Die Wilde Kamille ist inzwischen auf fast allen Kontinenten der Welt zu finden.
Die Römische Kamille ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 23 cm hoch werden kann. Die Blaue Kamille ist eine winterharte Pflanze, die bis zu 50 cm groß wird, mit ähnlichen kleinen Blüten.
Die alten Ägypter weihten die Kamille ihren Göttern (dem Sonnengott Ra im Besonderen), nannten sie das "Kraut der Sonne" und schätzten sie vor allem wegen ihrer heilenden Eigenschaften. Sie verwendeten sie zur Behandlung von akutem Fieber.
Die Römer nutzten das Kraut in Getränken, als Tonikum und als blutreinigendes Mittel.
Während des 16. Jahrhunderts wurde die Kamille verwendet, um Krämpfe zu heilen, während im 17. Jahrhundert das Kraut verwendet wurde, um Schmerzen zu stoppen und Geschwüre zu behandeln.
Im mittelalterlichen Deutschland wurde die Kamille so populär, dass man sie als Allheilmittel betrachtete.
Haupttherapeutische Eigenschaften
Die Römische Kamille und die Blaue Kamille sind schmerzstillend, entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend, magenstärkend und gefäßerweiternd. Allerdings ist die Blaue Kamille überwiegend entzündungshemmend und schmerzlindernd, antiallergen, antiseptisch, verdauungsfördernd und schweißtreibend, während die Römische Kamille ein sanfteres Heilmittel für verschiedene Probleme des Verdauungssystems ist. Sie ist ein besseres Beruhigungsmittel als die Blaue Kamille und besonders auch für kleine Kinder geeignet.
Römische Kamille wird innerlich als Tee gegen Angstzustände, Schlaflosigkeit, Gicht und Ischias verwendet und auch für Magen-Darm-Erkrankungen wie Verdauungsstörungen, Blähungen und Durchfall eingesetzt. Die Forschung zeigt, dass das enthaltene Apigenin vor dem Schlafengehen beruhigend und entspannend wirkt, so dass ein Tee der Kamille ein wirksames Beruhigungsmittel ist.
Kamillentee zur Wundheilung
Traditionell wird Kamillentee äußerlich zur Wundheilung eingesetzt, zudem verhindert er Infektionen. Man kann einen solchen Tee Bädern zugegeben oder auch Waschungen und Kompresse bei Hautentzündungen oder einem Sonnenbrand damit durchführen.
Blaue Kamille hilft gegen Geschwüre im Mund. In einer Studie in Amerika im Jahre 2007 hat sich die Anti-Krebs-Wirkung der Kamille als pflanzliches Heilmittel bei der Behandlung von Krebspatienten bestätigt.
Die deutsche Kommission E stellte fest, dass Extrakte aus der Blauen Kamille entzündungshemmend wirken und gegen Fieber helfen. (1)
Studien haben bestätigt, dass mehrere chemische Verbindungen in der Heilpflanze, wie Bisabolol und Chamazulen, dafür verantwortlich sind. Chamazulen ist stark entzündungshemmend. Bisabolol wird seit Hunderten von Jahren in der Kosmetik wegen seiner hautheilenden Eigenschaften verwendet. Es ist bekannt als entzündungshemmender, antimykotischer, antimikrobieller und bakterizider Wirkstoff.
Das ätherische Öl der Blauen Kamille ist süß, fruchtig, krautig, und eben blau. Das ätherische Öl der Römischen Kamille ist knackig, fruchtig, und ebenfalls krautig. Man kann die Öle bei Abszessen, Allergien, bei Arthritis, gegen Furunkel, bei Koliken, Schnittwunden, Zystitis, Dermatitis, Dysmenorrhö, Ohrenschmerzen oder Blähungen verwenden. Auch Kopfschmerzen, entzündete Haut, Insektenstiche, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Neuralgien, PMS, Rheuma, Entzündungen, Verstauchungen, Zerrungen, Stress und Wunden können damit behandelt werden.
Verwenden Sie keine Kamille, wenn sie Gerinnungshemmer einnehmen.