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Weißer Germer


Der weiße Germer ist eine Pflanze, die in den alpinen Regionen bzw. den höheren Lagen der Mittelgebirge in Europa zu Hause ist.


Alle Angehörige der Germer-Familie sind besonders giftig, was die Menschen früher davon aber nicht abhielt, sie als Heilpflanzen zu verwenden.


In unserer Zeit rät man davon jedoch ab, da die Gefahr einfach zu groß ist, eine Vergiftung davon zu tragen.

Weißer Germer
Weißer Germer

Allerdings wird der weiße Germer in der Homöopathie eingesetzt, zum Beispiel wenn es um Neuralgien geht, wenn es um das Thema Kopfschmerz und Migräne geht oder wenn jemand unter Asthma leidet.

Das homöopathische Mittel wird Veratrum album genannt. So ist auch der lateinische Name des weißen Germers.


Andere Namen für den weißen Germer sind Brechwurz, Läusekraut, Läusewurz oder Nieswurz.


Doch Vorsicht: der eigentliche Nieswurz ist nicht der weiße Germer. Oder für alle, die es noch nicht wissen: es gibt eine Pflanze mit dem Namen Nieswurz, die aber eine ganz andere Pflanze als der weiße Germer ist.


Vom weißen Germer verwendete man früher die Wurzeln bzw. den ganzen Wurzelstock, den man trocknete.


Die Sammelzeit für diese Wurzeln war idealerweise im Herbst oder im Frühling.


Bitte beachten Sie, dass die Pflanze sehr giftig ist und heutzutage nicht mehr verwendet werden sollte.

Früher pulverisierte man die Wurzeln und gab sie in extrem niedrigen Dosen gegen Rheuma, Asthma und Melancholie (was man heute Depressionen nennt).


Äußerlich aufgetragen verwendete man damals dieses Pulver gegen die Krätze oder andere Ausschläge.


Symptome einer Vergiftung

Wenn man sich mit weißen Germer vergiftet hat, so wird man relativ schnell einen starken Durchfall bekommen und erbrechen müssen. Typisch ist außerdem, dass man stark friert, dass das Atmen behindert wird und dass die Muskeln verkrampfen. Dazu reichen schon 2 g der Wurzeln aus. Diese Menge reicht bei manchen Menschen auch schon, dass der Tod eintritt.


Wenn Sie bemerken, dass Sie eine solche Vergiftung haben, sollten Sie sofort den Notarzt anrufen! Decken Sie sich dann mit einer Decke zu, sodass Sie warm bleiben. Wenn möglich essen sie Aktivkohle, um die Giftstoffe zu binden.


Diese starke Giftigkeit der Pflanze wurde früher auch gerne dafür verwendet, Pfeile damit zu vergiften und Wild damit zu erlegen. Leider konnte man auch unliebsame Zeitgenossen damit umbringen.


Die giftige Wirkung war ebenfalls sehr beliebt, wenn es um das Thema Läuse oder Flöhe ging. Dazu wusch man sich den Kopf bzw. den Körper mit einem Absud der Wurzeln.


Über den weißen Germer

Der weiße Germer wächst im Gebirge. Er hat relativ große Blätter, bei denen die Nerven sehr auffällig sind, denn sie sind sehr ausgeprägt und verlaufen ziemlich parallel nebeneinander her.


Die Pflanze kann bis zu einen halben Meter groß werden. Die Blütezeit ist im Sommer, sie reicht bis Ende August. Die Blüten stehen in kleinen Rispen und haben weiße Blütenblätter.


Verwechslungsgefahr

Die Blätter des Germers sehen denen des gelben Enzian ähnlich, was dazu führt, dass die Pflanzen teilweise miteinander verwechselt werden. Das Problem ist: der gelbe Enzian ist nicht giftig und wird gerne verwendet, der weiße Germer hingegen ist sehr giftig.


Auch bei der Wurzel gibt es Verwechslungen, denn die Wurzeln des weißen Germer sehen denen des Galgant recht ähnlich. Und auch der Galgant wird in der Naturheilkunde gerne eingesetzt.



Vorsicht

Sehr giftig!


Weißer Germer
Weißer Germer


Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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