Die Traubensilberkerze ist eine relativ dekorative Pflanze, die bis zu 2 m groß werden kann. Sie gehört zu der Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse und stammt ursprünglich aus dem Nordosten Amerikas.
Viele Indianerstämme, die dort heimisch waren, verwendeten die Wurzeln der Traubensilberkerze als Heilmittel, allerdings wurde von den Indianern nicht genau überliefert, was wirklich die Haupteinsatzgebiete waren. Allerdings ist bekannt, dass die Indianer bereits die Wirkung bei allerlei Frauenbeschwerden kannten, zum Beispiel bei den typischen Wechseljahrsbeschwerden. Bekannt war ihnen aber auch schon die schmerzlindernde und krampflösende Wirkung.
Die indianischen Frauen verwendeten die Heilpflanze außerdem zur Erleichterung einer Geburt, zudem war die Traubensilberkerze bei den Indianern auch ein bekanntes Mittel gegen Schlangenbisse, gegen Rheuma, gegen Halsschmerzen, gegen Fieber und gegen Bronchitis. Wie Sie sehen, waren die Indianer sehr mit der Pflanze vertraut und vertrauten ihr sehr. Dabei verwendeten die Indianer die Traubensilberkerze in Form eines Tees, in unserer heutigen Zeit verwendet man eher ein Gemisch aus Wasser und Alkohol bzw. die homöopathische Form.
Durch die europäischen Siedler, die im 19. Jahrhundert in großer Zahl nach Amerika einwanderten, gelangte das Wissen um die Traubensilberkerze auch in deren Heilpflanzen-Apotheke und im Laufe der Zeit somit auch nach Europa. Es dauerte allerdings bis ins Jahr 1944, bis in Deutschland genauere Untersuchungen stattfanden, bei denen die Wissenschaft herausfand, dass die Wurzel eine östrogene Wirkung hat, auch wenn man dies damals nur in einem Tierversuch feststellte. Im Laufe der Jahre schlossen sich dann aber weitere Untersuchungen an und so fand man heraus, dass die Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen helfen kann, gegen Stimmungsschwankungen, gegen das besonders gefürchtete Schwitzen in den Wechseljahren oder auch bei Schlafbeschwerden.
Diese Wirkung kann man sich zum Beispiel auch dann nutzbar machen, wenn die Gebärmutter durch eine Operation entfernt wurde und dadurch der Hormonhaushalt im Körper durcheinander gekommen ist. Studien fanden zum Beispiel auch heraus, dass die Wirkung gegen die typischen Wechseljahrsbeschwerden bei ungefähr 80 % der Frauen eintrat, d.h., dass die Traubensilberkerze wirklich bei vielen Frauen helfen kann.
Es wurde auch bewiesen, dass die Heilpflanze gegen Osteoporose helfen kann und sogar teilweise gegen eine depressive Stimmung und gegen Herzinfarkte vorbeugen kann. Außerdem zeigte sich, dass in gewissen Umfang eine krebshemmende Wirkung bei Gebärmutterkrebs und Brustkrebs vorhanden ist.
Vielfältige Einsatzgebiete
Allerdings ist die Traubensilberkerze eine recht vielseitige Heilpflanze, die nicht nur bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen kann. Sie hilft zum Beispiel auch bei Entzündungen, Krämpfen, Husten, Diabetes oder Asthma, sie hilft bei Schmerzen in den Gelenken, bei schmerzenden Muskeln, sie hilft bei trockener Haut, bei Koliken, bei Magenbeschwerden und bei Krämpfen in Magen, außerdem bei Migräne oder bei Beschwerden mit dem Rücken.
Schon seit längerer Zeit ist die Traubensilberkerze als Schmerzmittel gegen Neuralgien, d.h. gegen Nervenschmerzen, bekannt. Hinzu kommen Einsatzgebiete wie Ohrenschmerzen, oder sogar etwas ausgefallenere Beschwerden wie hormonell bedingter Haarausfall, wie die Wissenschaft inzwischen herausgefunden hat. Ein solcher hormonell bedingter Haarausfall kann durch die Traubensilberkerze gebremst und sogar komplett gestoppt werden.
Interessanterweise kann der Saft, den man aus der Pflanze herauspresst, gegen lästige Mücken und andere Insekten in Form eines Insektenschutzmittels eingesetzt werden, was sehr gut funktionieren soll.
Anwendungsformen
Wie schon erwähnt, verwendet man Traubensilberkerze heutzutage überwiegend in Form einer Tinktur bzw. einer mit Wasser verdünnten Tinktur oder in Form von homöopathischen Globuli. Und natürlich werden die Wirkstoffe dieses Heilkrautes inzwischen auch in chemischen Medikamenten eingesetzt.
Die Traubensilberkerze ist im Allgemeinen gut verträglich, man sollte allerdings während einer Schwangerschaft oder der Stillzeit die Pflanze nicht verwenden.
Homöopathie
Das homöopathische Mittel Cimicifuga racemosa wird aus den Wurzeln der Pflanze hergestellt und besonders gegen Wechseljahrsbeschwerden, wie zum Beispiel bei depressiven Stimmungen, Stimmungsschwankungen, Rheumabeschwerden oder Rückenproblemen oder einer andauernden Schlaflosigkeit eingesetzt.
Cimicifuga racemosa wirkt besonders auf die weiblichen Eierstöcke und auf die Gebärmutter.
Das homöopathische Mittel erleichtert eine Geburt, es hilft bei zu schwachen Wehen oder bei unregelmäßigen Wehen. Ein Zeichen dafür, dass das Mittel das Richtige ist, ist eine Verschlimmerung bei Kälte und eine Besserung bei Wärme.
Wuchsort
Wie schon erwähnt, stammt die Traubensilberkerze aus dem Nordosten Amerikas, einem Landstrich, der durchaus ein kühles Klima hat. Deshalb ist die Traubensilberkerze an Kälte gewöhnt und wächst deshalb gern in der prallen Sonne. Pflanzt man die die Pflanze in wärmeren Gegenden an, so sollte man die pralle Sonne jedoch vermeiden, da es der Pflanze ansonsten zu heiß wird. Dann sollte man eher leicht schattige Stellen aussuchen. In freier Natur findet man die Traubensilberkerze oft in Wäldern oder in buschigen Gebieten.
Es gibt ungefähr 18 verschiedene Arten der Traubensilberkerze auf der ganzen Welt, die alle etwas unterschiedlich sind, die aber im groben alle die gleiche Wirkung haben.
Die Traubensilberkerze ist eine wirklich hübsche Pflanze, die heutzutage auch gerne in den Gärten angepflanzt wird.
Sie ist eine mehrjährige Pflanze, deren Wurzelstock fast schwarz ist, der eine auffällig zylindrische Form hat und der dennoch stark verzweigt wächst.
Im Frühling wachsen aus den Zweigen der Pflanze gefiederte Blätter. Die traubenartigen, weißen Blüten bilden sich zwischen Juni und September.
Geschichten und Interessantes zur Traubensilberkerze
[Altamerikanische indianische Anwendungen
Die Irokesen verwendeten die Wurzeln für Abkochungen, um daraus ein Fußbad herzustellen. Sie verwendeten das Kraut auch als Diuretikum und zur allgemeinen Stärkung der Gesundheit.
Amerikanische Kräuterbücher aus dem Jahre 1801 nannten die Traubensilberkerze als antientzündliches Mittel gegen Rheuma und Arthritis, sowie zur Regulierung des Menstruationszyklus und gegen die Schmerzen nach einer Geburt.
Der lateinische Name der Traubensilberkerze kommt wahrscheinlich vom cimex = Wanze und fuga = Flucht. Das brachte ihr auch den Namen Wanzenkraut ein, da sie auf Insekten eine abwehrende Wirkung hat.
Der Name Traubensilberkerze wird vom Stand der Blüten abgeleitet, der an eine Kerze erinnert.
Ernten und trocknen
Wurzeln, die man sammeln will, sollten über 3 Jahre alt sein.
Man gräbt sie im späten Herbst aus, nachdem die Früchte vollends gereift sind.
Wenn die Heilpflanze nicht absterben soll, schneidet man lediglich einen ganz kleinen Teil der Wurzel ab, denn dann wächst die Pflanze weiter. Die Wurzeln bürstet man gut ab und schneidet sie in feine Stückchen.
Dann trocknet man sie warm, aber nicht heiß. Alternativ kann man auch gleich eine Tinktur damit herstellen.
Wirkung und Anwendung der Traubensilberkerze
- adstringierend
- Asthma
- beruhigend
- blutzuckersenkend
- depressive Verstimmung während der Menopause
- entzündungshemmend
- Fieber
- Gereiztheit während der Menopause
- harntreibend
- Herzschwäche
- Hitzewallungen während der Menopause
- Husten
- krampflösend
- menstruationsfördernd
- Menstruationsstörungen
- Rheuma
- Schlafstörungen während der Menopause
- schleimlösend
- schmerzstillend
- schweißtreibend
- Wechseljahresbeschwerden
Volksnamen der Traubensilberkerze | Wanzenkraut, Cimicifuga, Silberkerze, Frauenwurzel, Christophskraut, Schwarze Schlangenwurzel, Schlangenkraut |
---|---|
Größe | Die mehrjährige Staude wird bis zu 2 Meter groß |
Wuchsort | Die Pflanze mag humosen Boden und steht in unseren Breiten gern halb schattig, ansonsten auch voll in der Sonne. |
Blütezeit | Die Pflanze erblüht zwischen Juni und September |
Inhaltsstoffe | Triterpenglykoside, Phytosterin, ätherische Öle, Flavonoide, Salicylsäure, Cimicifugin, Acecylacteol, Fettsäuren, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Actein, Cimigenol. |
Eigenschaften | Stillt Schmerzen, löst Krämpfe, hemmt Entzündungen, senkt den Blutdruck |
Planet | Mond |
Edelsteine | Diamant, Opal |
Verwendete Pflanzenteile der Traubensilberkerze | Verwendet werden die Wurzeln bzw. der Wurzelstock. Die Pflanze sollte jedoch mindestens 3 Jahre alt sein, wenn man sie ernten möchte. Übrigens kann man, nachdem man die Wurzeln abgeschnitten hat, die Restpflanze wieder eingraben, sie schlägt dann neue Wurzeln aus und wächst weiter. Nach dem Waschen schneidet man die Wurzeln in kleine Stücke und trocknet sie an einem warmen und trockenen Platz. |
Sammelzeit der Traubensilberkerze | Gesammelt wird von September bis November |
Englisch | Rattle Root, Black Cohosh In Amerika auch Schwarze Schlangenwurzel und Squaw Root |
Rezepte und Anwendungen
Verwenden Sie für einen Traubensilberkerzentee zwei Teelöffel Traubensilberkerzenwurzeln, die Sie in eine Tasse kochendes Wasser geben und dann eine viertel Stunde ziehen lassen. Danach absieben und trinken.
Um eine Tinktur herzustellen, übergießen Sie die Traubensilberkerzenwurzeln mit mindestens 40%igem Alkohol, also reicht auch Wodka oder ein Korn. Achten Sie darauf, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind, und stellen Sie das Gemisch dann für 6 Wochen weg. Danach absieben und in eine undurchsichtige Flasche füllen.
Anwendungsbeispiele zur Traubensilberkerze
Man kann aus den Wurzeln einen Absud, einen Tee oder auch eine Tinktur herstellen.
Diese Anwendungsarten helfen z. B. bei Wechseljahresbeschwerden oder Menstruationsbeschwerden, bei Entzündungen, bei Asthma, bei Husten, bei Rheumaschmerzen oder auch bei Krämpfen.
Zudem stärkt die Traubensilberkerze das Herz und die Nerven.
Das Frauenkraut Traubensilberkerze
Die Traubensilberkerzen eignet sich bei einer schmerzhaften Periode, bei Entzündungen an den Geschlechtsorganen, bei Unfruchtbarkeit, bei entzundenen Brustdrüsen, Beschwerden mit den Eierstöcken als auch bei Problemen mit der Gebärmutter.Die Traubensilberkerze blockiert die im Gehirn vorhandenen Serotoninrezeptoren, die für die Hitzewallungen verantwortlich sind. Das Ergebnis: weniger Hitzewallungen.
Die Wurzel hilft gegen Wechseljahresbeschwerden und andere Frauenbeschwerden. Gerade aber der Einsatz in den Wechseljahren ist für Frauen sehr interessant, denn die Traubensilberkerze hilft gegen die Begleiterscheinungen der Wechseljahre, also z. B. Trockenen Schleimhäuten, einer Abnahme der Knochendichte, Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Schweißausbrüchen, Zyklusschwankungen oder einer niedergedrückter Stimmung.
In der Traubensilberkerze sind Wirkstoffe enthalten, die dem Östrogen in der Wirkung ähnlich sind.
Das ist also der Grund dafür, dass der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren zumindest teilweise aufgefangen wird.
Eine Geburt kann durch die Traubensilberkerze erleichtert werden, da sie Krämpfe lindert und auch Wehen regulieren kann. Traubensilberkerzenwurzeln wurden früher auch zur Steigerung der Milchproduktion in der Stillzeit eingesetzt.
Vorsicht jedoch bei einer Schwangerschaft: Diese wehenfördernde Wirkung kann zu Beginn und in der Mitte einer Schwangerschaft Wehen einleiten! Es kann zu einer Fehlgeburt kommen!
Studien
Studien in den 1980er und 1990er Jahren zeigten, dass eine langjährige Anwendung von Traubensilberkerze bei Wechseljahrsbeschwerden bei mehr als 80 % der Frauen Erfolg hatte.
Eine weitere Studie zeigte, dass in der Menopause Extrakte aus den Wurzeln gegen Depressionen und Angsterkrankungen hilfreich sein kann. Die Traubensilberkerze verringerte Angstbeschwerden, depressive Stimmungen, aber auch vaginale Symptome wie Scheidentrockenheit. Außerdem konnte man feststellen, dass Hitzewallungen um ca. 80 % seltener auftraten, von 5mal am Tag im Durchschnitt auf 1mal pro Tag.
Traubensilberkerze selbst anbauen
Wer die Pflanze im Garten eigenen Garten anbaut, der muss sich bis zur ersten Ernte gedulden: Man sollte die Wurzeln von mindestens 3jährigen Pflanzen verwenden, denn erst dann ist die Wurzel groß und dick genug und enthält genügend Wirkstoffe.
Wissenschaftliches
Die Kommission E nennt eine Anwendungsmöglichkeit von Traubensilberkerze bei PMS, bei Menstruationsbeschwerden als auch bei Wechseljahresbeschwerden. (1)
Die ESCOP nennt ebenfalls Wechseljahresbeschwerden als Einsatzgebiet, zudem Hitzewallungen oder auch "normales" starkes Schwitzen, Reizbarkeit oder Schlafprobleme.
Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen
Nicht bei Krebs an den Fortpflanzungsorganen oder bei Brustkrebs verwenden, ebenso nicht bei Myomen.
Hohe Dosen können Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Vergiftungserscheinungen auslösen. Sie können das körpereigene Immunsystem dazu veranlassen, die Leber anzugreifen, was man dann Autoimmunhepatitis nennt. Symptome sind Müdigkeit, Bauchbeschwerden, schmerzende Gelenke und Juckreiz. Ohne richtige Behandlung kann es auch zum Tode kommen.
Einige Menschen klagen bei normaler Dosierung über Magenverstimmungen oder anderen Magenbeschwerden.
Eine längere Verwendung (länger als 6 Monate) könnte zu Nebenwirkungen führen.
Weitere Nebenwirkungen können auftreten, wie zum Beispiel:
- Sodbrennen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schweiß
- Erbrechen
- Schwere in den Beinen
- Gewichtszunahme
- Niedriger Blutdruck
Übermäßige Dosen können Sehstörungen oder einen unregelmäßigen Herzschlag verursachen.
Quellen zu diesem Artikel
- Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon