Der Wundklee ist eine Pflanze, die Wunden heilt. Dabei denkt man dann gleich an Wunden am Körper, im übertragenen Sinne heilt der Wundklee aber auch Wunden der Erde.
Wenn es Erdverwerfungen gibt, wenn der Mensch gewütet und den Erdboden zerwühlt hat, dann ist der Wundklee eine der ersten Pflanzen, die sich wieder ansiedelt und die Wunden der Erde wieder schließt, so dass die Erosion nicht noch mehr Schaden anrichten kann. Und wenn sich dann seine gelben Blüten zeigen, dann ist das wie ein kleines Trostpflaster, das unsere Seele wieder etwas aufrichtet.
Schnellübersicht Wundklee
- Gehört zur Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler
- Herkunftsgebiete: Europa
- Wächst an sonnigen Abhängen, auf trockenen Wiesen
- Pflanzenbeschreibung: wird bis zu 35 cm groß
- Stängel in der Regel aufrecht wachsend und mit feinen Härchen versehen
- Blätter des Stängels sind elliptisch, lanzettlich, fiedrig, die Blüten sind hell gelb bis zu hell orange, die Blütenköpfe stehen an langen Stielen
- Der Wuchsort ist in der Sonne, auf kalkigen lockeren Erdböden
- Die Heilpflanze im Garten stellt keine Ansprüche, sie ist frostfest
- Verwendungsmöglichkeiten: Die Blüten werden im getrockneten Zustand für Tees bei Husten eingesetzt, auch zur Blutreinigung. In Form eines Umschlages helfen sie bei schlecht verheilenden Verletzungen. Hilft auch bei Entzündungen im Mund.
- Frische Triebspitzen kann man zu Gemüse geben.
Der Wundklee (Anthyllis vulneria) mag kalkhaltige und trockene Böden, dazu viel Sonne. Man findet ihn an Wegesrändern, auf trockenen Wiesen und an Hängen. Er wird bis zu 40 cm groß, zwischen Juni und September öffnen sich die gelben Blüten mit ihren rötlichen Spitzen. Die Spitzen werden übrigens um so röter, je mehr Sonne die Pflanze bekommt.
Man zupft die Blüten vorsichtig ab und trocknet sie schnell im Schatten. Da die Pflanze allerdings immer seltener anzutreffen ist, sollte man sie am besten nicht selbst sammeln, sondern auf Fertigpräparate zurückgreifen.
Der Wundklee ist ein immer noch beliebtes Heilkraut gegen Husten, für Frühjahrskuren oder natürlich zur Wundheilung. Die enthaltenen Saponine sind adstringierend, sie stillen Blutungen und schließen Wunden.
Tees mit Wundklee stärken den Magen, treiben den Harn, leiten Flüssigkeiten aus dem Körper und reinigen das Blut.
In der Naturmedizin wird der Wundklee heutzutage ansonsten aber nicht mehr allzu oft eingesetzt.
Sagen und Geschichten um den Wundklee
Schon im Altertum setzte man den Wundklee gegen Husten und, wie der Name schon sagt, zur Wundheilung ein. Schon der im alten Griechenland bekannte Dioskurides nannte den Wundklee in seinen Aufzeichnungen.
Der Wundklee wurde in Nordeuropa jedoch lange Zeit nicht beachtet, aus dem Altertum findet man keine Berichte über ihn. Erst im späten Mittelalter, so ab dem 16. Jahrhundert wurde man sich seiner Heilwirkung bewusst.
Der Wundklee schützt vor bösen Gedanken und sonstige Verhexungen.
Früher legte man das Kraut in das Babybettchen, damit böse Gedanken fern blieben.
Trächtigen Kühen gab man Wundklee ins Futter, damit dem Kalb nichts passierte, in Böhmen machte man das Gleiche mit den jungen Gänsen.
Wirkung und Anwendung des Wundklees
- antibakteriell
- adstringierend
- Abführmittel
- blutreinigend
- blutstillend
- Frostbeulen
- Furunkel
- Halsentzündungen
- harntreibend
- Husten
- hustenstillend
- Kreislauferkrankungen
- Lippenherpes
- magenstärkend
- Mundentzündung
- offene Beine
- Rachenentzündung
- schlecht heilende Wunden
- stoffwechselanregend
- Verstopfung
- wundheilend
- Wundheilmittel
- Zerrungen
- bei Entzündungen
Englisch | Kidney Vetch |
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Volksnamen | Schafszähn, Bartklee, Bärenpratzen, Goldkopf, Echter Wundklee, Frauenkäppeln, Frauenkapperl, Gelber Klee, Gichtbleaml, Goldknopf, Katzenklee, Katzenbratzerl, Kretzenkraut, Schreiklee, Apothekerklee, Traubenkröpferl, Muttergottes-Schühlein, Hasenklee, Russischer Klee, Schöpfli, Bärenklee, Sommerklee, Tannenklee, Watteblume, Wollklee, Wundkraut |
Verwendete Pflanzenteile | Verwendet werden die Blätter, die Blüten und das Kraut |
Sammelzeit und Blütezeit | Die Pflanze blüht von Mai bis August, dann wird auch gesammelt |
Wuchsort | Der Wundklee mag trockene Böden, gerne kalkig und sonnig. |
Inhaltsstoffe | Saponine, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Farbstoffe |
Gesundheitliche Eigenschaften | Stillt Blutungen, stillt auch Husten, löst Krämpfe und Verkrampfungen |
Trocknen und Aufbewahren | Man trocknet das blühende Kraut im Schatten und hebt die Blüten und Blätter getrennt voneinander auf. Getrennt deshalb, weil es Anwendungen gibt, für die man nur die Blüten braucht. |
Planet | Merkur |
Rezepte und Anwendungen
Der Frischsaft aus den Blättern hilft bei kleinen und auch gegen Herpes an den Lippen.
Die Haare bleiben schön, wenn man sie nach dem Waschen mit einer solchen Abkochung nachspült. Das schützt auch vor Haarspliss.
Eine Teekur, über 14 Tage durchgeführt, hilft bei hartnäckigem Husten und bei Darmirritationen.
Innerlich angewandt werden nur die Blüten, die das Blut reinigen, den Harn treiben und gegen Husten helfen. Zudem wirken sie entkrampfend.
Wundklee kann in Cremes und Salben gegen eine unreine und fettige Haut helfen, er bessert das Hautbild bei trockener und empfindlicher Haut. Solche Cremes können aber generell bei allen Hauttypen angewandt werden, da sie eine allgemeine gute Wirkung auf die Haut haben, so zum Beispiel im Sommer, wenn die Sonne brennt, oder im Winter, wenn der Frost sie austrocknet.
Eine Salbe mit Wundklee kann auch gegen Frostbeulen helfen.
Zur äußeren Verwendung stellt man einen Absud aus dem blühenden Kraut her, den man dann für Waschungen, Kompressen oder Umschläge verwenden kann.
Wenn man sich auf einer Wanderung verletzt hat, kann man auch gleich etwas zerquetschtes Kraut auf die Verletzung auflegen.
Der Saft des Wundklees kann gegen Lippenherpes helfen, auch kleinere Wunden kann man damit behandeln.
Aus Wundklee lässt sich eine wunderbare Salbe herstellen, z. B. gegen Wunden.
Ein Esslöffel getrockneter Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, dann 15 Minuten ziehen lassen und absieben.
Man stellt eine Tinktur aus einem Teil Kraut und fünf Teilen Alkohol her.
Geben Sie das Kraut zusammen mit dem Alkohol in ein Glas und lassen Sie dies 2 Wochen stehen. Danach absieben und in einer dunklen Flasche lagern.
Anwendungsbeispiele für den Wundklee
Für die Teezubereitung können Sie 1 Teelöffel der Blüten mit 1 Tasse heißem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, absieben, leicht mit Honig süßen und schluckweise 2 Tassen pro Tag trinken.
Zur Wundreinigung 1 - 2 Esslöffel der Blüten mit 1 l kaltem Wasser ansetzen. Dann das Wasser erhitzen und 3 Minuten kochen lassen.
Dieser Tee kann auch bei Erkrankungen im Mund- und Rachenraum helfen, wenn man ihn als Gurgelmittel einsetzt.
Wundklee
Quellen zu diesem Artikel
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen
- Essbare Wildpflanzen
- de.wikipedia.org
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Quellenverzeichnis
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- Blätter des Stängels sind elliptisch, lanzettlich, fiedrig, die Blüten sind hell gelb bis zu hell orange, die Blütenköpfe stehen an langen Stielen
- Der Wuchsort ist in der Sonne, auf kalkigen lockeren Erdböden
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- Verwendungsmöglichkeiten: Die Blüten werden im getrockneten Zustand für Tees bei Husten eingesetzt, auch zur Blutreinigung. In Form eines Umschlages helfen sie bei schlecht verheilenden Verletzungen. Hilft auch bei Entzündungen im Mund.
- Frische Triebspitzen kann man zu Gemüse geben.