Das Heilkräuter-Verzeichnis

Kermesbeere

Die Kermesbeere ist ein mehrjähriger Strauch, der ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika stammt. Inzwischen findet man die Kermesbeere aber auch in einigen Teilen des Mittelmeeres oder auch hier in Deutschland.


Die Pflanze hat eine auffällige Erscheinung, mit ihren lila-schwarzen Beeren sieht sie wundersam und wunderschön aus.


Die Kermesbeere hat eine große, fleischige Wurzel, in der Alkaloide und Bitterstoffe sind. Daraus stellt man Tees, Extrakte und Tinkturen her, die der Gesundheit dienen.

Schon den Indianern bekannt

Die Indianer Amerikas kannten und schätzten die Kermesbeere, wohl wegen ihrer vielseitigen Anwendungen.


So kannten sie die Pflanze gegen Probleme mit den Atemwegen, gegen Arthritis, schmerzende Gelenke, Entzündungen in den Gelenken und auch gegen jegliche Arten anderer Entzündungserkrankungen.


Wenn es um die Haut geht, ist die Kermesbeere richtig. Sie hat entzündungshemmende Eigenschaften, die gegen Ekzeme und Akne helfen können. Sie mildert Flecken und Rötungen der Haut. Auch gegen Pilzinfektionen wie Fußpilz kann sie helfen.

Früher war die Kermesbeere auch ein beliebtes Mittel gegen die Krätze, gegen eingewachsene Haare oder Follikel.


Die bekannteste Verwendung für die Kermesbeere ist aber wohl die Behandlung von Infektionen im Hals und der Atemwege. Sie kann Halsschmerzen beruhigen, fördert den Auswurf, lässt Schwellungen der Mandeln zurückgehen und verringert die Krankheitsdauer einer Erkältung oder einer Grippe.


Meist verwendet man die Kermesbeere als Tinktur. Gegen Infektionen der Haut kann man die Wurzel aber auch zerreiben und direkt auf die Haut geben, so wie eine Art Pflaster.


Die Kermesbeere ist kaum bekannt, was wohl auch daran liegt, dass sie bei hoher Dosis toxisch wirken kann. Außerdem sollte man die Kermesbeere nicht in der Schwangerschaft und in der Stillzeit verwenden.



Beschreibung der Pflanze

Die Kermesbeere kann bis zu 3 Meter groß werden, im Durchschnitt wird sie aber kaum 2 Meter hoch. Es dauert Jahre, bevor die Wurzel groß genug ist, bis der oberirdische Teil der Pflanze sich ganz in die Höhe recken kann.


Die Blätter können 16 Zentimeter Länge erreichen. Die Blätter sind mittelgrün und glatt, teils haben sie einen unangenehmen Geruch an sich.


Die Blüten bestehen aus weißen, blütenblattartigen Kelchblättern ohne eigentliche Blütenblätter, sie haben weiße Blütenstiele und stehen in Trauben.


Die Beeren sind dunkelviolett, glänzend und haben hellrosa Blütenstiele. Stiele ohne Beeren haben einen unverwechselbaren, abgerundeten und fünfteiligen Kelch.


Die Pflanze hat eine dicke Pfahlwurzel, die tief wächst und sich auch horizontal ausbreitet.





Kermesbeere in der Homöopathie - Phytolacca

Das homöopathische Mittel Phytolacca D1 bis D4 ist bekannt als wirksames Mittel bei Gelenksrheuma, entzündeten Brustdrüsen, Mandelentzündungen oder einer Grippe.


Kermesbeere für Frauen

Als spezielles Frauenkraut hilft die Kermesbeere bei Brustbeschwerden und in der Stillzeit.


Wenn eine Frau in der Stillzeit Probleme mit ihren Brustwarzen hat, hilft die Kermesbeere ebenso wie gegen Brustinfektionen, etwa eine Mastitis. Wenn Sie unter Schmerzen in der Brust leiden, kann die Kermesbeere die Schmerzen lindern.


Nicht nur Frauen haben so ihre Wehwehchen, Männer auch - Infektionen der Hoden gehören dazu. Auch hier hilft die Kermesbeere: Sie kann Schmerzen lindern und die Funktion wiederherstellen.


Die Wurzel der Heilpflanze reguliert die Milchbildung, je nachdem, wie man das Mittel dosiert.

In der Stillzeit hilft sie gegen schmerzende Brüste, auch sogenannte Milchknoten können damit aufgelöst werden.

Mittels Umschlägen, die mit einer Kermesbeerentinktur getränkt werden, kann man einer beginnenden Brustdrüsenentzündung begegnen. Die Tinktur eignet sich auch, wenn man abstillen möchte.


Wegen der Giftigkeit der Pflanze sollte man eine solche Tinktur am besten aus einer Apotheke besorgen, die Anwendung sollte per Empfehlung erfolgen. Auf selbst hergestellte Mittel sollten Laien unbedingt verzichten!



Interessantes zur Kermesbeere

Die Siedler im jungen Amerika übernahmen das Wissen der Indianer und nutzten die Kermesbeere ebenfalls für Heilzwecke - aber erst einmal für das Vieh. So sollen sie bei Kühen die Euter mit einem Absud aus den Wurzeln behandelt haben, wenn diese unter Erkrankungen daran litten.


In Europa wurde die Kermesbeere Rotwein zugegeben, da sie die rote Farbe des Weines verstärkt. Besonders beliebt war das natürlich bei Weinsorten, die von Haus aus keine schöne Farbe hatten... Auch Zucker wurde damit eingefärbt, damit er schöner aussah. Deshalb fand und findet man die Pflanze auch heute noch an manchen Weinbergen. Weiters setzte man den Farbstoff in Tinte ein, oder als Färbemittel für Kleidung. Allerdings ist der Farbstoff nicht sehr langlebig, heutzutage wird er nicht mehr verwendet.


Der Name“ Phytolacca“ entstammt dem griechischen „phyton“ für „Pflanze“ und “lac“ für „Lack“, was auf den purpurroten Saft in den Früchten hinweist.



Übersicht zu Kermesbeere
Edelsteine

Topas


Planeten

Mars und Saturn


Wo wächst die Kermesbeere

Man findet die Kermesbeere zum Beispiel auf Schutt und Geröll, Brachland oder gerne auch an Weinbergen.


Englischer Name

Poke Root


Blütezeit

Die Kermesbeere blüht im Juli und im August


Sammelzeit

Man sammelt im August und im September die Beeren und die Wurzeln.


Inhaltsstoffe

Farbstoffe, Lektine, Saponine




Rezepte


Ein Breiumschlag aus getrockneten und pulverisierten Wurzeln wurde früher äußerlich auf Krebsgeschwüre aufgelegt, zum Beispiel auf Hautkrebs.


Ganz junge Blätter, die sich noch nicht aufgefaltet haben, kann man als Gemüse kochen. Man muss sie aber mindestens 15 Minuten kochen, ansonsten bleiben die giftigen Bestandteile zurück. Und wie gesagt, nur junge Blätter verwenden! Denn darin ist kaum Gift enthalten.

Kochen Sie die Blätter 15 Minuten im Wasser, dann abgießen und nochmals 20 Minuten in kochendes Wasser geben. Die Blätter schmecken ähnlich wie Spargel.




Giftig
Vorsicht: giftig!

Giftig

Aufgrund der giftigen Inhaltsstoffe (die Wurzeln sind am giftigsten, Blätter und Beeren sind aber auch leicht giftig) verwendet man die Kermesbeere heute kaum noch. Nur in homöopathischer Form wird die Kermesbeere noch in nennenswerten Mengen eingesetzt.

Nicht in der Schwangerschaft und in der Stillzeit verwenden!


In allen Pflanzenteilen der Kermesbeere ist Gift enthalten. Schon kleine Mengen Beeren können Kindern gefährlich werden. Bei einer Vergiftung kommt es zu Krämpfen, Erbrechen oder Durchfall.


Mit den Beeren färbte man früher Rotwein, auch das ist heutzutage nicht mehr zulässig.


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Kermesbeere
Kermesbeere

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Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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