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Nachtkerze

Die Nachtkerze zeigt gute Wirkung bei äußeren Hauterkrankungen, aber auch bei trockener und rissiger Haut. Die Haut wird wieder deutlich besser und geschmeidiger. Auch Ekzeme gehen zurück. Sie wird zudem häufig für Kosmetika verwendet bzw. beigemischt.


Die Nachtkerze
Die Nachtkerze



Schnellübersicht Nachtkerze

  1. Gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtkerzengewächse
  2. Herkunftsgebiete: nördliches Amerika, Europa
  3. Wächst an Straßen, Wegen, Böschungen, Bahndämmen, auf ödem Land
  4. Pflanzenbeschreibung: wird bis 1 m groß
  5. Die Stängel stehen aufrecht
  6. Die Blätter sind verkehrt herum eiförmig
  7. Die Blüten sind gelb wie Schwefel, verströmen einen lieblichen Duft, öffnen sich typischerweise erst am Abend
  8. Die aus den Blüten erwachsenden Früchte sind länglich und vierkantig
  9. Der Wuchsort ist in der Sonne auf normalen Erdböden
  10. Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche
  11. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Aussaat
  12. Frische Blätter im Frühling können als Gemüse gegessen werden.
  13. Die Blüten dienen zur Verschönerung von Speisen oder schmecken in Salaten
  14. Die Wurzel, die man im Herbst erntet, kann in frischer Form als Kochgemüse verwendet werden
  15. Getrocknete Blätter eignen sich als Tee bei Durchfall
  16. Ein Breiumschlag aus den frischen Samen hilft gegen Hautbeschwerden und Jucken
  17. Das aus den Samen gewonnene Nachtkerzenöl ist sehr hochwertig


Die Nachtkerze (Oenothera biennis) kommt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde dort von den Indianern als Nahrungsmittel verwendet und auch schon zur Linderung von Hautkrankheiten angewandt. Sie zermahlten dazu die Nachtkerzensamen und legten das Pulver auf die entsprechenden Stellen.


Die Nachtkerze kam jedoch schon im 17. Jahrhundert zu uns und verbreitete sich aufgrund Ihrer Heilkräfte schnell in ganz Europa.

Der Name Nachtkerze kommt übrigens daher, weil sich die Blüte erst abends, wenn es dunkel wird, öffnet.


In den letzten Jahren wurde speziell der Samen der Pflanze, besonders aber das aus den Samen gewonnene Öl gründlicher untersucht. Dieses Öl enthält die für den Menschen wichtigen ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel des Menschen. Sie sind nötig für den Zellaufbau des Menschen und sind auch entzündungshemmend.


Die Nachtkerze wächst auf sandigem, trockenem und auf steinigem Boden, z. B. also in Steinbrüchen oder auf Dämmen. Sie ist weit verbreitet und ziemlich anspruchslos. Sie blüht von Juni bis August. Für Heilzwecke verwendet man die frisch gepflückten Sprossspitzen oder die an der Pflanze getrockneten Samen.

In der modernen Medizin verwendet man die Nachtkerze inzwischen bei Neurodermitis, Arthritis und Diabetes. Nachtkerzenöl beruhigt und pflegt sehr trockene und irritierte Haut. Es steigert die Hautfeuchtigkeit, reduziert zuverlässig Rauheit und Juckreiz und ist dadurch auch zur unterstützenden Pflege bei Neurodermitis hervorragend geeignet. Prostaglandinen regulieren die weiblichen Sexualhormone und helfen so zum Beispiel gegen Unfruchtbarkeit, Menstruationsbeschwerden und das prämenstruelle Syndrom. Zudem wird es bei hyperaktiven Kindern eingesetzt, um sie zu beruhigen. Aber auch ein zu hoher Cholesterinspiegel kann mit der Nachtkerze behandelt werden. Außerdem wirkt die Nachtkerze gefäßerweiternd und stimuliert den Muskelaufbau.


Das Nachtkerzenöl aktiviert den Stoffwechsel, steigert die Leistungsfähigkeit und sorgt für allgemeines Wohlbefinden innerlich wie äußerlich. In Südamerika wurde die Nachtkerze des Weiteren auch bei Verletzungen oder Prellungen angewandt, sowie bei Magen- und Darmbeschwerden oder Halsentzündungen. Selbst die Folgen von Allergien kann sie lindern.


Die Nachtkerze hilft bei Multiple-Sklerose-Patienten, sich besser zu fühlen, beweglich zu bleiben, das Sehvermögen zu erhalten und zu stärken und Krämpfen bzw. Zuckungen entgegen zu wirken.


Die Nachtkerze enthält eine bedeutende Menge an essenziellen Fettsäuren, außerdem hilft sie unserem körpereigenen Immunsystem.


Neueste Studien zeigten jedoch, dass das Nachtkerzenöl sich nicht mit Epilepsiemedikamenten verträgt, Epileptikern wird empfohlen, die Finger davon zu lassen!

Persönliche Erfahrungen mit der Nachtkerze

Während der Heizperiode von Herbst bis Frühling benutze ich eine Hautcreme mit dem Inhaltsstoff der Nachtkerze, um trockener und schuppiger Haut vorzubeugen bzw. sie zu behandeln.

Bisher habe ich gute Erfahrungen damit gemacht.



Wirkung und Anwendung von der Nachtkerze

  1. Brustschmerzen während der Regel
  2. Arthritis
  3. zu hoher Cholesterinspiegel
  4. prämenstruelles Syndrom
  5. entzündete Gelenke
  6. Diabetes
  7. Multiple Sklerose
  8. Neurodermitis
  9. Hauterkrankungen
  10. trockene Haut
  11. rissige Haut
  12. Hautekzeme
  13. schleimlösend bei Husten
  14. Keuchhusten
  15. Bronchitis
  16. lindert Asthmaanfälle
  17. Durchfall
  18. Magen- und Darmkrämpfe
  19. entzündungshemmend
  20. Asthma
  21. Typhus
  22. Magen- und Blasenleiden


Nachtkerze in der Übersicht

Volksnamen

Schinkenwurzel, Rapontikawurzel, chupa-sangre ("Bluttrinker" Name der Nachtkerze in Südamerika)

Wo wächst die Nachtkerze

Auf Schuttplätzen, Bahndämmen, Böschungen, Steinbrüchen

Blütezeit

Juni bis August

Inhaltsstoffe

Eiweiß, Lignin, Zellulose, Ölsäure, Linolsäure, Gamma-Linolensäure

Verwendete Pflanzenteile

Samen, Wurzel, Kraut

[endtable]

Anwendungsbeispiele mit Nachtkerze


Für die Innere Anwendung werden drei Gramm getrocknete Sprossspitzen in eine Tasse gegeben und mit 100 ml kochendem Wasser überbrüht. 10 Minuten ziehen lassen, dann absieben. Von dem Tee wird dreimal täglich eine frisch aufgebrühte Tasse getrunken.


Die Nachtkerzensamen gegen Entzündungen in den Bronchien

Sie brauchen dazu:

2 Teelöffel Nachtkerzensamen, eventuell etwas Joghurt


Herstellung

Weil die Samen der Nachtkerze nicht das ganze Jahr verfügbar sind, außer im frühen Herbst, kann man auch auf Samen aus der Apotheke ausweichen. Wer selbst im frühen Herbst die Samenkapseln sammeln will, sollte warten, bis sie trocken und braun sind. Erst dann sind sie richtig reif.


Schütteln Sie die Nachtkerzenblüten über einer sauberen Fläche oder einem Tuch aus, entfernen Sie die Spreu, und lagern Sie die Samen dann in einem Glas.


Verwendung der Samen:

Geben Sie 2 Teelöffel der Samen in einen Mörser und zerkleinern Sie sie darin.

Idealerweise bereitet man die Samen erst dann zu, bevor man sie verarbeiten will, und nicht schon im Voraus.


Die Samen nimmt man idealerweise jeden Tag pur ein, Sie können sie aber auch in etwas Joghurt rühren und so essen.


Die enthaltene Linolsäure sowie die Gamma-Linolsäure hilft den Schleimhäuten und beugt einem der Bronchien vor.


Ein Nachtkerzenöl gegen Entzündung der Bronchialschleimhäute

Sie brauchen dazu ungefähr 1 Hand voller frischer Blüten der Nachtkerze und einen halben Liter Olivenöl.


Schütteln Sie die Blüten von der Nachtkerze ab, aber waschen Sie sie nicht! Danach geben Sie sie in ein großes Schraubglas und füllen das Olivenöl dazu. Alle Blüten müssen vom Öl bedeckt sein!


Dieser Ölansatz bleibt dann für 2 Wochen im Schatten stehen, danach wird abgesiebt und die Blüten ausgedrückt.


Danach gibt man das Öl in eine dunkelwandige Flasche. Es hält sich ungefähr einen Monat lang.


Verwendung

Geben Sie einige Tropfen des Nachtkerzenöles auf ein Stück Würfelzucker und nehmen Sie davon 3mal am Tag je einen Zuckerwürfel ein.


Dieses Öl fördert den Auswurf und es hemmt Entzündungen in den Bronchien.

Bei Menstruationsbeschwerden

Zwei Teelöffel gemahlene Samen, die Sie einige Tage vor der Periodenblutung unter Ihr Essen geben, helfen gegen Menstruationsbeschwerden.

Waschung oder Kompressen

15 Gramm getrocknete Sprossspitzen mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen. Den Aufguss zehn Minuten ziehen lassen, dann absieben. Entzündete Hautstellen mit dem Aufguss vorsichtig abwaschen oder mit im Aufguss getränkten Mullbinden belegen. Bei Bedarf nach drei Stunden wiederholen.





Vorsicht - Risiken und Nebenwirkungen

Bis die Wirkung der Nachtkerze eintritt, kann es einige Tage dauern.


Während der Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.


Bei epileptischen Leiden ist besondere Vorsicht geboten.


Dies gilt nicht nur für die innerliche Anwendung sondern auch für eine äußerliche Anwendung, da nicht nachgewiesen ist, inwieweit der Wirkstoff der Nachtkerze durch die Haut aufgenommen wird.


Infografik




Die Nachtkerze
Die Nachtkerze

Quellenverzeichnis




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Kurzinfo
Nachtkerze
  • Gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtkerzengewächse
  • Herkunftsgebiete: nördliches Amerika, Europa
  • Wächst an Straßen, Wegen, Böschungen, Bahndämmen, auf ödem Land
  • Pflanzenbeschreibung: wird bis 1 m groß
  • Die Stängel stehen aufrecht
  • Die Blätter sind verkehrt herum eiförmig
  • Die Blüten sind gelb wie Schwefel, verströmen einen lieblichen Duft, öffnen sich typischerweise erst am Abend
  • Die aus den Blüten erwachsenden Früchte sind länglich und vierkantig
  • Der Wuchsort ist in der Sonne auf normalen Erdböden
  • Die Pflanze im Garten stellt keine Ansprüche
  • Die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Aussaat
  • Frische Blätter im Frühling können als Gemüse gegessen werden.
  • Die Blüten dienen zur Verschönerung von Speisen oder schmecken in Salaten
  • Die Wurzel, die man im Herbst erntet, kann in frischer Form als Kochgemüse verwendet werden
  • Getrocknete Blätter eignen sich als Tee bei Durchfall
  • Ein Breiumschlag aus den frischen Samen hilft gegen Hautbeschwerden und Jucken
  • Das aus den Samen gewonnene Nachtkerzenöl ist sehr hochwertig