Naturheilkundlich verwendet man den Kalmus zur Beseitigung von Verdauungsstörungen, zur Magensaftsekretion und zur Linderung von Verdauungsbeschwerden.
Schon im Mittelalter war der Kalmus (Acorus calamus) ein sehr bekanntes Heilmittel. Die Ägypter nannten ihn früher heiliges Rohr. Auch in der Bibel wird der Kalmus erwähnt.
Der echte Kalmus stammt ursprünglich aus Indien, er kam jedoch bereits im 16. Jahrhundert nach Wien und eroberte danach ganz Mitteleuropa.
Als Heil- und Gewürzpflanze setzt man den Kalmus ebenfalls seit diesen Zeiten ein.
Der Kalmus wird zwischen 60 und 100 cm hoch. Er besitzt einen circa daumendicken Wurzelstock, aus dem ein dreikantiger Stängel wächst. Der Kalmus hat kleine grüne Blüten. Die Blätter sind schwertförmig.
Die Wirkstoffe des Kalmus stecken in den Wurzeln. Der Kalmus gehört zu den mehrjährigen Pflanzen, er erblüht im Juni und im Juli. Die Wurzel wird im Juni und im Juli ausgegraben, gereinigt und in circa 5 cm lange Stücke geschnitten. Danach spaltet man die Stücke und trocknet sie.
Äußerlich verwendet wird Kalmus zur Herbeiführung einer überstarken Durchblutung oder als Bad zur Nervenstärkung.
Insgesamt ist die medizinische Bedeutung des Kalmus aber eher als gering einzuschätzen. Kalmus wird überwiegend in kosmetischen Präparaten und in der Getränkeindustrie verwendet.
Volksnamen
Brustwurz, Deutscher Ingwer, Deutscher Zitwer, Gewürzkalmus, Magenwurz, Zehrwurz, Ackermannswurzel, Magenwurz, Schwerthenwurzel
Schnellübersicht Kalmus
- Gehört zur Pflanzenfamilie der Kalmusgewächse
- Herkunftsgebiet: Östliches Asien
- Wächst gerne an feuchten Stellen, wie an Ufern und Sümpfen.
- Die Pflanze ist wintergrün, hat einen stark buschigen Wuchs
- Trägt schwertartige, mindestens 1 m lange Blätter
- Die Blüten sind grünfarbig bis gelb, kolbenartig
- Der Wuchsort befindet sich in der Sonne oder halbschattig auf immer feuchtem Erdboden
- Verwendungsmöglichkeiten: Die Wurzeln kann man in der Blütezeit ernten. Dann schneidet man sie in Scheiben und trocknet sie.
Zermahlene getrocknete Wurzeln werden als Gewürz verwendet, ähnlich wie Ingwer. Ein Tee hilft bei Magenbeschwerden, Darmproblemen und Erkrankungen der Galle.
- Vorsicht: Kann die Haut reizen, zudem nicht in einer Schwangerschaft verwenden.
Wirkung und Anwendung von Kalmus
- Appetitlosigkeit
- Erschöpfung und Schwäche
- Gallenbeschwerden
- Magenbeschwerden
- Verdauungsstörungen
Rezepte und Anwendungen rund um den Kalmus
Bevor Sie sich selbst mit Heilkräutern behandeln, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
Aufguss von 250 g Kalmuswurzel in 2 Liter Wasser auf ein Vollbad.
2 Teelöffel voll mit einer Tasse siedendem Wasser übergießen (evtl. kurz aufkochen) und 10 Minuten ziehen lassen.
1 Teelöffel mit 1/4 l kaltem Wasser ansetzen und nach 10 Std. absieben. Täglich mehrere Tassen schluckweise trinken.
Kalmus als Magenbitter
Schon im Altertum kannte man den Kalmus als Heilpflanze. Er wurde sogar so hoch verehrt, dass man ihn zum Beispiel im alten China den "Lebensverlängerer" nannte. Dort galt der Kalmus aufgrund seiner vielen wertvollen Inhaltsstoffe als kostbares Heilkraut.
Der Kalmus ist eine Pflanze, die im flachen Wasser wächst. Die Pflanze hat einen etwa einen Daumen dicken Wurzelstock. Die Pflanze wächst am Ufer von Teichen, sodass man sie relativ einfach ernten kann.
Kalmus als Magenbitter
Im Frühling wachsen aus dem Wurzelstock die ersten Blätter. Die Pflanze kann bis in den Sommer bis zu 1 m groß werden. Es bildet sich ein langer Stängel, an dessen Ende ein Blütenkolben steht. Dieser Blütenkolben ist grünlich-gelb und kegelförmig.
Der Kalmus ist eine winterharte Pflanze, er liebt jedoch Stellen, die auch im Winter genug Sonne abbekommen.
Sollte der Winter besonders hart gewesen sein, ist es wahrscheinlich, dass der Kalmus im Sommer darauf nicht erblühen wird. Die Blütezeit der Pflanze reicht von Juni bis in den Juli, je nach Witterung auch manchmal bis in den August.
Der Kalmus ist eine relativ anspruchslose Pflanze, die man auch im Garten selbst anpflanzen kann.
Kalmus als Heilmittel
Vom Kalmus verwendet man die Wurzeln, die man ausgräbt, schält, in kleine Stücke schneidet und dann trocknet. Wenn man mag, kann man die Wurzeln nach dem Trocknen auch zu einem Pulver zermahlen.
Bitte beachten Sie, dass der Kalmus nicht während der Schwangerschaft verwendet werden sollte. Ebenso sollte der Kalmus nicht genommen werden, wenn man Durchfall hat.
Verwendung der Kalmuswurzeln
Die getrockneten Wurzeln kann man als Kaltauszug ansetzen. Dazu nimmt man einen Teelöffel der getrockneten Wurzeln und gibt sie in eine Tasse kaltes Wasser. Dies lässt man mehrere Stunden bis zu einen Tag ziehen. Vor dem Trinken kann man diesen Auszug auf ca. 30° erwärmen, wenn man möchte. Er hilft zum Beispiel gegen Verstopfungen, Blähungen, Problemen mit dem Darm und dem Magen, sogar bei Magengeschwüren. Außerdem regt der Kalmus den Appetit an, er hilft also auch gegen Appetitlosigkeit.
Bei Entzündungen im Mund, also zum Beispiel bei Zahnfleischentzündungen oder Entzündungen der Mundschleimhaut, kann man diesen Kaltauszug als Gurgelmittel verwenden. Man gurgelt dann mehrmals am Tag im Mundraum damit.
Da der Kalmus als appetitanregendes und verdauungsförderndes Mittel gilt, kann man daraus auch einen Magenbitter herstellen.
Dazu braucht man ungefähr 30 g der Wurzeln, eine Flasche Wodka und ungefähr zehn Wacholderbeeren.
Die pflanzlichen Zutaten werden in den Wodka gegeben. Idealerweise stößt man die Wacholderbeeren vorher leicht an.
Diesen Magenbitter lässt man 14 Tage ziehen. Danach siebt man die pflanzlichen Bestandteile heraus und gibt den Magenbitter in eine vorher gereinigte Flasche. Übrigens kann man diesen Magenbitter auch aus Kalmuspulver herstellen.
Von diesen Magenbitter kann man bei Appetitlosigkeit ca. 1 Stunde vor dem Essen einen Esslöffel nehmen.
Sollte man unter Verdauungsschwierigkeiten leiden, nimmt man einen Esslöffel nach dem Essen ein.
Gegen Entzündungen im Mundraum
Ein Kaltansatz aus den Wurzeln des Kalmus hilft bei Entzündungen im Mundraum. Dazu gibt man drei Teelöffel getrockneter Wurzeln in 1 l kaltes Wasser und lässt dies einen Tag ziehen. Danach siebt man den Ansatz ab und erwärmt ihn auf ca. 30°. Wenn man mehrmals am Tag damit gurgelt, werden Entzündungen im Mundraum gebessert und verschwinden schließlich ganz.
Quellen zu diesem Artikel
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Quellenverzeichnis
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Kalmus
- Gehört zur Pflanzenfamilie der Kalmusgewächse
- Herkunftsgebiet: Östliches Asien
- Wächst gerne an feuchten Stellen, wie an Ufern und Sümpfen.
- Die Pflanze ist wintergrün, hat einen stark buschigen Wuchs
- Trägt schwertartige, mindestens 1 m lange Blätter
- Die Blüten sind grünfarbig bis gelb, kolbenartig
- Der Wuchsort befindet sich in der Sonne oder halbschattig auf immer feuchtem Erdboden
- Verwendungsmöglichkeiten: Die Wurzeln kann man in der Blütezeit ernten. Dann schneidet man sie in Scheiben und trocknet sie.
Zermahlene getrocknete Wurzeln werden als Gewürz verwendt, ähnlich wie Ingwer. Ein Tee hilft bei Magenbeschwerden, Darmproblemen und Erkrankungen der Galle.
- Vorsicht: Kann die Haut reizen, zudem nicht in einer Schwangerschaft verwenden.