100 cm groß werden. Der obere Teil der Pflanze ist reichlich verzweigt. Die Blätter sind 1,5 - 3 cm groß. Zerreibt man die Blüten, so tritt der rote Wirkstoff Hypericin aus. Die kapseligen Früchte, die aus den Blüten erwachsen, springen auf, wenn sie reif sind. In ihnen sind die dunkelbraunen zylindrischen Samen enthalten. Die Blüten öffnen sich nur, wenn es sonniges und trockenes Wetter hat.
Anbau sowie Ernte des Johanniskrautes
Das Johanniskraut ist sehr robust und winterhart. In der Regel sät es sich von selbst aus. Alles was es braucht ist ein sonniger Wuchsort und ein lockerer Erdboden. Weil die Samen Lichtkeimer sind, sollten sie nicht mit Erde bedeckt werden. Die kleinen jungen Pflänzchen pflanzt man in einem Abstand von 30 cm im Garten aus. Sobald das Johanniskraut erblüht, kann man es zur Mittagszeit ernten.
Wirkungensspektrum
- fördert die Wundheilung (Ölauszug )
- fördert die Durchblutung (Ölauszug )
- angstlösend (Johanniskrauttrockenextrakt im Tierversuch)
- Anti-Stress-Eigenschaft (Versuche an Ratten)
- entzündungshemmend (ölige Zubereitungen )
- hilft mild gegen depressive Stimmungen
- wirkt gegen Bakterien (Ölauszug )
- Verringerung einer erhöhten Körpertemperatur, welche emotional oder aufgrund von Stress bedingt ist (am Tierversuch)
Wirkung und Anwendung des Johanniskrautes auch nach Erfahrungsheilkunde
- Gicht
- fettige und unreine Haut
- Wetterfühligkeit
- Wurmbefall
- nervöse Unruhe
- Rheuma
- Durchfall
- Schlafstörungen
- offene Wunden
- Ischias
- Nervosität
- Verbrennungen
- antibiotisch
- Bronchitis und Asthma
- schuppige Haut
- chronische Müdigkeit
- Unruhe
- Magenschmerzen
- trockene Haut
- Magen-Darm-Katarrh
- leichte Depressionen
- Verdauungsstörungen
- gegen Vergesslichkeit
- Sonnenbrand
- Gastritis
- Quetschungen
- gereizte Haut
- Prellungen
- schmerzstillend
- Bettnässen
- Muskelschmerzen
- nächtlicher Harndrang
- Herzklopfen
- Angst
- Blutergüsse
- entzündungshemmend
- Konzentrationsstörungen
- Verrenkungen
- Verdauungssystem
- Wechseljahresbeschwerden
- Gallenblasenerkrankungen
- Gliederschmerzen
- Wunden
- sensible Haut
- antibakteriell
- Verstauchungen
- Angstzustände
- heilt Wunden
- rheumatische Schmerzen
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet werden das blühende Kraut und die Blüten. |
---|---|
Inhaltsstoffe |
|
Sammelzeit | Gesammelt wird von Ende Juni bis September. |
Wo findet man Johanniskraut? | An Weg- und Waldrändern, auf Wiesen |
Volksnamen | Hartheu, Hexenkraut, Johannisblut, Wundkraut, Teufelsflucht, Unserer Frauen Bettstroh, Alfblut, Mannskraft, Jageteufel. Der Saft wird auch als "Blut Jesu Christi" bezeichnet. |
Johanniskraut Anwendungsgebiete
Die Johanniskrauttinktur soll sehr wirksam sein bei rheumatischen Beschwerden und gegen Gliederzittern bei älteren Menschen.
Die Pflanze ist nach wie vor zur Wundheilung sehr beliebt. Besonders wird zur Verwendung von Johanniskrautöl bei frischen und blutenden Wunden, bei Blutergüssen, bei Brandwunden, bei Geschwülsten und bei Muskelverletzungen geraten.
Außerdem wird es als Einreibung bei Sonnenbrand und als Pflegemittel für die Haut bei trockener, unreiner oder schuppiger Haut verwendet.
In der Volksheilkunde wurde das Johanniskrautöl über eine lange Zeit als schmerzloses Wurmmittel eingesetzt. In diesem Fall nahm man das Öl teelöffelweise zu sich.
Eine Johanniskrauttinktur hilft äußerlich bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes. Geben Sie dazu 15 Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser geben und gurgeln Sie damit ausgiebig. Es kann auch gegen Herpes-Erkrankungen am Mund helfen.
Im Falle einer Trigeminusneuralgie kann Johanniskrauttee getrunken werden, als auch eine äußerliche Anwendung per Einreibung mit Johanniskrautöl, vorgenommen werden.
Diesem Öl wird auch zugesprochen, dass es nach Operationen gegen Narbenschmerzen helfen soll. Hierfür soll man einen Wattebausch in Johanniskrautöl tränken und auf die Narbe legen.
In der Volksheilkunde heißt es, dass der Johanniskrauttee ein wunderbares Mittel gegen Frauenbeschwerden ist. Er findet daher bei Menstruationsbeschwerden, Entzündungen der Gebärmutterinnenwand und Gebärmutterkrämpfen mit Mistel gemischt Anwendung.
In der Volksmedizin wird Johanniskraut auch gegen Seitenstechen angewendet. Hierfür das trockene gepulverte Heilkraut mit etwas Salz vermischen.
Johanniskrauttee kann auch bei Kopfschmerzen, Magenschleimhautkatarrhen, Nervenschwäche, Lungenverschleimung und Gelbsucht getrunken werden. Er wird dieser Tage außerdem häufig bei Schlaflosigkeit, nervösem Herzleiden und geistiger Überanstrengung angewendet.
Nach wie vor verwendet man das Johanniskraut-Öl zur Einreibung bei Rheuma, Hexenschuss und Gichtschmerzen, zudem bei Rückenschmerzen und Verrenkungen.
Innerlich angewendet wird das Öl bei Darmentzündung, Bauchschmerzen und Koliken. In diesem Fall nimmt man 10 bis 15 Tropfen des Öls auf einen halben Teelöffel Wasser zu sich. Zu einer innerlichen Anwendung wird durch die Volksmedizin außerdem bei Lungenverschleimungen und Bettnässen geraten.
Sie brauchen dazu
30 g Johanniskraut
und 15 g Melissenblätter.
Die beiden Heilkräuter vermischen und 1 Esslöffel der Teemischung mitsamt 250 ml kochendem Wasser abgedeckt 10 Minuten stehen lassen. Durch einen Sieb abfiltern und nach Belieben mit Honig süßen.
Der Tee kann auch kurmäßig einige Wochen lang getrunken werden, da sich die Wirkung dann richtig entfalten kann. Trinken Sie dazu jeden Tag am Morgen und am Abend jeweils 1 Tasse des Tees.
Bitte beachten Sie die Hinweise bezüglich des Johanniskrautes, es kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen und die Lichtempfindlichkeit steigern.
Hierfür 2 gehäufte TL des getrockneten Krautes mit 250 ml Wasser übergießen. Bis zum Sieden erhitzen, dann abgießen und pro Tag ein bis zwei Tassen trinken.
Für das Johanniskrautöl werden 25 g des frischen Krauts mit frisch aufgegangenen Blüten zerquetscht bzw. mit einem Mörser zerstoßen und ein wenig zerrieben. Dies übergießt man mit 500 g Olivenöl und füllt es in eine Flasche aus weißem Glas. Diese vorerst nicht verschließen und an einen warmen Ort stellen. Erst wenn die Gärung abgeschlossen ist, was nach 3 bis 5 Tagen der Fall ist, kann man die Flasche verschließen. Man stellt sie nun auf eine sonnige Fensterbank und wartet, bis der Inhalt ein leuchtendes Rot hat. Dies dauert ungefähr 6 Wochen. Anschließend kann man den Inhalt abseihen, durchpressen und in gut schließenden Flaschen aufbewahren. Es ist auch eine innerliche Anwendung dieses Johanniskrautöls möglich.
Sie brauchen dazu
jeweils 25 g Johanniskraut, Melissenblätter, Lavendelblüten, Hopfenzapfen, Rosenblüten, Baldrianwurzeln.
Die Heilkräuter vermischen und in ein kleines Kissen füllen. Dieses Säckchen dann verschließen, per Reißverschluss, Klettverschluss o.ä..
Zum Einschlafen das Schlafkissen neben den Kopf legen.
Tipp: Die Füllung "hält" ca. 8 Wochen, dann sollte man sie austauschen.
Hierfür setzt man 30 g des frischen Krauts mit 100 ml Olivenöl an, gibt 10 g Weißwein hinzu und lässt dies über 15 Tage in der Sonne stehen. Dabei das Mittel hin und wieder durchschütteln. Danach abseihen und als Einreibung anwenden.
Für die Johanniskrauttinktur übergießt man 20 g der frischen Pflanze mit 100 ml 70%igem Alkohol. Dies lässt man 8 bis 10 Tage ziehen, anschließend abseihen. Die Einnahme erfolgt mit 15 Tropfen nach den Mahlzeiten.
Für dieses Öl nimmt man die vorsichtig abgezupften Blätter und Blüten der Pflanze und übergießt sie in einer weithalsigen Flasche mit der 3 bis 4-fachen Menge an Olivenöl. Diese Flasche umgehend verkorken und 6 bis 7 Wochen an einem warmen Ort aufbewahren. Dabei hin und wieder die Flasche schütteln. Anschließend gießt man dies ab, presst die Pflanzenrückstände gut aus und füllt das Öl in gut verschließbare, kleine Flaschen. Anwendung nach Bedarf.
Eine Ölkompresse mit Rotöl
Sie brauchen dazu
- ein Leintuch
- 2 EL Rotöl
- eine Wärmflasche
Eine solche Ölkompresse kann überall dort verwendet werden, wo die Wirkung des Rotöls benötigt wird. Dies kann zum Beispiel bei Verspannungen, Muskelschmerzen, Narben oder Verletzungen der Fall sein. Die Wärme intensiviert die Wirkung des Öles, außerdem sorgt sie für Entspannung.
Man träufelt 2 Esslöffel des Öles auf das Leintuch, legt das Tuch dann auf die betroffenen Stellen auf und legt die Wärmeflasche darüber. Dann fixiert man alles mit einer Binde oder einem großen Handtuch.
Die Auflage bleibt so lange aufgelegt, so lange sie angenehm empfunden wird.
Eine Johanniskrautsalbe bei Brandverletzungen und Wunden
Zutaten1 Tasse frisches Johanniskraut
1 EL Bienenwachs
1 Tasse Sonnenblumenöl
Zubereitung
Man gießt das Johanniskraut mit dem Öl auf.
Das Ganze sollte in einem dunklen Behälter sein, und muss nun 7 - 9 Tage ziehen. In der Zeit setzen sich die ätherischen Öle des Johanniskrauts frei.
Nach den sieben Tagen siebt man das Öl vorsichtig ab und füllt es in ein Schälchen, welches problemlos in einem Wasserbad erhitzt werden kann.
Diese Schale lässt man dann im Wasserbad langsam erhitzen und gibt das Bienenwachs hinzu.
Sobald das Bienenwachs geschmolzen ist, nimmt man die Schale aus dem Wasserbad wieder heraus.
Jetzt muss das Ganze kaltgerührt werden, damit es schön gleichmäßig abkühlt und geschmeidig wird.
Nun nur noch umfüllen, am besten in eine verschließbare Cremedose. Fertig ist die Johanniskraut-Salbe!
Anwendung
Diese Salbe kann sehr gut als Wund- und Heilsalbe benutzt werden, eignet sich am besten jedoch bei Hautabschürfungen und Verbrennungen.
Anmerkungen
Man kann diese Johanniskraut-Salbe ca 6 Monate aufbewahren.
In einem kleinen Döschen umgefüllt ist es übrigens ein toller Lippenbalsam, der bei spröden Lippen wirklich gut hilft!
Vorsichtshinweise - Risiken und Nebenwirkungen
Es kann vereinzelt zu Unruhe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und auch allergischen Reaktionen kommen.
Johanniskraut macht empfindlich gegen Sonneneinstrahlung. Nicht vor Sonnenbädern einnehmen oder einreiben.
Die Wirkung mancher Medikamente, vor allem immunsuppressiver Medikamente, wird durch Johanniskraut abgeschwächt.
Johanniskraut kann die Wirkung der Pille beeinträchtigen!
Schwere Depressionen müssen vom Arzt behandelt werden
Da immer mehr Wechselwirkungen des Johanniskrautes mit anderen Medikamenten bekannt werden, sollte man den Arzt oder Apotheker befragen, wenn man Johanniskraut gleichzeitig mit anderen Medikamenten nimmt.
Nach neuesten Erkenntnissen kann Johanniskraut in hoher Konzentration möglicherweise zu Schäden an den weiblichen Eizellen führen und die Fähigkeit, sich mit den männlichen Spermien zu vereinigen, verringern. Genauere Untersuchungen laufen aber noch.
Außerdem ist das Johanniskraut in Verdacht geraten, die Zeugungsfähigkeit des Mannes bzw. die Empfängnisfähigkeit der Frau zu beeinflussen.
Johanniskrautpräparate sind seit dem 1. April 2009 rezeptpflichtig. Nicht etwa deshalb, weil Johanniskraut besonders gesundheitsgefährlich ist, vielmehr deshalb, weil man unterbinden möchte, dass schwere Krankheiten, wie etwa eine Depression, nicht rechtzeitig fachärztlich behandelt werden, sondern die Betroffenen erst lange Zeit an sich selbst herumdoktern...
Deshalb gilt auch hier wie immer: Wenn Sie an einer Krankheit leiden, sollten Sie sich zuerst an einen Arzt wenden, bevor Sie sich selbst behandeln!
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Rotöl für die Haut und bei Verletzungen
Aus einem Ansatz der Blüten und Olivenöl, der einige Wochen am Fenster steht, wird das sogenannte Rotöl gewonnen. Dieses Johanniskrautöl hat eine entzündungshemmende Wirkung und wird traditionell bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und bei leichten Verbrennungen eingesetzt. Außerdem wirkt es antibiotisch und schmerzstillend.
Wissenschaftliches zum Johanniskraut
Die Kommission E als auch die ESCOP empfehlen das Johanniskraut innerlich bei Depressionen als auch, wegen der entzündungshemmenden Wirkung, bei Verletzungen bzw. Verbrennungen. (3)
- Nachbehandlung von Schnitten oder stumpfen Wunden und Verletzungen
- nervös bedingte Unruhe (innerlich )
- Myalgien (Ölauszug äußere Verwendung
- depressive Verstimmungszustände (innerlich )
- Reizblase
- Angstattacken (innerlich )
- Verbrennungen 1. Grades (Ölauszug äußerlich )
- Angsterkrankungen (in den USA)
- psychovegetative Störungen (innerlich )
- Neurodermitis (äußere Verwendung für die Hautpflege)
- Verdauungsbeschwerden (Ölauszug innerlich )
(4)
Johanniskraut.jpg
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon
- de.wikipedia.org
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen
- Essbare Wildpflanzen
Quellenverzeichnis
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- Vorsicht: Die Inhaltsstoffe machen die Haut lichtempfindlich.