Das Heilkräuter-Verzeichnis

Dill

Dill (Anethum graveolens) ist schon seit langer Zeit in der Naturheilkunde gebräuchlich. Er wird bereits in alten Schriften erwähnt. Im alten Rom rieben sich zum Beispiel die Gladiatoren vor den Kämpfen mit Dillöl ein. Sie wollten damit einer Entzündung der Wunden nach dem Kampf vorbeugen.

Der Dill sollte früher auch das Wahrzeichen der Frauenrechtler werden. Denn man sagt von ihm, er macht den stärksten Mann schwach. Zumindest glaubten unsere Vorfahren, dass der Dill impotent macht. Dies trifft aber nicht zu.


Ursprünglich stammt der Dill aus dem östlichen Mittelmeerraum und aus Westasien.


Der Dill ist eine einjährige Pflanze, die in der Zeit von Juli bis September erblüht. Die Früchte werden im August und September gesammelt, Blätter des Dills kann man im Juni und Juli sammeln.


Der Samen, der im September gesammelt wird, wird an einer luftigen Stelle getrocknet. Dieser Samen wirkt entzündungshemmend, krampflösend, beruhigt den nervösen Magen und hilft bei Blähungen.



Geschichtliches zum Dill

Angeblich nahmen Frauen früher am Tag der Hochzeit Dillsamen mit in die Kirche und sagten folgendes Sprüchlein leise vor sich hin:

"Ich hab' Senf und Dill, mein Mann muss tun, was ich will wenn ich rede, schweig du still"

Zudem dachte man, dass Dill im Schuh einer Braut beim Mann oder als Angeklagter vor dem Richter Glück brächte. An einer Stalltür angebrachte Dillbündel sollten böse Hexen abhalten, unter dem Kopfkissen gelegter Dill sollte Alpträume, Schnarchen oder auch Mondsüchtigkeit verhindern.



Wirkung und Anwendung von Dill

  1. appetitanregend
  2. beruhigt den nervösen Magen
  3. beruhigt die Verdauungsorgane
  4. Blähungen
  5. entzündungshemmend
  6. Hämorrhoiden
  7. krampflösend
  8. lindert Magen- und Darmkrämpfe
  9. Magenbeschwerden


Übersicht zu Dill
Volksnamen

Dille, Dillkraut, Gurkenkraut, Gurkenkräutel, Kapernkraut


Hauptwirkung des Dills

Dill hilft bei Blähungen und ist ein gutes Nervenmittel; es soll auch gegen Schlafstörungen wirken.




Rezepte und Anwendungen rund um den Dill


Dillsamentee gegen Blähungen

Ein Tee aus den Samen des Dills hilft gegen Verdauungsbeschwerden.

Leidet man unter Blähungen oder unter einer Darmträgheit, so kann man einen starken Tee aus Dillsamen versuchen. Man überbrüht dazu einen Teelöffel getrockneter Dillsamen. Danach 5 Minuten ziehen lassen, absieben und in kleinen Schlückchen trinken.


Dillwein gegen Einschlafprobleme

Wälzen Sie sich abends in Ihrem Bett umher und können Sie nicht einschlafen? Dann hilft vielleicht ein Gläschen Dillwein.

Nehmen Sie dazu einen Teelöffel getrockneter Dillsamen und eine gute Tasse Ihres Lieblingsweißweines. Erhitzen Sie den Weißwein und gießen Sie ihn über die Dillsamen. Danach einige Minuten ziehen lassen und absieben. Diesen Wein in kleinen Schlucken trinken.


Tee

5 g zerstoßene Dillsamen oder Dillkraut mit 100 ml kochendem Wasser aufgießen und nach 6 Min. absieben.






Der Dill in der Küche

Der Dill wird auch Gurkenkraut oder Kapernkraut genannt - tatsächlich findet man in vielen Gurkengläsern Dill als Würzmittel. Er schmeckt mild, erinnert leicht an Kümmel. Sein Duft ist besonders aromatisch.


Den Dill kann man in frischer Form oder getrocknet, als auch als gemahlene Samen kaufen. Frischer oder getrockneter Dill passt als Gewürz in Soßen, in Mayonnaise und in Remouladen. Ragouts und Fisch werden vom Dill verfeinert, auch Meeresfrüchte wie Krabben oder Hummer bekommen durch den Dill ein besonderes Aroma. Der Dill passt jedoch auch zu Gemüse, zu Gurken, zu Bohnen, in einen Salat. Die Dillsamen können in einen Eintopf oder eignen sich zum Bestreuen von Brot.


Lagerung

Frischer Dill wird günstigerweise im Kühlschrank aufgehoben, sollte aber schnell gegessen werden. Getrocknete Blätter und Samen sollte man in einer gut verschließbaren Dose lagern.


Tipps

Dillblätter sollten besser frisch sein als getrocknet, sie schmecken dann besser.

Den Dill kann man gut im Gefrierschrank einfrieren. Dazu schneidet man ihn klein und friert ihn in einer Eiswürfelform ein.


Dill mag große Hitze nicht besonders. Deshalb sollte man ihn nur kurz im Gargut miterwärmen, aber nicht kochen.


Dill verträgt sich kaum mit anderen Gewürzen, außer mit Zwiebeln, Senf, mit der Petersilie oder mit dem Knoblauch.





Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Das ätherische Öl sollte nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.


Dill gehört zu den Doldengewächsen, von denen es sehr viele giftige Arten gibt. Deshalb bitte nur dann sammeln, wenn man wirklich weiß, was man da so sammelt!



Quellen zu diesem Artikel

  1. Die Kräuter in meinem Garten - provisionierter Link von Amazon

Quellenverzeichnis




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